Wiskey-Peak High von missfortheworld (Minimaler Aufwand führt zu maximalem Chaos.) ================================================================================ Kapitel 9: Careless ------------------- 7.50 Uhr; Nachricht von: Pauly Ruffy baut richtig Scheiße! Hilf mir! Genervt murrend warf Zorro sein Handy zurück auf das Nachtkästchen. „Ist das eine Warnung oder eine Drohung?“, nuschelte er verschlafen und warf einen Blick auf die schlaftrunkene Frau in seinen Armen. Seit dem Überfall war es für ihn zur Gewohnheit geworden, das Bett mit Nami zu teilen, um mögliche Alpträume von ihr fernzuhalten. Er wusste, dass dabei mögliche Komplikationen entstehen konnten. Er hatte es spätestens gewusst, als er eines Morgens mit einem beachtlichen Problem in seiner Lendegegend aufgewacht war... Doch wer bitte konnte diesen schokoladenbraunen, großen, flehenden Augen widerstehen? Seufzend schälte er sich aus ihrem festen Griff hervor und angelte sich sein Shirt, das nicht weit entfernt den Boden zierte. Durch den Wärmeverlust wurde die Orangehaarige schließlich wach und zog den jungen Mann daher knurrend zurück in die Kissen, um sich wieder an seine warme, breite Brust kuscheln zu können. Er konnte aufgrund ihres süßen Verhaltens nur leise vor sich hinlachen. „Süße, in einer guten Stunde geht der Unterricht los!“, brummte er mit seiner tiefen Morgenstimme und schlug ihr sachte ein Kissen ins Gesicht. Frustriert stöhnend richtete sie sich schließlich auf und rieb sich müde die Augen, wobei sie von Zorro aufmerksam begutachtet wurde. Ihre Lippe war wieder in Ordnung und nur ein ganz blasser Lila-Farbton lag noch über ihrem Auge und der Nase. Er würde Law dennoch nie verzeihen... Als wüsste sie, was gerade in ihm vorging, robbte sie auf ihn zu und stellte die Frage, die ihr schon lange auf dem Herzen lag. „Was ist damals zwischen dir und Law vorgefallen?" Von Ruffy wusste sie ja bereits, dass Zorros Schwester Kuina frühzeitig gestorben war und Zorro selbst hatte ihr bereits gebeichtet, dass die Narbe auf seiner Brust von seinem heftigen Streit mit Law stammte. Aber wieso hatten sie sich gestritten? Ein lautes Seufzen war von ihm zu hören, als er ihre flehenden, braunen Seelenspiegel in Augenschein nahm. Er wusste, dass er ihr vertrauen konnte... „Er hatte Kuina betrogen. Mehrmals. Ich wusste davon, verschwieg es ihr jedoch.“, begann er abgedroschen und steif. Das Law so weit gehen würde, wunderte Nami mittlerweile nicht mehr. Es widerte sie nur noch an. Wäre sie damals in Zorros Lage gewesen, hätte sie dennoch womöglich genauso gehandelt. Immerhin hätte er andernfalls nicht nur seine tiefe Freundschaft zu Law gefährdet, sondern auch dafür gesorgt, dass das Herz seiner Schwester in abertausende Stücke gerissen wird. Verständnisvoll nickte sie daher und wartete geduldig, bis er dazu bereit war, mit seinen Erzählungen fortzufahren. „An einem regnerischen Tag verabredete sie sich mit ihm und wartete nahe einer Kreuzung. Wie üblich versetzte er sie. Wie üblich war er bei einer seiner…Huren. Wie üblich kam er nicht. Sie wartete und wartete und wartete- doch er kam einfach nicht.“, erklärte er niedergeschlagen und fuhr sich dabei seufzend durch die Haare. Man konnte deutlich den Schmerz in seinen Augen sehen; etwas, das man so nicht bei ihm kannte. „E-Ein Autofahrer verlor auf der nassen Fahrbahn die Kontrolle über den W-Wagen. Sie hatte keine C-Chance…“, sprach er mit brüchiger und sehr leiser Stimme. Verständnisvoll legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, ehe der schmerzende Ausdruck in seinen Augen verschwand und sich die altbekannte Kälte auf seine Gesichtszüge schlich. Seine Stimme wurde mit einem Mal bitterer, zorniger, gefestigter. „Wenn er gekommen wäre, würde sie noch leben. Er kam nicht einmal zu ihrer Beerdigung! Einige Tage später erwähnte er beiläufig, dass ihm somit immerhin das Schlussmachen erspart geblieben worden war. Daraufhin sah ich rot!