Harry Letum - New Life TEIL 1 von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 22: Excursions ---------------------- 22 >>> Excursions <<< Harry hatte schon seit dem Aufstehen ein seltsames Gefühl. Und zu allem Übel, war heute noch ein Ausritt geplant. Na ja, Ausritt nicht, eher eine Kutschfahrt. Er hatte den anderen versprochen, ihnen mal das Gelände zu zeigen. Und da es ja noch nicht ganz so kalt war, wollten sie auch ein kleines Picknick machen. Warme Getränke und belegte Brote würden sie in einem Korb mitnehmen. --- Momentan saß der Hausherr aber am Frühstückstisch und um ihn herum, tuschelten die Schüler aufgeregt. Seufzend massierte Harry sich die Schläfen. Sofort war Sirius aufmerksam und lehnte seinen Kopf an die Schulter seines Freundes. „Was ist los?“ „Nichts, geht schon. Mir ist heute nicht so gut, weißt du...“ Der Rest schien nichts bemerkt zu haben, also plapperten sie weiter. „He, seid mal still, Harry hat Kopfweh!“ Entschuldigend und in Lilys Fall, peinlich berührt, sahen sie den Jungen an. Der schnaubte zufrieden und drehte sich dann wieder seinem Freund zu, der ihn anlächelte, dann aber aufstand. „Na, dann können wir ja jetzt aufbrechen, oder?“ „Willst du nicht lieber hier bleiben? Wir können das auch morgen machen!“, meinte Siri und stand ebenfalls auf, so dass sein Armband klimperte. „Schon gut, wir können gehen, kein Problem. Außerdem wird mir die Luft gut tun.“ Resignierend folgte der Dunkelhaarige dann seinem Freund. --- So saßen sie schließlich in der Kutsche und ein Hauself lenkte das Gespann. Fröhlich und neugierig, betrachteten die Jugendlichen die Umgebung und deuteten hier und da auf Wesen, die sie zwar schon im Unterricht gesehen hatten, aber noch nie in wilder Laufbahn. Harry belächelte das Ganze nur. Irgendwie fühlte er sich gerade furchtbar alt... Und dieses Gefühl, das heute noch etwas geschehen würde, hatte sich auch nicht verflüchtigt. Er fragte sich nur, was es war, das noch auf ihn zukam. War es positiv, oder doch gefährlich? Die Kutschfahrt führte sie in Bereiche seines Anwesens, die selbst Harry noch nicht gesehen hatte. Er fragte sich, ob es überhaupt eine Begrenzung gab? Andererseits, da vorne hatte er etwas gesehen. „Fahr darüber, ich möchte wissen, was dort ist.“ Sofort lenkte die Elfe das Gespann in entsprechende Richtung. Und tatsächlich, dort war eine Mauer! Sie ragte sicherlich drei Meter in die Höhe und war so verwuchert, dass das Gestein, wenn das Grünzeug blattlos war wie jetzt, richtiggehend schwarz wirkte. „Was ist das für eine Mauer, Harry?“ Angesprochener zuckte bloß die Schultern. Er hatte keine Ahnung, allerdings reizte es ihn, es herauszufinden... Nur nicht jetzt, sonst würden die anderen auf die Idee kommen, ihm zu folgen und das musste nun wirklich nicht sein. Also wies er den Elfen an, weiterzufahren. Keine zwei Minuten später sprang James aus seinem Sitz und deutete auf rote Funken, die in circa dreihundert Metern Entfernung, zu sehen waren. Sofort war Harry alarmiert. Und selbstverständlich wollten auch die Schüler aussteigen und hinterher. Allerdings war das mit einem strengen Blick Harrys verhindert worden. Je näher der junge Mann kam, desto deutlicher konnte er Schreie hören und dann waren da Geräusche, die eine Person ankündigten. Wer mochte da auf ihn zukommen? Stammten diese roten Funken, die mit Sicherheit Zauber gewesen waren, von der Person? Harrys Sinne waren geschärft und er lauschte jedem kleinen Geräusch, das er nur wahrnehmen konnte. Dann drehte er sich hastig um und stand Severus gegenüber. „Was tust du denn hier?