Wandel der Zeit von mathi (Wenn Träume wahr werden) ================================================================================ Kapitel 17: Der große Tag ------------------------- Der große Tag „Luna!“, rief Draco erfreut, als das blonde Mädchen um die Ecke bog und auf ihn zuhielt. Er kam ihr ein wenig entgegen, als er sie erreichte schloss er sie liebevoll in seine Arme. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Haare und zog genießerisch ihren Duft ein. „Schön dass du es doch noch geschafft hast“, hauchte er ihr zu und drückte sie ein wenig von sich um ihre Lippen mit seinen zu verschmelzen. Zufrieden bemerkte er, wie sich Luna in seinen Kuss hineinlegte und ihn feurig erwiderte. Das Kribbeln in seiner Magengegend willkommen heißend, ließ er zu, dass er genießerisch die Augen schloss. Es war für ihn noch immer ein unglaublich berauschendes Gefühl, dieses Mädchen auch nur in seinen Armen halten zu können. Erst nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und sahen sich etwas errötet an. „Wofür war der denn?“, fragte Luna belustigt, lehnte sich zufrieden an ihn. „Ein ‚Ich freue mich dich zu sehen‘ Kuss.“ Zärtlich hauchte er ihr einen weiteren Kuss auf die Lippen, bevor er die Umarmung löste und er ihre Hand in die Seine legte. „Wir müssen uns noch irgendwie bei Harry bedanken“, murmelte er dabei leise und lief ruhig neben ihr her. „Draco, du weißt dass Harry es nicht erfahren soll“, gab Luna nur zurück und eine etwas kühle Stimmung begann um sie herum zu entstehen. Sie war nicht damit einverstanden, den Tod zu verheimlichen, doch fügte sie sich den Anweisungen der Eltern und leider stimmte auch Tom mit ihnen überein. Es war für sie eine Katastrophe gewesen, als sie erfuhr dass Harry es nicht mehr geschafft hatte. Für ihn war es ebenfalls ein Schock. Nie hätte er gedacht, dass Harry sich besiegen lassen würde und das obwohl er seinen Kopf ein weiteres Mal für sie hingehalten hatte. Jeder der Schüler wusste, was an jenem Tag passiert war und ihre Achtung gegenüber ihren Freund war um einiges gestiegen. Er war nun nicht mehr der Junge-der-Lebte, für sie war er nicht mehr der Auserwählte, sondern der Held. Er hatte die Prophezeiung erfüllt und war selbst in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Anderen wussten nicht einmal, dass Harry es nicht geschafft hatte. Trotz alledem war er immer noch der Meinung Harry ‚danke‘ zu sagen. Ihm war es zu verdanken, dass er und Luna überhaupt zueinander fanden. Wäre er nicht gestorben, hätte er das süße, blonde Mädchen mit den kleinen Macken nicht weinend in einen der Korridore gefunden. Er hatte sich ihrer angenommen, ihr Trost gespendet und zugehört. Er war schockiert, dass sein Kumpel es nicht überlebt hatte. Sie hatte sich an ihn festgekrallt, ihn gebeten nicht auch noch zu verschwinden, sie nicht allein zu lassen. Und dann war es irgendwie um ihn geschehen. Er hatte sie nicht weinen sehen wollen und hatte ihr einfach einen Kuss aufgedrückt. Dass er erwidert werden würde, hätte er niemals im Traum gedacht! Aber nun wieder ins hier und jetzt. „Mag sein, aber ohne ihn wären wir nicht zusammen gekommen.“ „Dray versteh doch, würdest du dich bedanken würde er fragen wieso. Wie willst du ihm eine Antwort darauf geben, ohne auch nur ansatzweise zu erwähnen dass er für knappe 24 Stunden tot war? Lass es einfach, bitte… mir zu liebe, ja?“ Die letzten Worte waren ihm mit einem Hundeblick, den nicht einmal er als kleines Kind hätte besser hinbekommen können, entgegen geworfen. Er schluckte, sie war einfach zu niedlich! Ohne auf ihre Bitte einzugehen, zog er sie in eine dunkle Ecke, pinnte sie an die Wand und drückte seine Lippen erneut auf ihre. Diesmal war der Kuss nicht sanft oder gar liebevoll. Er war voller verlangen und unterdrückter Erregung. „Bitte, reiz mich nicht so“, raunte er ihr zu und bemerkte erfreut, dass sie eine Gänsehaut bekam. Dennoch kicherte sie, stemmte ihre Hände gegen seine Schultern und drückten ihn bestimmt weg. „Draco, lass uns das auf heute Abend verschieben. Das heißt, wenn ich bei dir schlafen darf.