Wandel der Zeit von mathi (Wenn Träume wahr werden) ================================================================================ Kapitel 7: Vater und Sohn? -------------------------- Huhu, hier ist ein weiteres Kapitel :) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen mathi PS: Kleine Anmerkung von mir, ich habe schon beabsichtigt, dass Rons Wörter nicht ganz so logisch waren. Aber es klärt sich hier :) -------------------------------------------------------------------------- Vater und Sohn Kälte. Dunkelheit. Stille. Alles was er nie wieder erleben wollte, holte ihn nun ein. Alles sprach danach einsam zu sein, er wollte es nicht mehr. Nie wieder, wollte er allein sein. So war es schon die ersten elf Jahre seines Lebens gewesen. Von Dudley wurde er solang er denken konnte nur terrorisiert, hatte keine Freunde in der Schule und musste nur für seine Familie Hausmädchen spielen. Das alles hatte er in Hogwarts hinter sich lassen wollen, doch alles ging den Bach runter. Angefangen hatte es mit der Freundschaft zu Ron und Hermine, die ihn nur ausgenutzt hatten. Er bereute es mittlerweile zutiefst, Dracos Freundschaft ausgeschlagen zu haben. In Slytherin hätte er es vielleicht besser haben können. Alles war besser, als das was er erfahren hatte. Der Schmerz und der Hass, nach den Worten von Ron hatten ihn mit einem Mal so überwältigt, dass er alles vergessen hatte. Einfach alles, seine Umgebung, seine Freunde, seine Feinde, alles, denn es war in diesem Moment nicht wichtig gewesen. Und jetzt war alles schwarz. Er sah nicht wo er sich befand, ob er noch lebte oder schon tot war. Der grüne Lichtstrahl der auf ihn zu gekommen war, hatte geschmerzt und dennoch hatte er sich sterben anders vorgestellt. Er dachte er könnte seine Eltern und Sirius wieder sehen, alle die ihn verlassen hatten. Sowie auch Cedric. Er hätte gedacht sie würden da standen, ihn aufnehmen und mit Freude bei sich willkommen heißen, doch nichts… gar nichts war geschehen. Hieß dass… hieß dass vielleicht er war nicht tot? Er durfte noch nicht zu den Menschen die er liebte. Nur schwärze umgab ihn und ließen die Einsamkeit grausig kalt die Glieder hinauffahren. *Allein*, schwirrte es in seinem Kopf. Er war mal wieder allein! Er hatte es nicht mal geschafft, richtig abzukratzen! Was ein Versager war er denn bitte schön. „Du warst nie allein, mein Sohn“, hauchte eine sanfte Stimme neben seinem Ohr. Eine Gänsehaut überkam ihn und er wand sich um. „Wer… wer bist du?“, fragte er in die Dunkelheit, konnte dennoch niemand erkennen. Ein leises Kichern erklang und er drehte sich noch einmal. Doch plötzlich erschien ein gleisendes Licht und eine Frau kam heraus. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr glatt über den Rücken, die stechend grünen Augen blickten ihm liebevoll entgegen, während ihre vollen Lippen zu einem sanften Lächeln wurde. Als er sie erblickte musste er unweigerlich keuchen! Das konnte doch nicht wahr sein! Was machte sie denn hier!! War er nun doch tot? Wieder kicherte die Frau vor ihm und fuhr sich durch ihr seidiges Haar. „Du bist nicht tot“, sagte sie liebevoll und trat einige Schritte auf ihn zu. Das Licht wurde durchsichtiger und er konnte sie nun auch besser erkennen. „Aber…“, stotterte er und wurde starr. „Du hattest Lily erwartet?