Wiskey-Peak High von missfortheworld (Minimaler Aufwand führt zu maximalem Chaos.) ================================================================================ Kapitel 8: Chary ---------------- Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h in der Ortsmitte und nach etlichen, versehentlich übersehenen roten Ampeln, dem ein oder anderen empört hupenden Autofahrer und den zu Tode erschrockenen Erdmännchen, Eulen und Igeln, erreichte Zorros Wagen überraschenderweise unbeschadet den Parkplatz des Schulgebäudes. Je näher sein Wagen dem Schulgebäude gekommen war, desto heftiger wurden Namis Schüttelattacken. Beruhigend nahm er sie an der Hand und führte sie zum Hintereingang, um ihr die neugierige Meute an Schülern in der Eingangshalle zu ersparen. Dankbar erwiderte sie den Druck seiner Hand und zeigte ihm damit zusätzlich, dass sie sich vollkommen wohl in seiner Gegenwart fühlte. Selbst seine tiefe, raue Stimme verstreckte sie nicht, sondern hatte eher einen beruhigenden Einfluss. „Ich weiß, dass du einen Fachmann bevorzugen würdest, aber das Privatkrankenhaus verlangt ein Vermögen und würde dich hochkantig aus der fein säuberlich polierten Eingangshalle werfen. Das ‚normale’ Krankenhaus hingegen ist so überfüllt, dass du möglicherweise erst in ein paar Tagen behandelt wirst, da es sich bei dir um keinen Notfall handelt. Der Schularzt ist ein guter Freund von mir. Er hat mir schon häufig das Leben gerettet. Bestimmt kann er dir helfen.“ Wachsam durchquerten sie die Korridore, darauf bedacht, keiner Menschenseele über den Weg zu laufen, bis die Krankenstation in Sicht kam. Ein kleines Schild war auf Augenhöhe angebracht: Dr. Tony Tony Chopper – Schularzt Zögerlich klopfte der Grünhaarige und wartete geduldig, bis eine mickrige, jedoch süße Gestalt den Kopf durch die Tür steckte. Beim Anblick der zwei blutverschmierten Personen keuchte der kleine Mann erschrocken auf und binnen weniger Sekunden wurden sie beide in die Praxis gezerrt und Nami auf einen Behandlungsstuhl bugsiert, wo sie augenblicklich genauer in Anschein genommen wurde. „Nasenbluten, Schwellung und Verfärbung des Nasenrückens und dazu die Schiefstellung der gesamten Nase sind Anzeichen genug. Es handelt sich hierbei um eine Nasenbeinfraktur. Das bedeutet, dass die Nasenscheidewand gebrochen und dadurch verschoben ist. Zum Glück sind die benachbarten Regionen, wie der Oberkieferknochen nicht davon betroffen.“ Nami wusste auf die schnelle Diagnose des Doktors hin nicht so recht, ob sie weinen oder lachen sollte. Letztlich verblieb sie bei einer emotionslosen, steifen Miene, was in ihrer Lage mit Abstand die wenigsten Schmerzen mit sich trug. Etliche Minuten ließ sie weitere Untersuchungen samt Röntgen über sich ergehen, bis Chopper wieder das Wort erhob. „Das Röntgenbild bestätigt meine Vermutung, dass der Bruch weitaus weniger schlimm ist, als du es womöglich befürchtest. Gips und Schiene bleiben dir somit erspart. Allerdings müsste man die Bruchstücke schnellstmöglich wieder richtig zusammenfügen, einrenken, da die Knochentrümmer schon nach kurzer Zeit an ihrem jeweiligen Ort verbleiben; festwachsen.“ Die Nase wieder einrenken? „T-Tut das weh?“, fragte sie daraufhin ängstlich. Chopper lächelte warmherzig. „Ich werde dir ein Schmerzmittel verabreichen, sodass die Behandlung völlig schmerzfrei ist. Die Schwellung und die farbigen Blutergüsse werden jedoch ein paar Tage andauern. Auch die Atmung könnte teils eingeschränkt sein. Aber das kriegen wir schon hin.