“, fragte der Ältere ungläubig. Der Junge sah sich erst nervös um, ehe er antwortete: „Ich wohne hier in der Nähe. Aber wie kommst du hierher? Ich dachte, du wohnst jetzt in deinem Haus?“ „Tu ich auch... Sag mal, die Mauer da hinten, weißt du, warum die da steht?“ Harry wies in die Richtung und Severus nickte bloß. „Natürlich, das ist die Grenzmauer unsrer Manor.“ Nun war Harry doch perplex. Er hatte nicht gewusst, dass die Snapes seine Nachbarn waren. „SEVERUS!!“, hörten sie dann eine wütende Stimme brüllen. „Mein Vater!“, zuckte der Junge zusammen. „Was will er?“, wollte Harry sofort wissen und stellte sich vor den Jüngeren, da der Mann nun zu sehen war. „Komm her, Junge!“, schrie der Mann und seine Augen sahen äußerst wütend aus. Harry vernahm ein Knacksen hinter sich und ein Blick dorthin, sagte ihm, dass da noch jemand war. Und die Aura der Person, ließ ihn wissen, dass er ein Zauberer war. Aber der Mann vor ihm, schien keiner zu sein. Leise sprach er zu Severus: „Ist das dein Vater?“ Ein verängstigtes Nicken bestätigte seine Vermutung. Harry nahm den Jungen und schob ihn vor sich, behielt aber eine Hand auf seiner Schulter. Es war ihm nicht geheuer, dass da hinter ihnen noch einer stand. Schließlich hatte der die Möglichkeit, Severus wegzuholen, wenn er mit dessen Vater beschäftigt war. „Was wollen Sie hier?“, fragte er in einem kalten Ton. Der dunkelhaarige Mann schnaubte abfällig und starrte den Jungen an, der sich umdrehte und sich an seinen `großen Bruder´ klammerte. „Ich will meinen Sohn holen. Er ist mal wieder abgehauen!“ „Und wozu waren dann die Flüche? Ich bezweifle, dass er unter diesen Umständen zurückgekommen wäre. Im Übrigen befinden Sie sich hier auf fremden Grundstück.“ Mr. Snape sah Harry abschätzend an. „Das wüsste ich ja wohl! Außerdem gehört das alles hier mir und meiner Familie! Es ist seit Generationen vererbt!! Hier in der Gegend wohnt niemand außer uns und die Snapes sind hier schon seit langer Zeit ansässig!!“ Desinteressiert blickte Harry sich um und stellte sicher, dass den anderen in der Kutsche, nichts gefährlich werden konnte. Unbemerkt hatte er einen Schutzzauber über sie gelegt. „Nun, da muss ich Sie wohl enttäuschen! Das Anwesen, auf dem Sie stehen, gehört zufälligerweise mir. Und da es wirklich groß ist, kann man meine Villa von hier aus nicht sehen. Aber ich kann ihnen versichern, dass Sie hier ohne meine Erlaubnis nicht herumlaufen sollten. Ich halte magische Wesen, die es nicht gerne sehen, wenn Fremde auftauchen!“ Snape schwieg. Damit hatte er wohl kaum rechnen können. „Wie auch immer, dann werde ich meinen Sohn nehmen und Ihr Grundstück verlassen. Komm, Junge!“, fauchte er den letzten Satz. „Oh, Sev kann hier bleiben, damit habe ich keine Probleme. Aber vielleicht sollten Sie ihren Helfer mitnehmen, der hier im Gebüsch herumlungert.“ Murrend trat eben jener hervor und gesellte sich zu Mr. Snape. Harry musterte den Mann und befand ihn für unwichtig. „Ich wünsche, dass Sie mein Anwesen nicht noch einmal betreten. Ganz anders Severus, er hat meine Erlaubnis. Und falls ich jemanden von Ihnen erwische, wie er hier wildert, können Sie sich auf eine Klage gefasst machen. Und bevor Sie mir mit ihren Beziehungen zum Ministerium und den Malfoys kommen, sollte ich vielleicht erwähnen, dass man mir, als freier Auror des Ministeriums, wohl mehr Glauben schenken wird.