“, fragte Nicole und streckte nun ihre Hand aus um ihn an der Wange berühren zu können. Das er jedoch unbewusst nickte, ließ sie innehalten. „Du bist so unwahrscheinlich groß geworden, Harry.“ Ihre Hand legte sich sanft unter sein Kinn und hob es leicht an. „Ja, natürlich… aber warum?“, wollte er verwirrt wissen und machte sich los. Dabei musste er mit ansehen wie sie aufseufzte und traurig ihren Blick senkte. „Eine Schande, dass du nicht bei deinem Vater aufwachsen konntest. Es hätte so vieles anders verlaufen können“, murmelte sie leise. Bitte was?! Was sagte sie da gerade eben? „Du hast schon richtig gehört, Harry. Lily und James Potter sind nicht deine Eltern. Sie haben dich geliebt vom ersten Moment an. Doch das schien der Person, die dich dort abgesetzt hatte, nicht zu gefallen. Deswegen hat sie die beiden getötet und du kamst zu den Dursley’s.“ Ihr Blick hob sich, fest sah sie ihn an. Harry jedoch war geschockt. Hatte Luna Recht behalten? War er tatsächlich Snapes Sohn?! Aber wie konnte das sein? „Ja Harry, du bist Severus und mein Sohn. Ich bin hier, um dir das zu sagen“, gestand sie und nahm ihn einfach in den Arm. Zärtlich streichelte sie ihm über den Kopf, während sie erneut anfing zu sprechen. „Ich darf dir leider nicht sagen, wer die Potters und mich ermordet hat und auch nicht wer dich entführte. Denn das liegt nicht in meiner Hand. So gern ich es dir sagen wollte, es geht nicht. Ich darf nicht. Aber ich habe immer über dich gewacht und stand dir bei, auch wenn du immer glaubtest dass es Lily sei. Ich werde immer bei euch sein. Bei dir und bei deinem Vater. Er hat all die Jahre gelitten, wollte Rache schwören und hatte sich schon damit abgefunden das du tot bist. Daher ist es fast schon zu viel verlangt, aber ich bitte dich, geh zu ihm. Er braucht dich, besonders da er noch um mich trauert. Es wäre nicht fair euch beide zu trennen, ihr seid immerhin Vater und Sohn!“ Er sah ihr in die Augen, all der Schmerz den sie darüber empfand nicht bei ihrer Familie sein zu können, spiegelte sich darin. Tränen waren in ihren Augen zu sehen, welche nach und nach über ihre Wangen liefen. „Ich bitte dich… geh zu ihm.“ Alles in ihm zog sich zusammen, er hatte seine Mutter vor sich. Träumte er das alles nur? Aber wieso war dann alles so schwarz und nur das Bild seiner Mutter war erleuchtet. Er wollte sie nicht hier lassen, er wollte bei ihr sein. „Harry, ich werde immer bei dir sein“, lächelte sie, ihre Tränen glänzten in ihren Augen. Sie drückte ihn etwas von sich und drehte ihn mit dem Rücken zu sich. Dann schloss sie ihn wieder in die Arme und legte ihre Hände auf die Herzseite. „Ich werde immer, hörst du, immer in deinem Herzen sein. Dich begleiten und lieben, auch wenn ich nicht mehr lebe“, flüsterte sie liebevoll. „Du musst aufwachen, Harry. Sie erwarten dich, geh zurück und genieß dein Leben.“ „Nein. Bitte, bleib noch etwas bei mir!“, rief er, wollte nach den Armen seiner Mutter fassen, doch seine Hänge gingen durch sie hindurch. „Nein!“ „Ich habe nicht mehr viel Zeit, bitte geh zu ihm. Sag ihm wer du bist! Sag es ihm!“ „MUM!“, schrie er, er hörte wie etwas in ihm zersprang. Er wollte weinen, doch nichts geschah, wie zu Stein erstarrt blieb er an Platz und Stelle. „Richte ihm bitte noch etwas von mir aus, Schatz. Sag ihm, dass ich ihn liebe und er aufhören kann mir nachzutrauern. Er soll Leben und mit dir eine Familie werden!