“ Sie zwinkerte ihm zu, trat aus der Ecke und war auch schon durch die großen Tore auf dem Weg nach Hogsmead. Wie bestellt und nicht abgeholt, blickte er ihr verwirrt hinterher, bis das gesagte in sein Hirn gesickert war. Sofort rannte er seiner Freundin hinterher, schlang einen Arm um ihre Hüften und zog sie zu ihm. So verbrachten sie einen wundervollen Tag in Hogsmead, während woanders Orts etwas wichtiges Entschieden wurde. „Wieso habt ihr mir nichts gesagt?“, fragte Harry enttäuscht, wieso hatte man ihm so etwas verschwiegen? Es wäre vielleicht jetzt nicht mehr wichtig, aber er hätte dennoch gern gewusst was alles passiert war und da gehört auch sein Tot dazu! Klar machte er sich nun Vorwürfe, aber dennoch spukte in seinem Hinterkopf herum, dass es egal war. Kurz huschte sein Blick über die leeren Sitzplätze des Wizgamots. Der Minister hatte sich mit ihnen zurückgezogen um zu besprechen was nun mit Dumbledore geschehen sollte. Schlussendlich ausschlaggebend, war wohl dass man seine Erinnerungen ebenfalls sehen wollte um sich ein größeres Bild des Übels bilden konnte. Also hatte er murrend seine Kindheitserinnerungen preisgegeben. Auch die Jahre in Hogwarts, die Geldgier des Alten und vieles mehr. So dass am Ende praktisch niemand mehr auch nur eine von Dumbledores Ansichten teilte. Sie alle befanden den alten für Schuldig, doch wollten sie sich wegen eines Urteils hinter geschlossen Türen einigen um die Verkündung danach laut bekannt zu geben. Er war froh drum, denn er wollte diese Frage schon seitdem er Toms Erinnerungen gesehen hatte, stellen. Er wollte antworten und die wollte er jetzt. Da war ihm recht, dass das Gericht sich zurück gezogen hatte. „Also?“, verlangte er und sah seine Eltern und Tom noch einander auffordernd an. „Harry“, seufzte Severus, man konnte ihm ansehen, dass er nicht so recht wusste womit er anfangen sollte. Dennoch versuchte er es. „Nachdem Tom dich in den Krankenflügel gebracht hatte, haben Poppy und ich ihn sofort rausgeschmissen. Wir sahen deine Verletzung an deiner Seite und wollten den Blutfluss stoppen, doch es ging nicht! Als wir es trotz allem trotzdem geschafft hatten, war es schon fast zu spät. Wir gaben dir alle möglichen Tränke, wie Blutregeneration, Stärkungs – und Heiltränke. Als wir schlussendlich nichts mehr für dich tun konnten, gaben wir dir eine Nacht, doch du hattest den Kampf anscheinend bereits verloren. Wir alle waren am Boden zerstört. Als du dann durch dieses Wunder einen Tag, nach der Nachricht dass du tot warst, wieder lebtest war ein weiterer Schock. Also haben deine Mutter und ich uns entschieden, es dir lieber nicht zu sagen. Wir hatten gehofft, du würdest denken du hättest nur so lange geschlafen. Wir wollten nicht, dass du dir Schuldgefühle einredest. Es tut uns Leid, dass wir es dir verschwiegen haben, aber wir taten es um dich nicht weiter aufzuregen und dass du dir keine großen Vorwürfe machen brauchst.“ Er konnte sehen, dass es seine Familie mitnahm und fühlte sich mies. Er hatte seinen Vater erschreckt, Tom wohl auch. Es tat ihm leid, auch wenn es nun irrelevant war, so krochen die Schuldgefühle hoch und er bemerkte mit einem Mal, mit wie viel Schmerz sein Dad gesprochen hatte. Tief seufzte er, dabei legte er seinen Kopf in den Nacken und starrte an die Decke. „Tut mir leid“, murmelte er dabei und fixierte schlussendlich seinen Vater. Dieser nickte nur freundlich und wuschelte ihm durchs Haar. „Es ist okay, Harry. Mach dir darüber bitte keine Gedanken“, bat Severus ihn. Leicht schüttelte er den Kopf, für ihn war das Thema noch nicht erledigt, aber jetzt würde er wohl auch nicht mehr darüber