“ Seine Augen blitzten gefährlich auf und wütend ballte er die Hände zu Fäusten. Beruhigend griff sie danach und strich mit ihrem Daumen über den Handrücken, bis er sich wieder mehr entspannte und letztlich den Griff ihrer zierlichen Hand erwiderte. Nami wusste, wie seine Geschichte weiterging... „Ich hätte ihr von seinen Seitensprüngen erzählen können. Sie hätte ihn verlassen und all das wäre nie passiert. Ich bin Schuld…“, murmelte der Grünhaarige reuevoll und drückte ihre Hand dabei um einiges fester. „Wenn deine Schwester ihn wirklich geliebt hat, dann wären deine warnenden Worte bei ihr womöglich auf Granit gestoßen. Liebe macht bekanntlich blind, also gib nicht dir die Schuld, Zorro! Verfluche eher Law. Law…und den Regen.“, flüsterte Nami einfühlsam und schwelgte dabei in den eigenen Erinnerungen. Regen… Als Bellemere damals bei dem Banküberfall erschossen wurde hatte es ebenfalls geregnet. Auch bei Nojikos Selbstmord… Zorros wehmütige und traurige Stimme riss sie zurück in die Gegenwart und aufmerksam folgte sie wieder seinen Worten. „Nach dem Streit mit ihm, bin ich abgehauen. Ich wollte vergessen. So sehr, so gern alles vergessen. Ich dachte, dass es mit der Zeit besser werden würde…“ Nachdenklich reiste sie gedanklich erneut zurück in die Vergangenheit und durchlebte ihr Leben bis zum jetzigen Zeitpunkt im Schnelldurchlauf noch einmal. Auch sie selbst hatte all die Jahre versucht, mit den vielen schlimmen Schicksalsschlägen klarzukommen. Doch im Laufe der Zeit hatte sie dabei etwas sehr Wichtiges gelernt, das sie nun auch dem Grünhaarigen mit auf den Weg geben wollte. „Die Zeit kann Wunden nicht komplett heilen. Nicht umsonst bleibt eine Narbe zurück, die uns immer an das Geschehene erinnern wird. Und was wäre das Leben ohne Erinnerungen…“, flüsterte sie leise, während sie behutsam die große Narbe an seiner Brust mit dem Zeigefinger berührte, sodass die malträtierte Haut augenblicklich mit einem Zucken reagierte. Beeindruckt klappte ihm der Mund auf Mund und ließ ihre Worte auf sich wirken. So hatte er das Ganze noch nie gesehen… Die Orangehaarige drückte ihm noch einen sinnlichen Kuss auf die Stirn und murmelte ein ‚wir sehen uns später’ ehe sie das Badezimmer für eine frische Morgendusche betrat und ihm damit Zeit zum Nachdenken gewährte. […] Frisch geduscht spazierte der Grünhaarige lässig, die Hände in den Hosentaschen vergraben, durch die Eingangshalle und stoppte je, als ihm ein fuchsteufelswilder Pauly entgegen kam, Ruffy an den Ohren hinter sich herziehend. Oh, er hatte die Nachricht vergessen… „DU PENNER! Wo warst du, verdammt? Mensch, ey, ist dir schon einmal aufgefallen, dass unser Fresssack schlafwandelt? Der Kerl hatte doch tatsächlich mein Kissen zwischen den Zähnen! DER HÄTTE MICH FAST AUFGEFRESSEN!“, schrie Pauly vorwurfsvoll, mit einem gewissen Hauch an Hysterie in der Stimme. Entschuldigend zuckte der Grünhaarige mit den Schultern, während er sah, wie Bonney von Weitem auf sie zusteuerte. Sie bemerkte den angesäuerten und panischen Blick des Blonden sofort und konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen, ehe sie ihm eine seeeeehr unangepasste Frage stellte: „Was hat dich denn gebissen?“ Gaaaaaanz schlechtes Timing, dachte sich Zorro insgeheim und machte schnellstmöglich die Biege, da er haargenau wusste, dass das dreckig enden würde. „WAAAAAAAH!