“ Sie entfernte sich immer weiter von ihm, er wollte ihr hinterher ins Licht. Er wollte sie nicht hier lassen, sie sollte ihn nicht nochmal allein lassen. Nie wieder! „NEIN!“, schrei er. Reckte seine Hand seiner Mutter entgegen, wollte sie greifen. Er wollte sie wieder spüren, diese Umarmung, so wohlig, warm und tröstend. Sie sollte bei ihm bleiben! „Ich hab dich lieb, mein Sohn.“ Sie verschwand, bis das Licht aufhörte und der Boden unter seinen Füßen nachgab. Er hatte das Gefühl zu fallen, er schrie! „…ry! Harry!“ Wer rief ihn da? War das etwa Luna? Hatte er tatsächlich überlebt?! Und dann dieser Traum. Nicole, seine Mutter sie war da… Seine Mutter! Er riss seine Augen auf. „Gott Harry, du hast uns ganz schön erschreckt!“, hörte er die Stimme Georges, der von seinem Platz aufgestanden war und zu ihm ans Bett trat.“ Was ist passiert?“, fragte er, ohne weiter darauf einzugehen. Sein Schädel dröhnte und seine Körper fühlte sich bleischwer an. Dabei ließ er langsam seinen Blick wandern und erkannte, dass er nicht im Krankenflügel lag. Wieso? Sonst war er doch auch immer ein Fall für sowas! „Weißt du es denn nicht mehr?“, fragte ihn George und setzte sich auf die Matratze. Dabei legte er eine Hand auf seine Stirn um wohl die Temperatur zu messen. Er schien sich wohl zu sorgen, also was genau war passiert? Er war wütend gewesen, Ron war da und hatte ihm erzählt er sei gar nicht Potters Sohn, er habe das Vermögen gar nicht verdient… „So wage“, erinnerte er sich und wollte sich aufsetzen. Doch als er sich aufstemmen wollte, zuckte er unter Schmerz zusammen und jaulte kurz auf. „Argh, was zum Teufel?!“, fluchte er leise, das unangenehme Ziehen in seiner rechten Schulter ließ ihn zurücksinken. „Mach langsam, Ron hat dich ganz schön erwischt“, meinte Luna sanft und streifte ihn mit einem besorgten Blick. Sie schien etwas aufgewühlt, war sie so in Sorge? „Was ist mit Ron und wo bin ich?!“, fragte er ruhig, während er weiterhin über seine Schultern rieb. „Na ja…“, fing George langgezogen an. „Ron wird wohl der Schule verwiesen, Dumbledore blieb keine andere Wahl. Die Lehrer haben den Schulrat eingeschaltet, welcher ohne Umschweife hier aufgetaucht war und eingegriffen hatte. Sie wollten Dumbledore ebenfalls als Direktor der Schule suspendieren, doch da hatte das Ministerium was dagegen. Sie meinten, auf die Schnelle einen Stellvertreter einzustellen wäre ein Ding der Unmöglichkeit, weswegen Dumbledore unter Aufsicht nun sein Amt weiter ausüben darf.“ Kurz tauschen Luna und er einen kurzen Blick, bevor Luna weitersprach. „Ron hat nachdem er deine Schulter durchbohrte noch rumgezetert. Er hat einiges verlauten lassen, was nicht sehr schön war und wir nicht sicher sind, dass du wissen möchtest.“ Ein ungutes Gefühl machte sich in Harrys Magen breit, es war als zog sich alles zusammen, verknotete sich und löste sich immer wieder. „Sag es einfach… schlimmer als das was er schon gesagt hat, kann es nicht werden“, bat Harry und ließ sich mithilfe George aufsetzen, das Kissen wurde ihm noch aufgeschlagen, so dass er sich bequem dagegen lehnen konnte. „Ron schrie, dass du ihm dankbar sein solltest, dass er dich am Leben gelassen hatte. Er meinte auch noch, dass du auf Knien angekrochen kommen solltest und ihnen dein Geld und Ruhm, hättest