“ Ihr blieb wohl keine andere Wahl. Zustimmend nickte sie und beobachtete den kleinen Arzt beim Treffen von letzten Vorbereitungen, während sich Zorro neben ihr niederließ und erneut nach ihrer Hand schnappte, um sie zu ermutigen. Das Schmerzhafteste an der ganzen Prozedur war lediglich der Einstich der Betäubungsspritze in das empfindliche Gewebe ihrer Nase. Die Wirkung setzte augenblicklich ein und vorsichtig setzte Chopper schließlich sein „Werkzeug“ an, das mit dem nötigen Druck für eine schnelle Reposition der Trümmer sorgen sollte. Zu ihrem Erstaunen dauerte die Behandlung nur wenige Sekunden und brachte wirklich keine Schmerzen mit sich. Aber das Blut, die medizinischen Instrumente, der stechende Geruch des Betäubungsmittels und das eklig klingende, knackende Geräusch, das beim Einrenken ihrer Nase ertönte, sorgten dafür, dass ihr Magen eine 180 Grad Kehrtwende hinlegte. Von plötzlicher Übelkeit übermahnt, presste sie ihre Hand fest vor den Mund, um zu verhindern, dass sie ihren Mageninhalt vor die Füße des Arztes entleerte. Gott, sie musste mit ihrem blassen Gesicht, den Schwellungen, Blutergüssen, Schrammen, zersausten Haaren und dem Blut aussehen wie ein Monster. ...oder eine mittelmäßige Boxerin. Chopper wandte sich nun seufzend seinem nächsten Patienten zu, handelte aber weitaus weniger freundlich. „Du wurdest schon wieder angeschossen? Mensch, Zorro!“, zischte er vorwurfsvoll und begann gnadenlos mit der Desinfektion der Wunde. Der Grünhaarige zog aufgrund der brennenden Flüssigkeit sofort scharf die Luft ein, verhielt sich aber ansonsten ruhig und gelassen. Geduldig harrte er aus, bis letztlich ein dicker weißer Verband seinen Oberarm und die Schulter zierte. Er war eben doch schon ein großer Junge mit überdimensional großem Ego... Zum Abschied drückte der kleine Arzt ihnen zwei Tuben in die Arme. Ein Desinfektionsmittel, sowie eine spezielle Kühlsalbe für ihre geschundene Nase. Dankend verließen sie das Krankenzimmer und atmeten erst erleichtert auf, als sie Namis Zimmer erreichten. Ohne große Umschweife marschierte Zorro in das Badezimmer, schnappte sich einen Waschlappen und hielt ihn unter den Wasserhahn, während die Orangehaarige ihre Klamotten wechselte. Nach geduldigem Warten, konnte er an ihren Augen erkennen, dass der Schock noch sehr tief saß. Zum ersten Mal seit dem Überfall hatte er die Möglichkeit, ihr Gesicht mit genügend Licht zu begutachten. „Wie bestialisch muss man sein, um Hand an eine derartige Schönheit anzulegen?“, fragte er leise, mehr an sich selbst gewandt und entfernte die blutigen Spuren in ihrem Gesicht vorsichtig mit dem angefeuchteten Waschlappen. Aus purer Verlegenheit färbten sich ihre Wangen sofort deutlich roséfarben. Derartig zärtliche, sanfte Berührungen und einfühlsame, zuckersüße Worte hätte sie dem Obermacho der Schule wirklich ganz und gar nicht zugetraut. Das war nun schon das zweite Mal an diesem Tag, dass sie sich in einem Menschen vollkommen getäuscht hatte… Als sämtliches eingetrocknete Blut von ihrer butterweichen Haut verschwunden war, schenkte er ihrer angeschlagenen Nase seine vollste Konzentration. Die aufzutragende Salbe hatte einen angenehm kühlenden Effekt und trug hoffentlich zu einer schnelleren Genesung bei. Das Desinfektionsmittel für ihre aufgeplatzten Lippen war allerdings weniger schmerzfrei. Da die Hautfetzen in alle möglichen Richtungen abstanden, lag die eigentliche Wunde komplett frei, sodass das typische Brennen beim Einbalsamieren noch intensiver war, als gewöhnlich. Doch obwohl es ihr die Tränen in die Augen trieb und die Stille durch