reden können, denn der Minister betrat gefolgt von seinen Leuten den Saal. Sie nahmen auf ihren Plätzen platz und warteten bis beide Gefangenen in den Saal geführt wurden. Als nun alle beteiligten anwesend waren, erhob der Minister das Wort. „Albus Percival Wulfric Brain Dumbledore, sie sind schuldig der Kindesmisshandlung, Diebstahls und Mordes und werden zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe in Askaban verurteilt. Sie werden in die Tiefen des Hochsicherheitstraktes gebracht, dort werden abwechselnd immer fünf Dementoren vor Ihrer Zellentür stationiert! Zuvor jedoch, werden Sie in der Winkelgasse an einen Pranger aufgestellt. Der magischen Gemeinschaft ist erlaubt zu werfen was ihnen beliebt. Zudem werden Ihnen alle Titel und der Merlinorden erster Klasse aberkannt. Ihre Verließe in Gringotts werden ebenfalls aufgelöst und den Großteil an die Hauptgeschädigten übergeben. Der Rest wird den Waisenhäusern gespendet. Sie werden nach zehn Jahren, nach Einfluss der Dementoren, den Kuss erhalten! Nun weiter, Peter Pettigrew Sie werden wegen Kindesentführung zu einer sechs jährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Sie werden dem Rest des Ordens des Phönixes Gesellschaft leisten, der sich binnen der nächsten Wochen ebenfalls in Askaban einfinden wird. Die Verhandlung ist geschlossen!“ Der Hammer raste auf Holz, Dumbledore und Pettigrew wurden abgeführt. Doch der Alte ließ es sich jedoch nicht nehmen, all jene zu beleidigen die es wagten ihn zu verurteilen. Selbst Severus, Nicole, Tom und Harry blieben nicht verschont der Beleidigungen und Beschimpfungen ausgesetzt zu sein, bis einer der Auroren einen Silencio über ihn sprach. Nachdem Dumbledore abgeführt wurde und der Minister den Raum verlassen hatte, verließ auch der Rest das Ministerium. Manche zufrieden, manche wiederum auch nicht. Sie hätten sich wohl ein etwas anderes Urteil gewünscht. Dennoch konnte man damit leben. Dumbledore würde nach den zehn Jahren unter dem Einfluss der Dementoren dem Wahnsinn völlig verfallen sein. Es war ein recht befriedigendes Gefühl, diesen Tag abgeschlossen zu haben. So erging es zumindest Tom, der nach all den Jahren endlich erreicht hatte, was er schon immer wollte. Dumbledores Ruf zunichte zu machen und ihn dahin zu verfrachten wo er hingehörte! Mit einem zufriedenen Lächeln flohte er zurück in sein Büro. Es wurde Zeit einige Verträge aufzusetzen die er dem Ministerium unterbreiten wollte. Heute war ihr großer Tag! Endlich würde sie den Mann heiraten, den sie über alles liebte. Severus, der so viel hatte mitmachen müssen, hatte es einfach verdient glücklich zu werden! Sie würde alles dafür tun, ihn wieder richtig lachen zu sehen. Die Erinnerungen die Tom ihr überlassen hatte, waren noch tief in ihr verankert und ihre Schuldgefühle darüber waren noch größer geworden, als sie auch Harrys Erinnerungen gesehen hatte. Es war für ihr einfach unglaublich schwer gefallen, in diesem Moment Dumbledore nicht an die Gurgel zu gehen. Doch damit hätte sie ihre zweite Chance wohl schneller wieder verloren, als sie sie auch nur begonnen hätte. Sie war auch nicht unbedingt begeistert darüber wie das Urteil ausgefallen war. Schließlich hätte der alte Mistkerl mehr verdient, als weggesperrt zu werden. Ihrer Meinung nach hätte er all das was er Anderen angetan hatte, selbst erfahren sollen, nur noch härter! Denn Geld hatten sie selbst genug, auch wenn es ein kleiner Trost war, so waren es sechzehn Jahre verlorener Zeit, die sie hätte mit ihrer kleinen Familie hätte verbringen können! Nun gut, sie wollte sich jetzt nicht weiter darüber aufregen, das hatte sie schon vor einem Monat getan. Sie hatte getobt, Severus musste sogar Tom herbestellen, um sie zu beruhigen. Was zudem auch noch mäßig gelungen war. Dennoch, so hatte sie zumindest geglaubt, hatte sie sich damit abgefunden, aber der