“ Mit diesen Worten drehte sich Harry um und schritt, Sev vor sich herschiebend, zur Kutsche zurück. --- Erwartungsvoll sahen ihm die anderen schon entgegen. „Was war da los?! Und was macht er hier?“ Harry warf den Jugendlichen einen mahnenden Blick zu. „So war das nicht gemeint! Es ist doch nur komisch, dass er hier auftaucht, oder?“, meinte Remus, um James aus der Patsche zu helfen. „Können wir uns erst mal setzen?“ So stieg er ein und sofort saß Sirius auf seinem Schoß, immerhin mussten sie ja jetzt noch einen Platz für ihren neuen Gast haben. Severus setzte sich somit zwischen Harry und den jungen Lupin. „Sev hatte mal wieder Ärger mit seinem Vater. Fragt mich nicht, warum. Jedenfalls hab ich ihm und seinem Handlanger verboten, mein Anwesen je wieder zu betreten.“ Lily nickte bestätigend. „Dass der sich auch an seinem eigenen Kind so vergreift!“ Das Mädchen schüttelte den Kopf fassungslos und verschränkte demonstrativ die Arme. Harry lächelte darüber. Ja, so hatte er sich die Reaktion seiner Mutter vorgestellt... Nebenbei streichelte er Sirius im Nacken und lauschte den Klängen der Natur und den Stimmen der anderen. Nach einer halben Stunde hielten sie dann, um das Picknick auszubreiten. Sie hatten sich eine kleine Lichtung ausgesucht, auf die die Sonne schien und es nicht ganz so kühl war, wie im Wald. Die Decke hatten Remus und Sirius bereits ausgebreitet, so dass Harry sich sofort darauf breit machen konnte. Die Jungendlichen starrten ihn erst an, dann empörten sie sich lauthals darüber und am Ende hatten sie sich auf ihn gestürzt, um ihn durchzukitzeln. Nun aber saßen alle auf der großen Decke und aßen von den Sandwichs und tranken von dem Tee. Wobei Severus sich neben Harry gesetzt hatte, um ja nicht Gefahr zu laufen, von den anderen geärgert zu werden. Einmal, als die Schüler in ein heftiges Gespräch vertieft waren, strich Harry seinem `kleinen Bruder´ über den Rücken. „He, keine Panik, es ist alles in Ordnung.“ Sev nickte nur und lehnte sich an den Älteren. Ein leichtes, fast unsichtbares Lächeln schlich sich auf seine Züge, das nur dem Auroren auffiel. „Morgen gehen wir deine Sachen holen und ich bring dich dann, bei Ferienende, mit den anderen zum Bahnhof. Beziehungsweise, ich werde euch gegebenen Falles, sogar nach Hogwarts bringen“, meinte Harry weiterhin leise. „Wirklich?“ Der Junge konnte gar nicht glauben, dass er wirklich das Glück hatte, bei Harry bleiben zu dürfen. „Danke...“ Der dunkelhaarige junge Mann nickte wohlwollend und lächelte dann. --- Es war schon dämmrig, als die Kutsche in den Hof des Anwesens fuhr und die Insassen müde ausstiegen. „Das war richtig schön, findet ihr nicht?“, fragte Lily in die Runde und sie erhielt eine einstimmige Antwort: „Jaaaa!!!“, riefen die anderen in Chor. Belustigt, konnte Harry nur lachen. „Wir gehen jetzt trotzdem rein, los, los!“ Während die Schüler dann der Anweisung folgten, wandte sich Harry um und lief rüber zu den Stallungen, um nach seiner Stute zu sehen, die bald fohlen würde. „Na, meine Gute? Wie geht es dir?“, flüsterte er dem Tier zu und strich ihr über die Nüstern, aus denen warme Luft blies. „Bald ist es soweit, was?