ihr ständiges Wimmern durchbrochen war, hielt sie tapfer vollkommen still, bis der Grünhaarige seine Arbeit vollendet hatte. Nach einer längeren, peinlichen Stille, schenkte er ihr schließlich ein letztes warmes Lächeln und wandte sich zum Gehen um. Erst da begriff die Orangehaarige, dass er sie nun verlassen würde. Er hatte seinen Job erledigt und würde die Nacht wohl liebend gerne in seinem eigenen Zimmer verbringen wollen, sie damit endgültig alleine lassen. Die Angst wurde sofort wie ein Lauffeuer in ihr entfacht… „Nicht gehen!“, rief sie hysterisch und schnappte panisch nach seinem Arm. Als Zorros Augenbraue verwirrt nach oben wanderte, schoss ihr augenblicklich wieder sämtliches Blut ins Gesicht. Als hätte sie sich verbrannt, ließ sie ruckartig von ihm ab und richtete ihre Augen beschämt auf die Musterung des Dielenbodens, um dem intensiven Blick ihres Gegenübers zu entgehen. Er spürte die Panik. Jede Pore schrie danach. Ihr Puls musste rasen, ihr Körper beben. Sie musste schreckliche Angst alleine haben... Schmunzelnd kickte er seine Schuhe von den Füßen und sah sie mit erwartungsvoller Miene an. Als sie endlich begriff, schoss ein angenehmes Gefühl der Erleichterung durch ihren Körper. Er würde bei ihr bleiben! „Mein Shirt ist voller Blut.“, stellte er leise fest und wies entschuldigend auf das blutverschmierte weiße und zerrissene Shirt hin. „Zieh es aus.“, antwortete sie hastig und unterdrückte den kalten Schauer, der ihr bei dem Anblick des Blutes über den Rücken zu laufen drohte. Schnell wandte sie den Blick ab und krabbelte unter ihre Bettdecke. „Wie konnte ich das vergessen. Meine Brust wirkt ja so anziehend auf dich…“, entgegnete er grinsend und fing geschickt ein Kissen ab, das mit voller Wucht auf ihn zugeflogen kam. Amüsiert glucksend zog er sich das Shirt mühsam über den Kopf und ignorierte dabei den schmerzhaften Protest seiner Schulter, bevor er sich schließlich auch in die Federn fallen ließ. „Versuch zu schlafen, Süße.“, flüsterte er, als er sich ihr zuwandte, um einen kleinen lieblichen Kuss auf ihrer Stirn zu platzieren. Sie antwortete mit einem Nicken und zog sich die Bettdecke bis zur Nase, gleichzeitig schwer darauf fixiert, wieder gegen die verflixte Röte in ihrem Gesicht anzukämpfen. Wie oft war das heute schon passiert? Glücklicherweise schien der Grünhaarige keine Notiz von ihrer plötzlichen Verlegenheit und Nervosität zu nehmen, da er sich kurz aufrichtete, um das Nachttischlämpchen auszuknipsen, sodass lediglich das Licht des Mondes den Raum erhellte. Dann war es still. Mit genügend Abstand, Rücken an Rücken lagen die beiden nun in dem großen, schneeweißen Bett. Die Stille und die Dunkelheit schienen die Orangehaarige zum Nachdenken zu bewegen, bis eine große, Erkenntnis bringende Welle auf sie einstürzte. Law hatte sie betäubt und entführt, beinahe vergewaltigt, geschlagen und Zorro angeschossen. Es hätte weiß Gott was passieren. Es hätte viel schlimmer kommen können. Es könnte immer noch schlimmer kommen! Er könnte sich rächen, sich holen, was er verlangte und es würde ein Leichtes für ihn sein. Er müsste nur die Tür aufbrechen, hereinspazieren und vollenden, was er angefangen hatte… Minute um Minute strich vorbei und seufzend beobachtete Zorro, wie der Digitalwecker Mitternacht ankündigte. So ging es nicht… Obwohl er mit etwas Abstand zu ihr lag, konnte er deutlich spüren, wie heftig sie am ganzen Körper zitterte, wie die Decke dabei raschelte und wie das Schluchzen sowie das Wimmern so laut und deutlich wurde, dass es nicht mehr von der Decke erstickt werden konnte. „Nami?