Alte schaffte es immer wieder sie auf die Palme zu bringen. Sie erinnerte sich noch sehr genau daran, dass der Tagesprophet einen riesigen Terror darüber gemacht hatte. Sie hatten über Harry und die wiedergefundene Familie berichtet, was einen großen Aufruhr auslöste. Es war ja nicht so, dass es um Dumbledore ging, aber sie hatten wieder einmal Harry in den Mittelpunkt gezogen, was diesem natürlich äußerst unangenehm war. Dumbledore wurde zwar auch erwähnt, sein Urteil wurde jedoch mit dreihundert Wörtern zusammengefasst. Was eigentlich ein Witz war, wenn man bedachte, dass es eigentlich um ihn ging! Tom hatte auch sofort die Initiative ergriffen und schickte einen Tag nach der Verurteilung Dumbledores, einige Anforderungen samt Vertrag ins Ministerium. Natürlich dachte der Minister anfangs es sei ein Scherz, doch er besann sich, nachdem er nachgedacht hatte. Peter Pettigrew hätten sie wohl ohne Voldemorts Hilfe nicht gefunden, also gab er ihm eine Chance. Sie trafen sich zu einer Konferenz, einige Auroren, Todesser und Reporter waren zur Stelle. Am Ende ihres Gespräches waren sie sich einigermaßen einig und versuchten vorübergehende Lösungen zu finden. Schließlich hatte Dumbledore einiges angerichtet und um das wieder gerade zu biegen, würde es wohl noch eine Weile dauern. Jedoch war sowohl die Weiße als auch die Schwarze Seite bereit einen Friedensvertrag auszuhandeln. Letzte Woche wurde der neu aufgesetzte Vertrag von beiden Seiten unterschrieben und beglaubigt. Nun durften auch die magischen Wesen wieder auf den Straßen Londons herumwandern ohne Gefahr zu laufen, dass man sie beleidigte, verhexte oder sogar jagte. „Na, ist unsere Braut bereit für ihr großes Abenteuer?“, hörte sie plötzlich eine Stimme von der Tür ihres Zimmers. Sie schreckte aus ihren Gedanken und erblickte Narzissa. Die blonde Malfoy kam geschmeidig auf sie zu und schüttelte lächelnd ihren Kopf. „Nicole, es ist bereits zwölf Uhr! Um vierzehn Uhr fängt es an, du willst doch wohl nicht so zu deiner eigenen Hochzeit gehen, oder?“, fragte sie und schob ihre Freundin ins Bad. Etwas überrumpelt ließ Nicole es geschehen, erst als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel bewegte sie sich auf die Dusche zu. Kurz schweiften ihre Gedanken noch einmal zu dem Friedensvertrag, doch schnell war dieser vergessen, als sich ein Gesicht in ihrem Geist erschien. Diese schwarzen Augen blickten sie sanft an und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. Sie würde heute heiraten. Nach knappen zwanzig Jahren, würden sie endlich heiraten! Rasch wusch sie sich und ihre Haare, bevor sie auch schon wieder aus der Kabine stieg und sich ein Handtuch umwickelte. Dann trat sie aus dem Bad, auf eine wartende Malfoy zu. „Na endlich!“, rief diese und zerrte sie auf einen Hocker vor dem Spiegel. Etwas murrend ließ sie sich von ihrer langjährigen Freundin schminken und frisieren. Es dauerte knapp eine dreiviertel Stunde bis sie mit ihrem Tun aufhörte und sie aus ihren Fängen frei ließ. „Fertig?“, fragte sie schmunzelnd, als sie das laute träumerische aufseufzen hörte. „Jaa…“, hauchte die Blonde und besah sich noch einmal ihr Werk. „Ich kann es einfach nicht glauben, dass es endlich passiert. Nicole ich freu mich so für dich!“ Leise lachte Nicole auf und betrachtete sich ebenfalls. Ihre grünen Augen waren nur leicht geschminkt, so dass es sehr natürlich aussah. Ihre Lippen zierte ein ebenso dezenter Lippenstift, so wie sie es mochte. Lächelnd wanderten ihre Augen zu ihrer Frisur. Sie waren offen gehalten, dennoch fielen sie ihr lockig über ihren Rücken. Nur zwei Strähnen wurden hinten mit kleinen weißen Steinchen zusammengehalten. „Hast gute Arbeit geleistet, Zissi.“ „Für dich doch immer!“, lachte Narzissa und zog sie fröhlich vom Hocker. „So nun aber ab ins Kleid!