anbieten müssen wie auf einem Silbertablett. Dann hätten sie sich wieder erbarmt mit dir zu reden und vielleicht auch Gryffindor wieder mit dir reden lassen“, erzählte Luna und erreichte damit, dass ein tiefer Schmerz durch seine Brust jagte. Das also dachten die Anderen von ihm. Das hätte er nicht gedacht. „Als ob ich jemals darum gebettelt habe, Ruhm und Geld zu besitzen“, grummelte er. Es schockte ihn zutiefst, was er da gehört hatte. Aber nach der Aktion konnte er es sich sogar richtig vorstellen. „Du kannst doch nichts dafür, Harry!“, meinte Luna sanft und legte ihre kühlen Hände auf die seinen. Er schüttelte nur mit dem Kopf, lächelte. So wie er es immer getan hatte. Er konnte sich nicht vorstellen jemals so hintergangen worden zu sein, wie es jetzt der Fall war. Bei den Dursleys hatten sie wenigstens mit ihm geredet, vielleicht haben sie auch nur Geld für seine Unterkunft verlangt, aber das würde sich ändern. Sobald er wohl zu seinem Tränkeprofessor ging. „Wo sind wir hier eigentlich?“, fragte er erneut und sah zwischen seinen beiden Freunden umher. Das Zimmer selbst, interessierte ihn eigentlich nicht. Nur wo er war, hätte er gern gewusst. Außerdem hatte er zum Überlegen noch nachher Zeit. „Der Krankenflügel, wird’s nicht sein. Wenn ich mir das hier so angucke“, hing er noch dran und zeigte auf die dunkle Einrichtung. Seine ehemaligen Freunde verbannte er einfach in die hinterste Ecke seines Verstandes. „Nachdem du zusammengebrochen bist, ist Snape wie ein Besessener zu dir gerannt, hatte Ron in Fesseln gelegt und hat uns angeordnet ihm zu folgen. Er hat dich verarztet und uns angewiesen bei dir zu bleiben, bis du endlich wieder aufwachst“, erklärte nun Fred der gerade zur Tür reinkam. „Sind die Auroren, schon da?“, fragte George und stand vom Bett auf, sodass sich sein Bruder zu Harry setzen konnte. „Ja, sie haben Ron gerade mitgenommen. Er wird wohl erst befragt, bevor sie ihn verurteilen. Aber es läuft wohl hinaus, dass er auf die geschlossene Abteilung verfrachtet wird. Wo er ja auch hingehört.“ Fred setzte sich zu seinem Kumpel ans Bett und zeigte auf die Schulter. „Hast du Schmerzen?“, fragte er besorgt und deutete auf die Schulterwunde. „Es geht, hab mich vorhin nur zu schnell bewegt“, erklärte er lächelnd, dass es seine Augen nicht erreichte bemerkte wohl nur Luna. Die leise und unbemerkt seufzte und ihren Kopf senkte. „Ich werde nachher noch einmal darauf gucken. Schließlich wollen wir ja, dass es heilt“, kam es von der Tür und alle wandten sich um. Auch Harry, der wohl etwas überfordert mit der Nettigkeit seines Lehrers, war. „Außerdem um auf euren Bruder zurückzukommen, das Ministerium muss ihn wohl erst einmal ruhige stellen, so wie der rumbrüllt.“ „Professor…“, murmelte Harry und rückte etwas unruhig auf dem Bett herum. Er war seinem Lehrer, wahrscheinlich sogar in dessen Räumen. „Es wäre nicht schlecht, würden Sie sich in den nächsten Minuten nicht bewegen. Solange ich Ihre Wunde versorge, müssen wir uns unterhalten“, schnarrte er und bedeutete mit einem Blick, dass alle den Raum verlassen sollten. Harrys Atem stand still. Was wollte Snape von ihm? Etwa wegen der Sache von vorhin? Er hörte wie die Tür zu viel, was ihn kurz zusammenzucken ließ. Was passierte jetzt? Würde er ihm Punkte abziehen? Für einen Moment war Stille zwischen ihnen beiden und Harry beschlich ein ungutes Gefühl. Konnte es denn sein, dass Snape etwas wusste? Laut musste er schlucken, bevor er seine Hände in die Decke verkrallte. „Potter…“, schnarrte der Tränkemeister ruhig und setzte sich zu ihm auf das Bett. „Sie wurden ganz schön verletzt. Weasleys war nicht gerade sanft zu Ihnen, wie in aller Welt haben Sie es geschafft, sich einen solchen Fluch durch die Schulter treiben zu lassen?!