“, meinte er zögerlich und bemerkte den überraschten und erschrockenen Ruck, der durch ihren Körper ging. Offenbar hatte sie gedacht, dass er bereits eingeschlafen war… Wie so oft vertraute er auf sein Bauchgefühl, rückte deshalb zu ihr auf und zog sie vorsichtig in seine Arme. Als sie sich zunehmend versteifte und verkrampfte, hauchte er ihr erneut einen Kuss auf die Stirn und kraulte sie zärtlich im Nacken. Seine Nase vergrub er in ihrem weichen Haar, um den sinnlichen Duft zu inhalieren, der ihn sofort in eine Art Rauschzustand versetzte. Instinktiv verstärkte er seinen Griff und versuchte, mit seiner Nähe so viel Sicherheit und Geborgenheit auszustrahlen, wie möglich. Und urplötzlich waren alle furchteinflößenden und grauenvollen Gedanken wie weggeblasen. Ihr Gehirn schien sich nun einzig und allein auf die Anatomie seines atemberaubenden Körpers und die davon ausgehende, angenehme Hitze zu konzentrieren. „Mit mir brauchst du keine Angst zu haben, Prinzessin.“, murmelte er leise und schmiegte sich noch enger an sie. Gerührt von seiner Tat und seinen Worten entspannte sie sich und lauschte seinen tiefen, regelmäßigen Atemzügen. Umhüllt von wohliger Wärme und dem Gefühl von maximaler Sicherheit, schloss sie schließlich die Augen, bis die Erschöpfung des vergangenen Tages ihr Übriges tat und sie in eine traumlose Welt abdriften ließ. [...] Der Morgen brach an und langsam ersetzte ein dösender Zustand den Tiefschlaf der Nacht. Genüsslich seufzend kuschelte sich Nami augenblicklich näher an den wärmenden Pol zu ihrer Linken, der sich seltsamerweise bewegte. Nach und nach kamen die Erinnerungen des letzten Abends zurück und als schließlich ein leises Glucksen neben ihr ertönte, riss sie blitzschnell die Augen auf, nur um in ein sichtlich amüsiertes Gesicht zu blicken. „Anfangs hatte ich wirklich nicht geglaubt, dass eine Kratzbürste wie du gleichzeitig so ein Schmusekätzchen sein kann.“, meinte Zorro glucksend und richtete sich zügig auf, um der knallharten Faust auszuweichen, die mit einem Zischen auf ihn zugesurrt kam. Leise lachend griff er nach seiner Jeans und zog sie an, bemerkte aus den Augenwinkeln, wie er von der verschlafenen Gestalt der Orangehaarigen neugierig beobachtet wurde, was sein Grinsen ins Unermessliche trieb. „Sie gehen auf Laws Konto, oder?“, hörte er sie leise fragen, was sein Grinsen verblassen ließ. Irritiert erkannte er, wie sie zaghaft auf ihn zukrabbelte und die Hand nach seinem Ohr ausstreckte. Da verstand er. Sie meinte die Narben… Vorsichtig strich das Mädchen über die Narbe hinter seinem Ohrläppchen, die sie zu Beginn des Schuljahres bei einem ihrer Zusammenstöße entdeckt hatte. Die malträtierte, sensible Haut reagierte sofort mit chemischen Signalen auf Namis wunderbar weiche Berührung, was sich darin äußerste, dass ein äußerst intensives Kribbeln in jenem Moment durch seinen Körper schoss, sodass er für kurze Zeit die Augen schloss, um seiner Beherrschung vollste Konzentration zu schenken. Er hoffte inständig, dass sie die Gänsehaut auf seinem Rücken ignorieren würde… „Nur die Narbe auf meiner Brust.