“ „Ja ja… du kommst mir aufgeregter vor, als ich mir selbst“, grinsend löste sie das Handtuch um sich und trat an ihr Bett. Da sie unter Frauen waren, war es ihr absolut nicht unangenehm nackt herum zu laufen. „Freust du dich denn gar nicht? An meinem Hochzeitstag konnte ich kaum meine Füße still halten“, entgegnete Narzissa empört und reichte ihr ihre Unterwäsche. „Ja, ich erinnere mich. Und natürlich freu ich mich! Ich könnte mir kein Leben ohne Severus vorstellen, aber wärst du jetzt so freundlich und würdest du mir mein Kleid reichen?“ „Ja ja, zieh dir lieber noch das an, was ich dir geliehen habe!“ Seufzend stieg sie in die durchsichtig weißen Strümpfe, welche sie von Narzissa bekommen hatte und drehte sich wieder zu dieser „Ich hoffe so etwas muss ich nie wieder tragen!“, grummelte Nicole und sah sich an. Sie trug weiße Spitzenunterwäsche, sie hasste diese Farbe. Aber heute, würde sie diese tragen, für Severus. Vielleicht schaffte der heutige Tag es ja, dass ihr weiß doch noch irgendwie gefiel. „Du wirst es schon überleben, es ist ja nur für heute.“ Narzissa reichte ihr ihr Kleid. „Danke.“ Nicole nahm ihr Kleid entgegen, löste den Bügel daraus und legte es aufs Bett. Als sie es so vor sich sah musste sie kurz schlucken. Heute war es soweit, endlich würde sie Severus noch näher bei sich haben. Ein warmes Glücksgefühl durchfuhr sie und all ihre Nervosität war verschwunden. „Willst du es weiter betrachten oder es anziehen“, belustigt war Narzissa hinter sie getreten und umfasste ihre Schultern. „Dann hilf mir auch“, forderte sie und hob das Kleid hoch. Sie strich kurz drüber und musste unwillkürlich Lächeln. Trotzdem ließ sie sich von Narzissa helfen, das Kleid richtig anzulegen, so dass diese nur noch den Verschluss schließen musste. Als der weiße Stoff saß wo er sollte, stellte sie sich noch einmal vor den Spiegel und betrachtete sich. Es war unglaublich, sie würde heute heiraten! Das Kleid war für sie ein wahrhafter Traum. Es hatte dünne Träger, der Brustbereich war mit kleinen Perlen verziert, die kleine Linien zogen und sonst war es eher schlicht gehalten. Es fiel glatt zu Boden, während ein grüner Seidengürtel um ihre Hüften lag. Es war ihrer Meinung nach vollends genug und sie liebte es! Sie brauchte diese ganzen pompösen Stoffe nicht, sie war noch nie eine Person gewesen die es mit ihrer Kleiderwahl übertrieb. Und sie hatte sich in dieses Kleid verliebt, vom ersten Moment an. Narzissa hatte vieles versucht, dass sie weiter suchen sollte. Doch sie hatte ihren eigenen Kopf durchgesetzt, also stand sie hier nun. Ihre Finger glitten über den feinen Stoff hinauf zu ihrem Hals. Dort legte ihre Freundin ihr gerade ein kleines Rundes Amulett um, welches man öffnen konnte. Es hatte ihrer Mutter gehört und sie hatte nach ihrem Ableben dieses Schmuckstück in Ehren gehalten. Diese Kette bedeutete ihr äußerst viel und sie dankte Narzissa, dass sie daran dachte. Die Finger, welche ihr die Kette umband, legten sich auf ihre Schultern. Ein Kopf gesellte sich neben ihren und blaue Augen, schimmerten ihr im Spiegel entgegen. „Du bist so wunderschön“, hörte Nicole Narzissa schluchzen. Sie blickte daraufhin zu ihr. „Danke dir“, antworte sie leise und sah wieder zurück zum Spiegel. Sie betrachtete sich noch einige Minuten, bis ihre Nervosität mit einem Schlag wiederkehrte. Ihr Herz begann schneller zu schlagen und ihre Finger fanden zueinander um mit ihnen zu spielen. „Ob Severus auch aufgeregt ist?“, fragte sie, ihr Blick nicht vom Spiegel nehmend. „Natürlich wird er das! Lucius und er mögen nicht viel gemeinsam haben, aber da ist jeder Mann gleich! Sie können noch so hart sein, in solchen Situationen werden selbst sie zu sensiblen Mäusen. Er wird wohl Tom gerade um den Verstand bringen. Er tut mir ja schon etwas leid“, lachte die Blonde und zog sie in eine Umarmung. „Komm es beginnt in knappen zehn Minuten. Wir sollten uns so langsam nach unten begeben.