“, kreischte der Blonde aufgebracht, direkt in das Gesicht der Pinkhaarigen, deren Haarsträhnchen nun verzückt im Wind flatterten. Verzückt war aber generell ein Wort, das in ihrem Wortschatz nicht existierte. „BRÜLL MICH NICHT SO AN, DU AFFE!“ Und schon kam ihre Faust angesurrt… […] Die Glocke läutete pünktlich um neun Uhr. Soziologie war der optimale und stressfreie Start in eine neue Woche. Gut gelaunt ließen sich die Schüler auf ihren Stühlen nieder. Nami steuerte auf die hintere Ecke zu und ließ sich neben Zorro nieder, der schamlos ihre langen Beine begutachtete und ein leises Pfeifen von sich hören ließ. Ernsthaft, war der Rock kürzer geworden? Die Orangehaarige rollte bloß mit den Augen und zwickte ihn frech und gleichzeitig strafend in den straffen Oberschenkel, was ihm ein kleines, überraschtes und erschrockenes Quieken entlockte. „S-Sex ohne Liebe? Schrecklich! Das ist wie Weihnachten ohne O-Ostereier!“, lallte Shanks mit ernster Miene und untermalte seine Worte mit einem langgezogenen Rülpsen, für das er sich natürlich sofort aufrichtig entschuldigte. Die Schüler lachten herzhaft, während die Sonne durch die großen Fenster strahlte. Ein wunderbarer Morgen; ganz nach Namis Geschmack! Gedanklich ließ sie die vergangenen Tage revue-passieren. Ihre Freunde, allen voran Zorro, hatten sich unglaublich rührend um sie gekümmert… „Frauen an die Macht!...ähm macht Kuchen!...macht sauber!...und ähm macht mir ne schöööne Zeit!“, grölte der rothaarige Frontmann und prostete seiner Klasse mit einer imaginären Bierflasche zu. Sie hätte zu Beginn wirklich nicht geglaubt, dass sie jemals Gefallen an Shanks Unterricht finden könnte. Aber jetzt fand sie jede Stunde einfach nur…großartig! Seine Geschichten waren zum Todlachen und generell schien er nichts dagegen zu haben, wenn man sich irgendwie anderweitig beschäftigte. Sprich Schlafen, Reden, Singen, Malen und Flirten, Zorros absolute Lieblingsbeschäftigung, war okay. Gegen Ende erhob sich der Grünhaarige und streckte sich ausgiebig, was zur Folge hatte, dass Nami ihren Blick gründlich über seinen durchtrainierten Körper schweifen ließ. „Wir sehen uns mittags bei den Schließfächern, alles klar, Süße? Ich weiß, dass du nicht genug von mir bekommst, aber wir sind leider in verschiedenen Kursen.“, meinte er dramatisch grinsend und erntete dafür einen saftigen Klaps auf den Hintern. „Uhh, härter. Härter Baby.“, stöhnte Zorro gespielt und offenbarte ihr einen äußerst erotischen Gesichtsausdruck. Nachdem drei verschiedene Rot-Töne Besitz von ihren Wangen genommen hatten, fing er lauthals an zu lachen und wuschelte kräftig durch ihre weichen Haare, ehe er vorzugsweise freiwillig das Klassenzimmer verließ, bevor sie ihn eigenhändig hinauswarf. Er konnte es einfach nicht lassen, sie zu triezen. Verflixt, hrrr, sie sah einfach nur unglaublich scharf in dieser aufreizenden Uniform aus! […] Nami grinste. Dramatical Art zusammen mit Bonney bei Don Quichotte de Flamingo war das Highlight schlechthin. Schon bereits in ihrer ersten Schulwoche hatten beide festgestellt, dass der homosexuell gepolte Lehrer wohl eine kleine Schwäche für Direktor Smoker zu haben schien. Immerhin war da dieses eine Bild in Flamingos Aktenkoffer… Seither schien Bonney es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, den armen Lehrer mit Ach und Krach aus dem Konzept zu bringen, zu triezen, zu veräppeln, zu ärgern und nachzuäffen. Auch heute amüsierte sich Nami köstlich, als die Pinkhaarige alias Shakespeares Julia ihrem Romeo die kalte Schulter zeigte und stattdessen einfach einem imaginären Smoker ihre Liebe gestand, dabei Flamingos Gesülze imitierend. Nach Stundenschluss schien selbst Bonneys Laune in unbekannte Höhen abgedriftet zu sein, da sie sich fröhlich kichernd bei Pauly einhakte (!!!!!!), mit