“, antwortete er zögernd. Doch die Worte endeten nicht mehr. Er vertraute ihr und begann deshalb, ihr etwas von seiner Vergangenheit zu erzählen. Ein unangenehmer, ekelerregender Schauer fegte kurz über ihn hinweg. Er sah die Bilder vor sich, als wäre es gestern gewesen. Dieser fürchterliche Streit… Viel Geschrei, dazu die Uneinsicht beider Parteien und die ungeheure Wut im Bauch. Harsche, beleidigende Worte; das Geschrei wird zum Gebrüll. Die Aggression steigt, die Zähne knirschen, die Knöchel knacken und die Fäuste fliegen. Doch es ist nicht genug, einfach nicht genug. Die Genugtuung blieb aus. Schließlich zückt Law sein Messer und greift an, ließ ihm keine Reaktionszeit, keine Chance. Die Wunde war tief und schmerzhaft. Blut, unendlich viel Blut, so viel scharlachrotes Blut. Gehässiges Lachen ertönte, ehe ihn die Ohnmacht übermahnt. Beistehend hatte sich die Orangehaarige inmitten der Erzählungen an seinen Rücken geschmiegt, gab ihm Halt, suchte selbst Halt. Aufmerksam lauschte sie seinen Worten. Bestialisch. Zorro hatte recht gehabt. Laws Verhalten war bestialisch... Die SMS-Ankündigung eines Handys riss beide schließlich abrupt zurück in die Gegenwart. Verdutzt angelte sich die Orangehaarige ihr Mobiltelefon. Zorro konnte beim Anblick ihres kreidebleichen Gesichts sofort sagen, wer der Absender war... 9.38 Uhr - Nachricht von: Law Ein verräterisches Wort und du verlierst alles, was kostbar ist; alles, was dir wichtig ist. Geschockt suchte Nami Blickkontakt und zeigte ihm die Nachricht. Ein tiefes Seufzen löste sich aus seiner Kehle und er erhob wieder das Wort. „So etwas Ähnliches hat er damals auch zu mir gesagt. Er drohte, jedem mir nahestehenden Menschen wehzutun. Er würde mir die Hölle vor Augen führen. Ich war jung, hatte Angst und ging deswegen nie zur Polizei. Außerdem ist Laws Vater ein sehr, sehr, sehr guter Anwalt und jetzt haben wir nicht den kleinsten Beweis. Das Chloroform hat er mir untergejubelt und meine Pistole ist nicht gemeldet. Da ich vorbestraft bin, hab ich nicht gerade gute Karten. Laws Vater würde alles daran setzten, deine Aussage wegen des Schocks für unglaubwürdig zu erklären. Wir stecken tief in der Scheiße...“ Es war Freitag, der Tag an dem die Leute der Spurensicherung die gesamte Schule auf den Kopf stellen würden. Es wäre somit zu riskant, das Chloroform jetzt noch zurück in Laws Zimmer zu schmuggeln. Auch die Option, einen Lehrer aufzusuchen stand nicht zur Debatte. Immerhin war Direktor Smoker der einzig ansatzweise zurechnungsfähige, nicht betrunkene, geistig verwirrte und selbstverliebte Lehrer und da dieser mit Laws Vater gut befreundet ist, waren ihre Chancen auf Erfolg äußerst gering. Sie mussten sich etwas einfallen lassen... „Law hat mir…sehr wehgetan. Mental und physisch. Alle Menschen machen Fehler und ja, jeder hat prinzipiell eine zweite Chance verdient. Aber es gibt Dinge, die man nicht vergessen kann; die man niemals verzeihen kann, wenn du verstehst, was ich meine.“, nuschelte Zorro leise und legte das Handy zur Seite. Als im nächsten Moment beinahe die Tür aus den Angeln flog, schloss die kreischende Orangehaarige die Augen und klammerte sich instinktiv fester an den Grünhaarigen, der arge Mühe hatte, seine Selbstbeherrschung bei dieser ungeheuren Nähe unter Kontrolle zu halten. „NAMI!“ Vorsichtig hob die Angesprochene beim Klang von Ruffys Stimme den Kopf und blickte in die besorgten und geschockten Gesichter ihrer Freunde, die im Türrahmen standen. Zorro hatte ihnen noch am Abend eine Sms geschickt und ihnen von dem Vorfall berichtet, sie jedoch allesamt gebeten, bis zum Morgen mit Besuch zu warten… Schon im nächsten Augenblick befand sich die Orangehaarige in einem Meer von Umarmungen wieder. „Hancock fehlt.“, stellte Nami nachdenklich fest. „Willst du, dass spätestens morgen alle Menschen der Welt, inklusive Indianer und Astronauten von deiner Prügelfresse Bescheid wissen?