“ Ein tiefes Raunen ging durch die Menge, als die Musik erklang und Nicole geführt von Tom nach vorne schritt. Jeder Blick war auf sie gerichtet, doch ihrer waren nur auf Severus fixiert! Sie wollte jede Regung in dem Gesicht ihres Liebsten sehen. Ihr Herz machte einen Hüpfer als ihre Augen, die des Anderen streiften. Ihr strahlten Liebe und Wärme entgegen, die man so selten bei diesem Kerl sah. Sie konnte sich glücklich schätzen, solch Gefühle von ihm entgegen gebracht zu bekommen. Dennoch kam sie nicht umhin, auch Severus zu mustern. Es war ein vertrauensvoller, dennoch ungewöhnlicher Anblick. Er trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und darüber eine ebenfalls schwarze Weste mit silbernen Verschnörkelungen darauf. Die Haare waren in einen lockeren Zopf im Nacken zusammengebunden. Auf den Umhang hatte er verzichtet, dennoch für sie ein wunderschöner Anblick. Sie konnte ihre Augen kaum von ihm nehmen und der Drang ihn endlich als ihren anzusehen wurde immer größer! Sie wollte ihn, so sehr… nicht umsonst wäre sie in diese Dessous geschlüpft um ihn auf andere Weise zu verführen! Severus streckte ihr seine Hand entgegen, sie ergriff sie und eine Welle des Glücks überkam sie, welche ihr einen kleinen Augenblick den Atem anhalten ließ. „Wunderschön…“, flüsterte Severus ihr zu und küsste ihre Stirn. Lächelnd erwiderte sie das Kompliment, horchte jedoch auf, als der Pastor sich räusperte. Sofort wurde es Still und alle Blicke richteten sich nun auf das Brautpaar. „Meine Damen und Herren, wir haben uns hier versammelt um diese beiden Menschen in den Bund der Ehe zu begleiten. Ihr beide habt eigene Gelübde geschrieben, tragt sie nun vor“, eröffnete der Pastor die Zeremonie und nickte Nicole lächelnd zu. Diese atmete tief durch, ihre Hände zitterten, als sie nach denen von Severus griff. In ihrem Hals hatte sich ein Kloß gebildet, als sie anfing zu sprechen. „Severus, seit dreiundzwanzig Jahren sind wir nun schon zusammen, sechzehn davon durfte ich leider nicht bei dir sein. Es sind so viele Dinge geschehen, die keiner von uns je erwartet hätten. Dir wurde äußerst übel mitgespielt, unserem Sohn auch. Doch dass ich eine zweite Chance bekommen habe, werde ich dafür nutzen euch beide mit allem was ich habe zu schützen! Ich werde nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert, das schwöre ich dir!“ Sie bemerkte, dass es Severus nahe ging, doch dieser hatte sich soweit ganz gut unter Kontrolle, doch auch als er begann, merkte man deutlich seine Gefühle. „Es ist egal was geschehen ist! Es ist Vergangenheit. Durch deinen Tod war ich am Ende meiner Kräfte angelangt. Doch seitdem du wieder hier bei mir bist, kommt mir meine Vergangenheit vor wie in einem dichten Schleier aus Nebel. So als sei es nur eine Erinnerung. Es prägt mein Leben nicht mehr. Denn seitdem du wieder hier bist habe ich meinen Lebensmut wiedergefunden, dafür werde ich dir für immer dankbar sein. Ich werde immer für dich und Harry da sein. Solang ich lebe, werde ich dich lieben!“ Eine kurze Pause entstand, keiner hatte wohl mit solch aufrichtigen Worten von Severus gerechnet und war dementsprechend verwirrt oder gar erschrocken. Nicole dagegen war anfangs schockiert, doch am Ende hin, glitzerten auch ihre Augen verräterisch. Sie konnte nicht mehr beschreiben was sie fühlte, zu viel wäre wohl das einzige dass sie sagen könnte! Dennoch schwoll ihr Herz vor Glück an, sie liebten diesen Mann von Tag zu Tag immer mehr. Denn egal was passierte sie beide würden alles für ihre Familie tun. „Nun denn, kommen wir zum nächsten Schritt. Wer hat die Ringe?“, schritt der Pastor nach einem kurzen Moment ein. „Hier, ich!