dem sie zusammen das Fach Technisches Werken bei Professor Eisberg belegte. Ein unsicherer, furchtsamer und entsetzter Blick erschien auf den Gesichtszügen des Blonden, als er auf die quietschfidele und überhaupt nicht aggressive Frau an seiner Seite herabstarrte, ehe er sich seufzend seinem Schicksal/Urteil stellte und mit ihr das richtige Klassenzimmer aufsuchte. Währenddessen schlenderte Nami Arm in Arm mit Vivi für Marine Biology in eines der größeren Klassenzimmer im Untergeschoss. Während Miss Hina der Klasse schließlich die Gefährdung von Korallenriffen in Form einer Diashow nahelegte, tauschten die beiden Freundinnen genüsslich die neuesten Klatsch und Tratsch Meldungen aus. Die Blauhaarige berichtete mit aufgeregter Miene, dass sie doch tatsächlich gesehen haben will, wie sich eine leicht bekleidete Hancock früh am Morgen aus Kids Zimmer geschlichen hatte. DAS war natürlich DIE Überraschung schlechthin. Immerhin war die schwarzhaarige Diva doch ziemlich heftig in Ruffy vernarrt, oder? Was trieb sie dann bitte bei Kid? Naja, was die beiden genau getrieben haben, konnten sie sich nur zu gut vorstellen… Nach Unterrichtsschluss kehrten sie zu ihrem abgemachten Treffpunkt zurück, um dort auf den Rest der Clique zu warten. Es war zwar schwer, die restlichen vier Personen in dem wild umherwuselnden Schülermassen zu finden, doch Zorro stach mit seinen grünen Augen regelrecht hervor. Mit einem attraktiven Grinsen gesellte er sich mit seinem besten Freund Ruffy zu den zwei Mädels, die ihnen sogleich von Hancocks Fall berichteten. Ruffy schien sichtlich erleichtert zu sein und schenkte Vivi ein aufrichtiges Lächeln, das ihr die Röte auf die Wangen zauberte. Auch Bonney und Pauly reagierten recht amüsiert auf die Nachricht des Tages hin. Die gute Laune der Truppe versank aber kurz darauf rigoros in den Keller, als Law plötzlich mit finsterer Miene vor ihnen auftauchte. Augenblicklich stellten sich die Jungs vor die Mädchen (und Bonney vor Pauly), um einen soliden Schutzwall zu erschaffen. Nervös klammerte sich Nami sofort an Zorros Shirt, als Laws Blick stechend auf die Orangehaarige eintraf. „Na, wie schön! Wir waren Wochen zusammen und du hast mich kein einziges Mal rangelassen, aber der liebe Zorro darf natürlich gleich täglich in dein Bettchen hüpfen…“, säuselte der Schwarzhaarige gereizt und warf bitterböse Blicke in ihre Richtung. Gerade als der Grünhaarige die Faust erheben wollte, schlängelte sich die junge Frau hinter seinem Rücken an ihm vorbei und starrte Law mit einer angewiderten Grimasse metaphorisch in den Boden. „Immerhin hüpft er nur in mein Bettchen! Denn da dürfen nur Männer rein…“, meinte Nami mit zuckersüßer Stimme und einem überlegen Lächeln auf den Lippen. Laws Miene verfinsterte sich zunehmend, während der Grünhaarige ein hämisches Grinsen auf ihn abfeuerte. Zorro könnte nicht glücklicher sein. Die Organe in seinem Körper schienen sein Herz wohl als eine Art Flipperkugel benutzen und das Kompliment ‚Mann’ sorgte dafür, dass seine Brust vor Stolz regelrecht anschwoll. Lediglich Laws letzter, zorniger Satz passte ihm nicht in sein Konzept. „Ich werde euch beide leiden lassen. Das verspreche ich euch!“, zischte jener angesäuert und suchte, die Hände in den Taschen, das Weite. Tief Luft holend drehte sich die Orangehaarige um und schenkte Zorro ein überaus liebevolles und unschuldiges Lächeln. Unbewusst kam er ihr augenblicklich näher, während sie ihm auf halbem Wege entgegenkam. Mit glänzenden, glücklichen Augen starrte sie zu ihm hoch, während sein Blick von Wimpernschlag zu Wimpernschlag hungriger wurde. Keuchend erinnerte er sich an die frühen Morgenstunden, als sie mit ihren Fingern sanft seine empfindliche Narbe berührt hatte- und schon verließen die Wörter unaufhaltsam seinen Mund. „Hast du eine Ahnung, wie heiß du mich machst?