Harry Letum - New Life TEIL 1 von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 35: His Past 1 ---------------------- 35 >>> His Past 1 <<< „Mum!!!“, schrie eine Jungenstimme durch das ganze Haus, dass es sicherlich gewackelt hätte, wäre es nicht fest im Boden verankert. „Was, beim Barte Merlins, ist denn los?!“, keifte sie zurück und wischte sich die Hände an der Schürze ab, als sie aus der Küche trat. Ihre Haare hatte sie in einen Dutt gebunden, so dass nur noch ein paar Strähnen in ihr Gesicht hingen. Das Getrampel ihres einzigen Sohnes war auf der Treppe zu hören und dann kam er auch schon angesaust. „Sie kommen, sie kommen!“, schrie er weiter begeistert durchs Haus und hielt ihr den Brief vor die Nase. Vielleicht traf vor ihrem Gesicht herumwedeln eher zu...? „Jetzt halt schon still, du Nervensäge! Wie soll ich das denn lesen?“, meinte sie genervt und riss das Papier an sich. Es stand nicht viel auf dem Pergament, aber genug, um ihr Gesicht aufzuhellen und die Euphorie ihres Jungen zu verstehen. „Dann wird es sehr peinlich für dich, James!“ Ihr ernster Blick ließ James plötzlich stutzig werden. Was war im Busch? „Willst du ihnen wirklich dein schmutziges und unaufgeräumtes Zimmer antun?“, wollte sie wissen, grinste verschlagen und drehte sich um. James stand da und rannte dann in Rekordzeit nach oben. Nein, er wollte nicht, dass die anderen in Ohnmacht fielen. Außerdem war Sirius ja auch noch da und er wollte nicht, dass er und das Baby krank wurden, weil er zu faul gewesen war, um sein Zimmer in Schuss zu bringen. --- Belinda hatte sich gefreut zu hören, dass auch Harry kommen würde. Der Junge hatte ihr schon damals bei seinem ersten Besuch gefallen und sie hatte ihn in ihr Herz geschlossen. Sie wusste nicht genau, warum sie ihm so vertraute, aber es war Tatsache und ändern wollte die Frau nichts daran. Ihr Mann, Ian, hatte ihr gesagt, dass es ihm ähnlich ging. Er hatte gemeint, dass Harry ihm vertraut vorkam und der Gedanke, ihn bald wieder in ihrem Haus zu haben, freute ihn sehr. Aber momentan zerbrach sie sich nicht weiter den Kopf darüber, denn das Essen wollte vorbereitet werden. Schließlich waren die Freunde zum Mittagessen eingeladen! Und so spurtete sie durch das Haus, deckte hier den Tisch, rührte da im Topf um, faltete dort Servietten, schimpfte oben mit dem Sohn. Und dann klingelte es um Punkt zwölf an der Haustüre. Belinda war aufgeregt zur Tür gerannt und hatte sie euphorisch aufgerissen und stand ihrem Sohn mit der guten Laune in nichts nach. Harry grinste, als er seine Großmutter vor sich entdeckte und sie glücklich angrinste. Sie fiel ihm regelrecht um den Hals und drückte ihn an sich. Dann wandte sie sich Sirius zu, schaute ihn von oben bis unten an und legte den Kopf in Verzückung schief, als sie seinen Bauch sah. „Meine Güte! Es stimmt wirklich!!“, rief sie aus, klatschte in die Hände und umarmte den Jungen dann vorsichtig. „Das ist so aufregend!“, meinte sie dann noch und zog Remus an sich. Severus, der rechts von Harry stand, wurde nun von Belinda gemustert und sie entschied, dass der Junge recht verloren wirkte. „Hallo, mein Name ist Belinda Potter, und du bist?“, wollte sie wissen, ihm die Hand entgegen streckend. Severus schaute verunsichert zu Harry, der ihn schon beobachtet hatte und ihm aufmunternd zunickte. Während der Slytherin die Hand ausstreckte, um die der Frau zu schütteln, erklang Getrampel und dann erschien James. „Sirius! Remus! Harry! – Snape?!“, entkam es ihm am Ende doch etwas überrascht. Eigentlich gefiel es ihm nicht besonders, dass der andere hier war, auch wenn er der `kleine Bruder´ von Harry war. Trotzdem hatten sie versprochen, sich mit dem Slytherin zu vertragen und er würde sich daran halten. „Wie geht es euch?