“, wollte er leicht verärgert wissen, während seine kalten Finger den Verband lösten und Harry eine Gänsehaut bekommen ließ. Ihre Stille war unerträglich, noch nie war Snape so ruhig ihm gegenüber und auch jetzt noch, hatte er kein böses Wort verlauten lassen. Es war auch ein komisches Gefühl, dass Snape ihn die Schulter verarztete, während er versuchte zu verstehen, was mit seinem Lehrer los war. Es schien als sei er beunruhigt oder doch eher nervös? Er konnte es schlecht sagen. Doch die Nervosität seines Lehrers übertrug sich auf ihn, weswegen er auch schon begann mit seiner Bettdecke zu spielen. „Potter“, sprach Snape ihn nochmal an. Es schien als habe er nun endlich den Mut aufbringen können. Das er unbewusst den Atem anhielt und die Decke mit einem Mal interessanter fand. „Ich habe, mehr oder weniger, in Erfahrung gebracht, dass sie gewisse Träume haben.“ *Er weiß es!*, war das Einzige was ihm durch den Kopf schoss. Wie konnte er es erfahren? Er hatte es doch nur Luna erzählt. Vor Aufregung begannen seine Hände zu zittern, so sehr dass er Angst hatte sein Lehrer könnte es bemerken. Also krallte er sie regelrecht in den weißen Stoff, so fest dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Ich habe vom Ministerium eine Art Test anordnen lassen. Natürlich hätte ich ihn selbst brauen können, aber da das rechtswidrig ist wollte ich dieses Risiko nicht eingehen“, erklärte er ihm und zog aus der Innentasche seiner Robe eine kleine Phiole mit oranger Flüssigkeit. Völlig verwirrt blickte er darauf und konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt und zuhören bekommen hatte. Snape wollte einen Vaterschaftstest machen lassen. Gehörte da nicht noch ein Ministeriumsbeamter dazu um das zu prüfen, wenn er ihn schon selbst nicht brauen durfte?! „Brauchen Sie da nicht, noch einen der das Ergebnis überprüft?“, wollte er daher wissen und beobachtete, fast schon neugierig, wie der andere darauf reagierte. „Vertrauen Sie mir etwa nicht, Potter?“ „Doch, doch. Ich dachte nur“, gestand er ehrlich. „Es ist ein Test. Nichts lebensbedrohliches, also keine Sorge. Ich tu Ihnen nichts.“ „Okay..“ Harry war sich nicht so sicher, was sein Lehrer und wahrscheinlicher Vater da gerade machte, jedoch es beruhigte ihn absolut nicht. Nun hatte dieser nämlich noch einen Dolch hervorgeholt, den er zusammen mit der Phiole auf das Beistellschränkchen ablegte. „Geben Sie mir Ihre Hand, Potter“, wurde er gebeten. Er zögerte kurz, jedoch streckte er seine Hand dem anderen entgegen und wartete was passiert. „Ich werde Ihnen kurz einen Schnitt setzen und in diese Phiole hier füllen“, erklärte Snape ihm und hob eine weitere, leere Phiole hoch, „Wir werden unser beider Blut dort hinein tröpfeln lassen und mit dieser Mixtur vermischen. Danach heißt es warten.“ Noch bevor Snape mit dem Dolch seine Handfläche berührt hatte, bekam er Panik! Er zog seine Hand wieder zurück. „Nein, ich will das nicht. Ich weiß es, Sie wissen es!