“, fragte er heiser und leicht verzweifelt, während er fieberhaft gegen den Drang ankämpfte, ihre zierliche Statur hart gegen die hinter ihr liegenden Schließfächer zu pressen, um ihr zu zeigen, wie viel Mann tatsächlich in ihm steckte. Währenddessen schlichen sich ihre Freunde breit grinsend davon. Nami wusste die Antwort auf seine Frage. Sie wusste es. Seine hungrigen Blicke, seine zärtlichen Berührungen und seine sanften Worte hatten ihn verraten. Anfangs hatte sie sich dagegen gesträubt, gewehrt. Jedoch hatte sie mit der Zeit erkannt, das mehr hinter seiner machomäßigen, harten und undurchdringbaren Fassade steckte. Ohne lange zu Überlegen und mit möglichen Zweifeln zu hadern, legte sie beide Hände an seine Wangen und zog seinen Kopf näher zu sich, was dafür sorgte, dass seine Herzfrequenz in höhere Sphären trieb. Nach und nach begann seine Selbstbeherrschung zu bröckeln. Sie entzog ihm seine Kontrolle. Er würde verlieren… Zaghaft schloss sie schließlich ihre Augen und berührte scheu seine Lippen. Damit klickte es. Augenblicklich schlossen sich seine Augen und er erwiderte ihren Kuss. Das Tier in ihm war erwacht. Zustimmend knurrend verwickelte er ihre Zunge in einen Tanz, erforschte jedes noch so kleine Detail ihrer feuchten, heißen Mundhöhle gründlich und saugte hart und bestimmend an ihren butterweichen Lippen. Das dabei entstehende schmatzende Geräusch, das Klackern beim Aufeinandertreffen der Zähne und der rasselnde Atem brachte seine Blutzirkulation in deutlich schnellere Gewässer. Besitz ergreifend presste er ihren Körper gegen seine stählerne Fassade und drängte sie begierig gegen die bereits anvisierten Schließfächer. Ein verlangendes Wimmern löste sich aus ihrer Kehle, während sie mit sanften Bewegungen seinen Skalp massierte. Verzückt stöhnend bog er seinen Rücken durch und fuhr mit den Händen ihre kurvigen Seiten entlang, nur um grinsend festzustellen, wie ihre Knie zu zittern begannen; wie sie unter seinen Berührungen dahin schmolz wie heiße Butter. Als seine Hände schließlich ihren knackigen Allerwertesten erreichten, schlang sie automatisch die Beine um seine Hüften. „Mhm, Zorro.“, nuschelte sie lustvoll und biss sich fordernd an seinem Ohrläppchen fest, während er hingegen keuchte und ihren Hals mit feuchten Küssen und neckischen Bissen überzog. Die Tatsache, dass sie den gefühlt eintausend Schülern und Lehrern im Korridor gerade die Show ihres Lebens boten, ließ beide völlig kalt. Vielmehr standen nun das Kribbeln in den Gliedmaßen, die leidenschaftlichen Berührungen und die aufgestaute Hitze im Mittelpunkt. Das Getuschel um sie herum wurde lauter. Viele Finger zeigten auf sie. Hier und da erkannte man ein verschmitztes Grinsen. Gerade als Nami die Hüfte des Grünhaarigen mit ihren langen Beinen bestimmend an sich drücken wollte und damit das letzte Fünkchen Zweifel aus ihren Köpfen gejagt hätte, erstarb das Geflüster abrupt und die Menge wich beiseite. Eine seeeehr zornige und raue Stimme holte das Pärchen schließlich zurück auf den Boden der Tatsachen. „Sagt mal, sind wie hier im ZUCHTHAUS? Was erlauben sie sich? Miss Nami, sie verschwinden sofort auf ihr Zimmer…UND LORENOR! Sie gehen jetzt wohl besser frische Luft schnappen!“, giftete Smoker schnippisch und völlig außer sich vor Wut. Zorro würde alles riskieren; riskieren, alles zu verlieren. Jetzt in diesem Moment wollte er sie; er wollte sie so sehr, dass es wehtat. Keiner würde ihn aufhalten können. Keiner. Nicht seine Freunde, nicht seine Mutter, nicht sein Verstand und schon gar nicht Smoker! Doch gerade als er sich erneut der jungen Frau in seinen Armen zuwenden wollte, starrte sie in geschockter Manier zu ihm hoch. Erst jetzt realisierte sie, was gerade vorgefallen war und entsetzt weiteten sich ihre Augen. „Verdammt. Es…Zorro, das hätte nicht passieren dürfen. Ich…tut mir Leid!