“, sprach Harry und trat neben seine Eltern. Er hielt ihnen ein samt grünes Kissen entgegen auf welchem zwei weißgoldene Ringe lagen. Der eine trug drei kleine grüne Steine inne, während der andere nur einen grünen Streifen in der Mitte trug. Der ältere Mann nickte, und begann erneut zu sprechen. „Nicole Melody Porter, wollen sie den hier anwesenden Severus Snape lieben und Ehren bis in alle Ewigkeit, dann antworten Sie mit einem Ja!“Sie lächelte, der Pastor hatte mit Absicht den Teil mit dem ‚Tod‘ ausgelassen und sie war ihm dankbar dafür. Sie wollte Severus nicht schon wieder durch den Tod verlieren! „Ja!“, antwortete sie daher fest und blickte in die Augen ihres Liebsten. Sie war noch nie in ihrem Leben, mit einer Entscheidung so sichergewesen. Sie hörte kaum hin, als der Pastor nun auch Severus fragte, doch das tiefe ausgesprochene „Ja“ ließ sie aufblicken. Sie spürte die Liebe des Anderen förmlich und als sie aufgefordert wurden sich zu küssen, konnte sie kaum gucken. Sie lag innerhalb Sekunden in den Armen des Anderen, spürte die Wärme und musste unterdrückt keuchen! Diesen Moment nutzte Severus aus und drückte seine Lippen auf die ihren. Ein leidenschaftliches Zungenspiel entwickelte sich, bis sie sich wieder voneinander lösten und den Applaus über sich ergehen ließen. Es war ein tolles Gefühl, endlich war sie diesem Mann näher als jeder Anderer. Sie waren verheiratet, etwas das schon viel, viel früher hätte geschehen sollen. Hätte Dumbledore seine dreckigen Finger nicht im Spiel gehabt! Nach der Zeremonie wurden alle in den Speisesaal gebeten, dort sollte die eigentliche Feier stattfinden. Harry war zusammen mit Draco im Garten geblieben und spielte Zauberschach. Es waren eh nur Erwachsene, Todesser, der Minister, sogar ein, zwei Lehrer aus Hogwarts eingeladen. Sprich Draco und er waren die einzigen Jugendlichen. Nicht einmal Luna oder die Zwillinge waren hier, so mussten sie sich anders wo amüsieren. Es war ja nicht so, dass sie nicht bleiben wollten, doch seine Mutter hatte ihn mit Draco regelrecht raus gescheucht. Sie konnte wohl noch am besten verstehen. Sie waren ja wirklich die einzigen Jugendlichen auf dem Fest. Also waren sie jetzt draußen auf der Terrasse gelandet und hatten sich das Schachspiel mitgenommen. Sie waren gerade in einer ziemlich spannenden Partie, als Draco beiläufig fragte. „Jetzt wo wieder Frieden herrscht, willst du ihm es nicht langsam mal sagen?“ Die weiße Dame zog vor und schlug seinen schwarzen Springer, doch er horchte auf. „Wem was sagen?“, fragte er und seine Aufmerksamkeit lag nun gänzlich auf seinem Kumpel. „Na Tom. Dass du ihn liebst, mein ich“, antwortete Draco auf seine Frage ganz beiläufig. So als sei es das nebensächlichste was es gibt. „Draco… woher?!“, er war geschockt. Wie konnte Draco das herausgefunden haben? Er hatte es doch nur Luna gesagt… sie wird doch nicht? „Luna bat mich dir nichts zu sagen, aber ich kann mir das nicht länger mit ansehen. Ihr schleicht umeinander her, in der Hoffnung man würde euch nicht sehen. Also bitte Harry. Selbst wenn ich es nicht wüsste, hätte ich es spätestens seit einem Monat gewusst. Seit der Verhandlung seid ihr beide ziemlich komisch, geht euch aus dem Weg und sprecht wenn nur das nötigste miteinander. Entweder muss da was passiert sein, oder der eine traut sich nicht dem Anderen zu sagen was er empfindet.“ Draco hatte nun aufgesehen und musterte ihn durchdringend. Harry seufzte, er wusste sein Freund hatte recht und auf Luna böse sein konnte er auch nicht, da sie ihn schon öfters darum gedrängt hatte, es zu sagen, doch was sollte er schon groß tun? Es war ja nicht so, dass Tom so viel älter war als er. Bei einem Gleichaltrigen hätte er wohl nicht ganz so viel bammel, als vor einem so reifen, erwachsenen Mann wie den dunklen Lord! „Harry, sag es ihm!“, meinte Draco und stand plötzlich auf. „Wem was sagen?“, erklang kurz darauf eine Stimme an der Terrassentür und Harry schrak auf! Noch bevor er auch nur reagieren konnte, war Draco auch schon verschwunden und er allein mit Tom. „Wem was sagen, Harry?