“, fragte er etwas gefasster und seine Mutter schaute ihn irritiert an. Dann bemerkte sie den seltsamen Blick, den ihr Sohn immer wieder zu dem jungen Severus Snape schickte, wie er sich vorgestellt hatte. Waren sie keine Freunde? „Kommt mit rein, Kinder, das Essen ist fast fertig!“ Belinda folgend, betraten die Gäste das Haus. Während Sirius am Arm seines Freundes hing, lief Severus ganz am Ende hinterher. Er fühlte sich ausgegrenzt. Im Esszimmer kamen sie dann an und nahmen auch gleich auf den Stühlen am Tisch Platz. Belinda gesellte sich kurze Zeit später hinzu und meinte, dass ihr Mann in wenigen Minuten heim kommen müsste. „Ah, Severus - ich darf doch Severus sagen? – wo kommst du her?“ Ihre freundlichen Augen sahen zu ihm und er wusste nicht, was er sagen sollte. Darum antwortete Harry für ihn. „Belinda? Severus ist in Slytherin, im gleichen Jahrgang wie die anderen. Allerdings ist er nicht wie die meisten, Malfoy Junior mal als Beispiel, auf der Seite Voldemorts.“ Mrs. Potter und die Jugendlichen zuckten zusammen, als sie den Namen des Unnennbaren aus Harrys Mund hörten. „Schaut nicht so! Wenn ihr Angst vor ihm habt, dann solltest ihr euch gleich in ein Mauseloch verkriechen, denn mit seinen Feinden wird er keine Gnade haben. Nur mal soviel dazu... - um wieder auf Sev zu kommen. Er steht unter meinem Schutz und ist ein guter Freund, der mir genauso viel bedeutet, wie die anderen. Außerdem ist er von seinem Vater und Voldi persönlich gezwungen worden, Todesser zu werden.“ Belinda starrte den jungen Mann erschreckt an. „Das ist nicht dein Ernst!“, rief sie dann aus und schaute mit großen und fast ängstlichen Augen zu dem Jungen, der sich auf seinem Platz ganz klein gemacht hatte. „Ja, das ist es. Und es besteht kein Grund, ihn deswegen zu diskriminieren. Severus ist im Übrigen Mitglied in einer gewissen Gruppe, wenn du verstehst. Und auch wenn das nicht auf mich zutrifft, so bin ich gut darüber informiert und zudem hasst Voldi mich zu sehr, als dass ich auf seiner Seite stehen könnte. Wenn er könnte, würde er mich wohl eher in tausend Stücke reißen!“ Nun gluckste der Auror amüsiert vor sich hin. Keiner verstand in dem Moment so genau, warum. Das merkte Harry auch bald an ihren Blicken. „Ah, ihr wollt mehr wissen? Gut. Ich habe ihm seine Schlange, Nagini, gestohlen und kürzlich mit `nem Gruß zurückgesandt...“ „Und das soll der Grund sein?“, fragte James wenig überzeugt. „Uhm, ein Teil davon, ja. Ich habe ja nicht behauptet, dass ich sie lebend zurückgegeben habe. Aber so ausgestopft als Schaustück hat er sie immer bei sich. Kann sie ja auch zum Kuscheln nehmen!“ Die Gruppe starrte den jungen Mann an, der so geheimnisvoll war und offensichtlich Seiten hatte, die man kaum kannte – unter anderem wohl auch eine ziemlich makabere! „Du bist widerlich!“, schimpfte Sirius und rümpfte die Nase, dass seine Freunde wegen des Gesichtes lachen mussten. „Wenn du das sagst, wird es stimmen. Aber ich musste halt zu Voldi gehen und da ich eh Schlangenblut brauchte, war das ideal.“ „Du musstest?“, fragte eine Männerstimme. Harry hatte sie als die von Ian erkannt und drehte sich etwas auf seinem Stuhl, um den Mann zu begrüßen. „Ja, so ist es, ich musste. Schließlich kann ich es dem alten Möchtegern-Weltherrscher nicht durchgehen lassen, dass man Severus entführt, ihn unfreiwillig zum Todesser macht und auch noch damit durchkommt.“ „Soll das heißen, du bist einfach so da reingeplatzt, hast ihn geholt und bist dann wieder verschwunden?!“, kreischte Sirius entsetzt und wollte schon sichergehen, dass seinem Freund auch nichts fehlte. „Äh... ja?!“, antwortete der Auror und grinste schief. „War nicht so schlimm, wie es sich anhört. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, aber Möchtegern-Lord hat nur rumgebrüllt und so... Da macht es mehr Spaß Caligula Malfoy zu ärgern, oder sich mit `ner Herde Todesser anzulegen!“ Ian setzte sich schwer und musste das Gehörte, genau wie seine Frau, erst mal verkraften. Der Junge raubte einem die Nerven! „Was habt ihr denn?“, wollte Harry dann wissen und verstand nicht, was los war. James und seine Eltern, Remus, Sirius und Severus konnten ihn einfach nur sprachlos ansehen. Der redete da, als wäre das ein Hobby, das so harmlos war, wie Blumen pflücken! „Du... du... Das macht dir Spaß??!!!!“, brüllte dann James halbwegs. „Ja... wieso? Ist das so unbegreiflich? Todesser... die sind doch keine Herausforderung. Ich würde mich lieber mit diesem Riesenaffen anlegen, der sich ihr Anführer nennt. Allerdings kann ich ihn nicht töten...“ Mr. Potter starrte ihn noch immer an und schüttelte nun den Kopf. „Das bedeutet, du würdest dir zutrauen, ihn zu vernichten?“ Seine Stimme hatte gezittert. „Schon, aber ich kann das nicht tun.“ Der bittere Unterton war den Erwachsenen nicht entgangen und sie verstanden wieder einmal nichts. „Harry, wenn du die Möglichkeit dazu hast, dann musst du das tun! Oder kannst du es verantworten, dass noch mehr Menschen sterben?“ Ian war leicht aufgebraust und hatte nicht mitbekommen, wie vorwurfsvoll seine Stimme geklungen hatte. Und noch weniger war ihm aufgefallen, dass diese Anklage für Harry wie ein Schlag ins Gesicht gewesen war. Die Hände ballten sich zu Fäusten, sein Blick war eisig und auf die Tischplatte geheftet, damit er sich wieder beruhigen konnte – es war verdammt schwer... Belinda trat ihren Mann unter dem Tisch heftig gegen das Schienbein, dass der sie empört ansah und dann ihrem Blick folgte, der auf Harry lag. Und nun wurde ihm endlich bewusst, dass er einen Fehler gemacht hatte. Der Junge musste auch schon viel erlebt haben und der bittere Unterton, als er gesagt hatte, er könne du-weißt-schon-wen nicht töten, hatte sicher auch eine Bedeutung. „Ich...“, begann er, kam aber nicht weiter, denn Harry war aufgestanden und aus dem Raum gegangen. „Du bist so ein Holzkopf, Ian! Wie kannst du so was zu ihm sagen?! Wir wissen doch gar nicht, weshalb er das sagte! Außerdem wird er Vater, da kann er nicht so leichtfertig handeln!“ Belinda war aufgestanden, um den Tisch gegangen und umarmte nun Sirius, der sich große Sorgen machte. „Keine Angst, er kommt sicher gleich wieder.“ --- Severus war unbemerkt vom Tisch verschwunden, suchte seinen `Bruder´. Er wollte ihn trösten, wenn es denn notwendig sein würde. Vielleicht einfach nur bei ihm sein, damit er sich nicht alleine fühlte. Er fand ihn schließlich vor der Haustüre, wo er auf einer Bank saß, die Hände links und rechts abgestützt, den Kopf gesenkt, so dass man sein Gesicht nicht sehen konnte. „He... alles in Ordnung? Tut mir leid, dass die das gesagt haben...“, flüsterte Sev und setzte sich neben den anderen. Zuerst reagierte der Ältere nicht, aber dann seufzte er und lehnte sich zurück, legte einen Arm um den Jüngeren und zog ihn zu sich. „Es ist unfair... Egal was ich tue, immer wieder kann ich nicht in Ruhe leben. So viel habe ich schon erleben müssen, weil man mir keine Wahl gelassen hat und nun, wo ich sie habe, kann ich trotzdem nicht denen helfen, die ich schon immer retten wollte.“ Die Trauer war deutlich zu hören gewesen und Severus wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. So kuschelte er sich an den anderen und hoffte, dass er wusste, dass er für ihn da war. „Kennst du das Gefühl gefangen zu sein, obwohl du frei bist?“ „Ja, ich glaube schon.“ „So geht es mir. Ich bin zwar frei, aber dennoch muss ich Dinge geschehen lassen, wenn ich leben will. Eine ziemlich gemeine Sache, wenn man mich fragt. Aber das tut man ja nicht... Und nun, was mache ich?