“, stotterte sie eindringlich und völlig aufgelöst, ehe sie schnurstracks davonrannte und den perplexen Grünhaarigen an Ort und Stelle stehen ließ. Ungläubig und verdattert glitt sein Blick von der neugierigen Menge zu Smokers zornesroten Kopf; dann zu der Stelle, an der die Orangehaarige bis vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte und letztlich zu seiner Hose, an der sich eine deutliche Beule abzeichnete. Keineswegs verlegen, sondern eher komplett fassungslos bahnte er sich einen Weg durch die umstehenden Schüler und verließ so rasch wie möglich das Schulgebäude. Leicht benommen durch den unbekannten Gefühlsrausch torkelte er durch den grünen Park und ließ sich an seiner Lieblingsstelle, zwischen den beiden großen Kiefern und dem Kirschblütenbaum zwischen den einzelnen Büschen in das dichte Gras fallen. Als die wohlige Ruhe der Umgebung und die sorgenfreie Atmosphäre Besitz von ihm ergriff, gestattete er seinen Gedanken, in berauschende Wogen abzudriften. Dieser Kuss war ja wohl mit Abstand das Beste, was ihm je passiert war! Namis betörender Geschmack, der noch auf seiner Zunge haftete, brachte seine Hände erneut zum unkontrollierbaren Zittern und wiederum spürte er, wie eng seine Hose doch plötzlich war. Gott, er hatte sich diesen Kuss so sehr und schon so lange gewünscht… Die Frau hatte von Anfang an seine vollste Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ihn in einen Sog von körperlicher und mentaler Begierde katapultiert. Das Gefühl von ihrem perfekt geformten Körper an Seinem; ihre weichen, sanften Berührungen; das flehende Wimmern und Seufzen aus ihrer Kehle- Automatisch glitt seine Hand hastig in seine Hose und holte den Beweis seines Verlangens hervor. Ein lautes Keuchen fand den Weg über seine Lippen, als er seinen Körper mit wenigen heftigen Bewegungen seines Arms in Ekstase versetzte. Wimmernd strich er mit dem Daumen deftig über die sensible Spitze, während die Stimme der Orangehaarigen stöhnend und nach ihm verlangend in seinem Kopf widerhallte. Mit unglaublich schnellen Schritten bewegte er sich auf die Klippe der Erlösung zu, ohne dabei die eigenen lustvollen Geräusche unterdrücken zu können. Verzweifelt krallte er sich mit der freien Hand fest in den erdigen, grasbedeckten Boden, um irgendwo Halt zu finden, als ihn der powervoll Gefühlswall seines Lebens traf. Das laute, knurrende Grollen, das sich dabei aus seiner Kehle löste, klang beinahe unmenschlich in seinen eigenen Ohren. Schwer atmend öffnete er die Augen, die er bei den aufkommenden Schwindelgefühlen unwillkürlich geschlossen hatte, und hechelte sich für kurze Zeit die Lunge aus dem Leib. Es interessierte ihn nicht im Geringsten, dass man ihn bei seiner Sache theoretisch hätte beobachten können; oder dass sein Arm nun aufgrund der völlig übersäuerten Muskeln regelrecht schmerzte… Denn, Gott, es war tatsächlich passiert! Er hatte die Kontrolle verloren, seine eigenen Regeln gebrochen. Er hatte sich doch tatsächlich verliebt. In eine störrische, zickige und ungeheuer aggressive Bockziege, die ihn trotzdem, beziehungsweise deswegen unglaublich faszinierte. Sein verzweifelter Schrei verscheuchte einige erschrockene Vögel, die nun empört das Weite suchten. Niedergeschlagen brachte er seine Kleidung wieder in Ordnung und erhob sich von seinem Platz, die Hände in den Taschen vergraben. Was hatte er heute nur wieder verbrochen, dass ausgerechnet ihm