“, fragte dieser erneut und setzte sich ihm gegenüber. Harry war sich nicht sicher, was er tun sollte. Sein Herzschlag beschleunigte sich, seine Hände wurden schwitzig. Er hatte gerade eine Gelegenheit bekommen, seine Gefühle für den Mann zu offenbaren, doch sein Hals war wie zugeschnürt. Sein Magen zog sich zusammen und sein Blick richtete sich auf den König seines Schachspiels. „E..Es ist nichts“, flüsterte er und rutschte auf seinem Platz unruhig hin und her. Die Nähe zu Tom machte ihn schier Wahnsinnig, er wollte ihn am liebsten Küssen, in seinen Armen liegen. Er wollte ihm nahe sein! Doch so sehr er es auch wollte, so bewusster wurde ihm, dass er niemals eine Chance bekommen würde, also stand er auf. Stürzte beinahe seinen Stuhl zu Boden und wollte von der Terrasse verschwinden. Er hatte gerade die Tür erreicht, als Tom ihn am Arm festhielt. „Nein, Harry. Bitte geh nicht“, bat dieser und zog ihn zu sich auf die Bank. Starke Arme umschlangen seinen Oberkörper und wärme durchflutete seinen Körper. Überall kribbelte es auf seiner Haut und er ließ zu, dass sein Körper sich an den des Anderen lehnte. „Harry ich denke, es ist an der Zeit dir etwas zu sagen“, begann Tom ruhig hinter ihm. Seine Arme zogen ihn noch ein Stück näher zu sich. Harry wollte etwas sagen, doch er bekam kein Wort raus. Nervosität machte sich in ihm breit, was würde Tom ihm sagen wollen? Er bemerkte den unsicheren Blick des Lords nicht, als dieser leise begann zu sprechen. Ihm fiel es wohl ebenfalls ziemlich schwer. „Harry, es ist so… als du im Krankenflügel lagst, war ich in der Nacht bei deinem Leichnam. Ich wollte bei dir sein, da ich nicht mehr wusste wohin mit meinen Gefühlen. Dieser Tag hatte mich mehr mitgenommen, als alles was ich davor erlebt habe. Es war als würde mir das Herz herausgerissen…“ Er hörte aufmerksam zu und mit jedem Wort schlug sein Herz schneller, so dass er schon Angst bekam, Tom konnte es bemerken. „Was ich damit sagen will …“ Tom schien um seine Fassung zu ringen, als er immer wieder seinen Namen flüsterte. „Also… was ich damit sagen möchte, ich…“ tief atmete der Lord durch, bevor er seine Verzweiflung kurz Luft tat. „Man, das kann doch nicht so schwer sein, verflucht noch einst!“ Unwillkürlich musste Harry kichern, Tom war in diesem Moment so menschlich wie jeder Anderer. Und er fand ihn so rumdrucksend äußerst süß. „Harry! Ich mag dich, sehr sogar!“, entfuhr es Tom endlich und tiefe Erleichterung machte sich in ihm breit. Dennoch war da diese Anspannung, was würde Harry wohl darauf sagen? Dieser war für den Augenblick wie paralysiert. Was hatte Tom da gerade gesagt? Er mochte ihn? So richtig? „Wie bitte?“, murmelte er daher leise und wand seinen Kopf nach hinten um den Anderen anzusehen. Es war, als würde sein Herz aus seiner Brust springen wollen, so schnell schlug es. Hoffnung machte sich in ihm breit, konnte es sein? „Was, was hast du gerade gesagt?“, fragte er noch einmal nach, er wollte sicher gehen, sich nicht verhört zu haben! „Ich liebe dich, Harry.“ Er riss die Augen auf, er hatte sich verhört, oder? Hatte Tom das gerade wirklich gesagt? Unglaubliches Glück erfüllte ihn, Tom liebte ihn! Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, drehte er sich gänzlich um und drückte seine Lippen auf die des Anderen. Ein Orkan an Gefühlen rauschte durch seinen Körper, er wusste nicht mehr wo unten oder oben war, als er die Lippen des Anderen fühlte. Er schlang seine Arme um den Nacken und drückte ihn näher an sich. Es dauerte nicht lange, bis Tom den Kuss voller Leidenschaft erwiderte und ihn auf seinen Schoß zog. Erst wegen Luftmangels sahen sie sich gezwungen ihren Kuss zu lösen. Mit geröteten Wangen sah er Tom an. Sein Atem ging rasch doch seine Augen strahlten. „Ich liebe dich auch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)