“, fragte er sie leise und lächelte versonnen. Er freute sich schon auf das Fohlen. Ein Geräusch ließ den jungen Mann sich umsehen. „Ich bin’s nur, Herr“, sagte dann ein Mann, der um die dreißig war. Harrys Stallmeister. „Ah, wie geht es Kaila?“ „Oh, der Guten geht es hervorragend. Ich denke, dass sie in den nächsten Tagen das Fohlen bekommt“, meinte er dann. „Gut, wann kommt der Tierarzt wieder?“ Kurz überlege der Stallmeister, dann antwortete er: „Nun, eigentlich morgen Abend, wenn nichts Dringendes dazwischen kommt.“ Zufrieden nickte Harry und dann verabschiedete er sich von dem jungen Mann und der Stute. --- Drinnen warteten ungeduldig die anderen. „Wo warst du?“, forderte Sirius sofort zu wissen. „Ich war im Stall, warum? Hattest du Angst, ich würde mich hier verlaufen?“ Etwas rot um die Nase, schüttelte der Junge stur den Kopf. Natürlich mussten alle anderen lachen, was dem Black noch weniger passte. „Jetzt aber, es reicht!“, unterbrach Harry dann, weil er wusste, dass Sirius langsam mit sich kämpfen musste, um nicht vielleicht in Tränen auszubrechen. „Och, es ist aber doch witzig!!“, moserte James und piekte seinem Kumpel in die Schulter, der die Hand des anderen fahrig weg schlug. „He, Tatze, jetzt sei nicht beleidigt!“, machte der Potter weiter und kassierte einen giftigen Blick seines besten Freundes. „James, hör jetzt auf!“, warnte Harry nun strenger. Ein Ton, den man von ihm nicht unbedingt kannte. Wenn man mal davon absah, dass man ihn vielleicht schon mal als Lehrer gesehen hatte. „Aber-“, setzte James an, wurde aber sofort wieder von Harry unterbrochen. „Wenn du nicht willst, dass ich dich übers Knie leg´, dann hör auf mich!“ Nun war die Stimme des Hausherrn eisig und der Junge tat lieber, was man sagte. Sirius nahm das als Anlass, sich an seinen Freund zu kuscheln und sich von dem den Nacken kraulen zu lassen. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Remus, der etwas ratlos dasaß. „Harry, hast du hier ein Labor?“, wollte Severus wissen und blickte in grüne Augen. Ein breites Grinsen trat ins Gesicht des Mr. Letum. „Klar doch! Komm!“ Er erhob sich, darauf achtend, Sirius über die Schulter zu schmeißen und lief dann voran. Eigentlich hätte es der Black natürlich lieber gehabt, auf `Händen getragen´ zu werden, aber das tat’s auch. Sie erreichten einen Raum, der im Keller lag und auch richtig nach Hexenmeister mit Kräuterküche aussah. Ein wunderbarer Kerker, mit gigantischem Vorrat und eigenem Gewächshaus, wie Sev nun wusste, da er es draußen gesehen hatte. Und so viele Kessel! „Du braust gerne, was, Harry?“ Der lachte nur und erinnerte sich an seine Schulzeit. Oh ja, wie er dieses Fach `geliebt´ hatte!! „Ja, aber sicher, das hat mein Professor auch immer gesagt!“ Die Ironie war so übertüncht gewesen, das niemand etwas bemerkt hatte. Niemand, außer Severus. „Stört es dich, wenn ich ein paar Tränke braue, Harry? Ich räum hinterher auch wieder alles auf.“ Bittend sah der Jüngere seinen Freund an. „Nein, nein, mach nur. Aber pass auf, dass du dich nicht verbrennst und wenn du Fragen hast, komm lieber erst zu mir, bevor du was falsch machst.“ Severus nickte glücklich und rannte schon regelrecht zu dem Regal, in dem sich eine Vielzahl an Tränkebücher aufreihte.... So, wie wäre es, wenn wir hier mal Schluss machen? Nein? Egal, ich tu´ s trotzdem!^^ Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)