“, fragte Bonney ungläubig. Heftig den Kopf schüttelnd verneinte die Orangehaarige. Darauf konnte sie gekonnt verzichten… Es war keineswegs der Fall, dass sie diese arrogante, zickige, selbstverliebte Mistkröte in jeglicher Hinsicht vermissen würde. Nein, sie fand die Tatsache ihrer Abwesenheit schlicht und ergreifend verwunderlich, da sich die Schwarzhaarige normalerweise keine einzige Möglichkeit entgehen ließ, um in Ruffys Nähe zu sein. Beziehungsweise Vivi in jeglicher Art und Weise zu drangsalieren, sabotieren und schikanieren… Oder, um mit ihren neuesten Gucci und Prada Klamotten herumzuprahlen… Generell war sie normalerweise immer zur Stelle, um anderen Leuten einfach nur gehörig auf den Senkel zu senken… Wo zum Teufel steckte sie nur? „Wir werden dich nun auf jeden Fall rund um die Uhr überwachen.“, meinte Pauly mit einem dicken Grinsen, das sich rasch auf die restlichen Gesichter ausbreitete. Nami schmunzelte, als sie die Bedeutung hinter dem betonten Wort erkannte. Überwachen also im Sinne von ’wir machen hier in deinem Zimmer bis Montag Party, gucken DVDs, machen lustige Spiele, lachen viel und haben gute Laune’. Glücklich und gerührt schenkte sie ihren Freunden daraufhin ein dankbares Lächeln. „Wieso bist du eigentlich vorbestraft, Zorro?“, meinte sie nach einer Weile fragend, dabei um einen weitestgehend neutralen Ton bemüht, der ihre eigentliche Neugierde geschickt verbergen sollte. Als alle drei Jungs vor ihren Augen zu feixen begannen, konnte sie nur kopfschüttelnd die Augen verdrehen, da anscheinend jede Frage, die das Wort Vorstrafe enthielt, für jedes testosterongesteuerte Wesen eine Art Kompliment darzustellen, beziehungsweise einen Pluspunkt für die jeweilige Coolness einzubringen schien. Männer! Gelassen stieß sich der Angesprochene schließlich von der Wand ab, kam lässigen Schrittes auf das Bett zu und blickte mit verboten dunklen Augen auf ihre zierliche Gestalt herab. Ihre Herzfrequenz erhöhte sich leicht spürbar, als er die Hand ausstreckte, um ihr eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr klemmte. „Hm, das Übliche eben. Autodiebstahl, unerlaubter Waffenbesitz und ein großes Sammelsurium an schlimmen Prügeleien. Woher, glaubst du, hab ich wohl mein Bad-Boy Image?“, sein anzügliches Grinsen bescherte ihr augenblicklich eine feine Gänsehaut. Die Jungs stiegen in sein Gelächter mit ein und zauberten damit auch endlich ein Lächeln auf die sorgenvollen und bedrückten Gesichter der weiblichen Personen. Selbst die Spurensicherung, die am frühen Nachmittag das Zimmer durchsuchte, konnte das Beisammensein der Freunde nicht trüben. Nur Namis Blick schien ab und zu verklärt. Sie machte sich Gedanken. Irgendwas verheimlichte der Grünhaarige vor ihnen; irgendetwas, das mit dem heftigen Streit von damals zu tun hatte. Außerdem schossen ständig Bilder vom vorherigen Abend auf sie ein. Was war Law noch zuzutrauen und wie hatte sie sich ihm gegenüber nun zu verhalten? Seine Drohung sollte man gewiss nicht auf die leichte Schulter nehmen… - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Jaaa ist alles bissl seltsam...ich weiß. Aber wenn sofort die Polizei eingeschaltet worden wäre, ist Law sofort weg vom Fenster...den brauch ich aber noch :D Ach und ne kurze Info ;) In meinem Steckbrief gibt’s nen Live-Ticker zu jedem neuen Kapitel. Inklusive Deadline, Warnungen, ein paar Infos, Wörter, Kapitelname usw :D …damit die Superneugierigen immer auf dem neuesten Stand sind ;) Und wegen den Rechtschreibfehler...ich schreib Freestyle :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)