“, meinte er und lies seinen Blick sinken. „Sie wussten es doch auch, wenn sie von meinen Träumen erfahren haben.“ „Ich will die Wahrheit und keine Vermutung. Ich will wissen, ob mein Sohn noch lebt!“, gestand Severus ihm, während er zusah wie der ältere sich entkräftet in einem Sessel niederließ. Er war auf einmal nicht mehr der beängstigende und düstere Professor, sondern ein gepeinigter Mann, der zu viele Jahre vergeudete nur um seine Familie zu rächen. „Professor“, fing Harry an, schloss die Augen und nahm seinen gesamten Mut zusammen. „Ich soll dir von Mum ausrichten, dass sie dich liebt und du ihr nicht mehr nachtrauern brauchst. Wir… du und ich, wir sollen unsere Differenzen klären und eine Familie werden.“ Er hatte es gesagt! Gott, wird Snape ihn jetzt lynchen?! Er kniff seine Augen stärker zusammen und wartete gespannt darauf, was als nächstes geschah. Es musste irgendwas kommen, egal ob eine Schimpfpredigt, was ihm denn einfiele. Maßregelungen oder von ihm aus auch Punkteabzug. Irgendwas! Doch nichts. Es geschah nichts dergleichen, was er sich ausgemalt hatte. Einzig und allein, ein tiefes Aufschluchzen erklang. Dies veranlasste ihn, eines seiner Augen einen Spalt zu öffnen um überrascht beide aufzureißen. Severus Snape, gefürchtetster und strengster Lehrer Hogwarts, saß in dem Sessel und hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben. Immer wieder erklang ein Schluchzer so, dass es ihm beinahe das Herz zerriss. So stark und stolz Severus war und tat, so konnte wohl selbst ihn etwas aus der Bahn werfen. So dass auch er, Harry, endlich den Menschen hinter der Maske erkannte. Es zerfraß ihn, zu sehen wie der einzige Mensch, den er noch hatte so litt. Ohne auf seine Schmerzen zu achten, stand er auf und trat zu seinem Vater. Dort angekommen, ging er vor ihm in die Knie, legte seine Hände auf die Oberschenkel und drückte seine Stirn, gegen die Severus‘ Hände. „Sie ist mir im Traum begegnet…“, sprach er leise, vorsichtig. Er wusste nicht wie er mit ihm umgehen sollte, schließlich war das hier immer noch sein Lehrer. „Sie hätte nicht gewollt, dass du ihr so nachtrauerst. Sie will, dass du lebst!“ Er entfernte sich etwas, als er bemerkte wie Snape seine Hände vom Gesicht nahm um ihn anzusehen. „Bist du es wirklich? Kein Traum, keine Illusion?“, fragte er ihn, traute sich nicht ihn anzusehen. „Ich denke ja. Seit dem Erlebnis, als ich bewusstlos war, bin ich mir sogar ziemlich sicher. Ich hätte jeden erwartet, Lily Potter wohl am ehesten, aber es war sie. Sie hat mir gesagt, dass wir zwei Vater und Sohn sind. Dass wir Familie sind, wir zusammenhalten müssen und besonders das DU anfangen sollst zu leben.“ Harry konnte sehen, wie sich die schwarzen Augen weiteten, bevor Snape ihn zu sich zog und ihn in eine feste Umarmung nahm. Seit langem hatte er sich nicht so wohl gefühlt, wie jetzt. Das musste es wohl sein. Familie zu haben. Geliebt zu werden vielleicht noch nicht, aber zumindest die Freude am Wiedersehen. Sie würden wohl so schnell keine getrennten Wege gehen. „Mir tut alles, wirklich schrecklich leid“, entschuldigte sich Severus bei ihm. Er dagegen lächelte nur, nahm die Entschuldigung an und freute sich auf ihren Neuanfang! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)