das alles passieren musste? Natürlich schien es das Schicksal heute besonders auf ihn abgesehen haben… Knurrend machte er Halt und erkannte vor ihm ein altbekanntes, unerwünschtes Gesicht. Law~ Law und sein dämliches, arrogantes, hinterhältiges und hämisches Grinsen. Was wollte ausgerechnet er nun von ihm? Als sich ein eher halbherzig bemitleidenswertes Lächeln auf dessen Züge schlich, nistete sich ein komisches Gefühl der Unsicherheit in Zorros Kopf ein. Was hatte der Kerl vor? Fieberhaft beobachtete er sein Gegenüber, war somit abgelenkt und bemerkte dessen Begleiter zu spät. Durch den Vorteil des Überraschungsmoments, gelang es diesem, den Grünhaarigen mit einem schnellen rechten Haken in das Gesicht von den Füßen zu reißen. Wenn ihm sein Gehirn keinen Streich spielte, dann handelte es sich bei dem Kerl um Laws alten Bekannten Killer, dessen Polizeiakte so groß war, wie der Haufen an schriftlichen Entschuldigungen, die Zorro im Laufe seiner bisherigen Schulbahn benutzt hat. Seine Gedanken überschlugen sich, während sich die Panik parasitenhaft durch sein Gewebe fraß. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen und kleine schwarz-weiße Punkte zeichneten sich in seiner Sicht ab. Keuchend spuckte er Blut, als Killer mit den Füßen auf ihn eintrat wie auf einen gewöhnlichen Fußball, sodass ihm die Luft brutal aus den Lungen gepresst wurde. Ihm blieb keine Zeit, sich zu wehren, keine Chance auf die eigene Verteidigung, keine Möglichkeit, um Hilfe zu rufen. Ein weiterer Tritt gegen den Kopf knockte ihn schließlich komplett aus, sodass er erbarmungslos von der Dunkelheit der Ohnmacht verschlungen wurde… […] Wenig später, als der Grünhaarige das Bewusstsein zurückerlangte, fand er sich gefesselt am Boden eines ihm vertrauten Ortes wieder. Wehmütig erkannte er die alte, unbenutzte Halle als ihren gemeinsamen, früheren Treffpunkt. Oft hatte man sich hier zum Skaten, Trinken oder Quatschen verabredet. Wie sehr sich die Zeiten doch geändert haben… Der Ort war nicht mehr wiederzuerkennen. Tote Ratten, zerbrochene Fenster, Dreck, Staub, nur wenig Licht, die blutrünstige Erscheinung Killers, das gehässige Grinsen Laws und sein eigener, rasselnder Atem, der einen ekelhaften Schauer über seinen Rücken sandte, verliehen der verfallenen Ruine eine schaurige und fürchterliche Atmosphäre. Mit ungewohnter Furcht beobachtete er, wie Law langsam auf ihn zuschritt. „Du hast dir ohne zu fragen das genommen, was ich zutiefst begehrt habe. So etwas dulde ich nicht, Lorenor Zorro. Du solltest mich mittlerweile kennen…“ Unangenehm laut und zischend hallten die Worte des Schwarzhaarigen durch die verfallene, brüchige Skaterhalle. Wie aus dem Munde einer Schlange- einer würgenden Pythonschlange; einer giftigen Königskobra, einer tödlichen, schwarzen Mamba. Zorro fühlte sich hilflos und regelrecht zermalmt. Sämtliche Teile seines Körpers brannten, schmerzten und pochten. Sicher waren einige Rippen gebrochen… Würde man ihn nun foltern oder erneut schlagen, so hätte er keine Chance, keine Stärke, um sich zu verteidigen, sich zu wehren. Ihm fehlte sogar die Kraft, die Augen weit aufzureißen, als Law seine Pistole auf ihn richtete. Mit einem psychopathischen, überheblichen Grinsen wandte er sich an seinen Begleiter. „Hol sie!“ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Das Kapitel war echt schwierig zu schreiben… Da musste so viel Information rein, ey :D Außerdem ist mir aufgefallen, dass nur noch zwei bis drei Kapitel fehlen, damit die Story abgeschlossen ist… Hiermit mal ein dickes, fettes Dankeschön an alle Kommi-schreiber und Favo-nehmer! Ich liebe euch :) Lg missfortheworld Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)