“ Der Kleinere hatte genauso wenig Ahnung und blieb dementsprechend still. Es fühlte sich gut an, dass er mal festgehalten wurde und genoss es einfach. „Vielleicht... ach was, es ist egal. Sollen wir wieder rein? Ich denke, die warten schon auf uns.“ Severus sah auf und war schon ein wenig enttäuscht, seinen `großen Bruder´ nun wieder teilen zu müssen. Das bemerkte Harry auch und er grinste derart, dass man nicht darauf kommen würde, was vorher noch gewesen war. „Wenn wir wieder zu Hause sind, kannst du ja kuscheln kommen, ja?“ Erfreut folgte der Slytherin dem anderen wieder ins Haus. --- Belinda kam gerade aus der Küche, als die beiden zurückkehrten und war froh, dass Harry nicht getürmt war. Sie hoffte bloß, dass ihr Mann sich bald entschuldigte. Stellte sich nur die Frage, ob der junge Mann das auch annehmen würde, oder nicht? „Kommt, ich habe das Essen noch nicht aufgetan, damit es nicht kalt wird, ehe ihr zurück seid.“ Also setzten sie sich wieder und Sirius warf ständig besorgte und ängstliche Blicke zu seinem Freund, der das entweder ignorierte oder wirklich nicht mitbekam. „Harry?“, kam es leise und wirklich reuevoll von Ian, der schräg gegenüber saß. Angesprochener sah auf und seine Augen zeigten keine Emotionen. Etwas, das alle anderen ziemlich schockte. So extern hatten sie das noch nie erlebt. „Ja?“ „Es tut mit Leid, was ich gesagt habe. Sicherlich hast du deine Gründe, weshalb du das nicht tust. Und es steht mir auch nicht zu, dir solche Vorwürfe zu machen...“ „Ja, der Meinung bin ich auch“, entgegnete der Auror und lehnte sich zurück. Seine Gesichtszüge wurden wieder sanfter. „Mich würde etwas interessieren.“ Die Frage war an alle gerichtet, aber er sah hauptsächlich die beiden Erwachsenen an. „Wenn ich plötzlich verschwinden würde, ohne Wiederkehr, was würdet ihr davon halten?“ Sirius war sofort aufgesprungen. „Wage es ja nicht, mich hier zurück zu lassen!“ Seine Augen waren ängstlich und seine Stimme zitterte. James, der neben ihm saß, zog ihn langsam zurück auf seinen Platz. „Ich bin seiner Meinung. Du kannst Sirius nicht hier lassen! Außerdem sind wir Freunde, ich würde dich auch vermissen. Und ich denke, dass ich auch in Lilys Namen spreche, die ja leider nicht hier sein kann, dass sie dich vermissen würde.“ James´ Gesicht war sehr ernst und auf Harry gerichtet, der das gehört, aber nicht hingesehen hatte. „Ja, ich würde auch nicht wollen, dass du gehst“, erklärte Remus sachlich. Harrys Blick schwenkte zu Severus, der ihn panisch anschaute. Das war Aussage genug und er lächelte sanft. „Harry, alle würden wir dich vermissen. Aber ich glaube kaum, dass du das machen würdest, oder?“ Belinda wartete gespannt und mit angehaltenem Atem. „Nein, das habe ich nicht vor. Aber genau das würde geschehen, wenn ich Voldemort vernichte.“ Verwirrung herrschte. „Warum?“, entkam es Ian neugierig. Harry musterte ihn und überlegte, was er sagen konnte. Versprochen hatte er ja, ihnen einmal etwas über sich zu erzählen, warum also nicht jetzt? „Tja, aus dem ganz einfachen Grund, dass ich bei meinen Eltern aufwachsen würde, wenn er tot wäre.“ „Sehr interessant. Aber das erklärt nichts.“ „Ich bin Waise. Meine Eltern sind von Voldemort getötet worden. Und wenn ich ihn heute hier töte, dann werden meine Eltern leben.“ Es war wie eine Eisdusche gewesen und die Anwesenden erkannten langsam, dass hinter dem Geheimnis, das Harry Letum aus seiner Vergangenheit machte, mehr steckte, als man am Anfang angenommen hatte.... So, was sagt ihr jetzt? Viele fragten ja, wann sie endlich was erfahren würden!^^ Jetzt ist es soweit! Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)