Harry Letum - New Life TEIL 1 von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 1: Go to past tense --------------------------- 1 >> Go to past tense << Harry lag auf der Krankenstation und starrte an die Decke. Seit einer Woche fristete er hier sein Dasein und täglich geschah das Gleiche. Nämlich nichts. Er fragte sich, wozu man ihn eigentlich hierher gebracht hatte? In den letzten zwei Jahren, nach dem Tod seines Paten, hatte er hart und viel trainiert. Hatte an Kraft und Wissen, sowie Macht dazu gewonnen. Und als es dann vor einer Woche zum endgültigen Kampf zwischen ihm und Voldemort gekommen war, war ihm, außer Remus und Tonks, niemand gefolgt. Und nun lag er hier und fragte sich, weshalb sie ihn hier aufpäppelten, wenn sich doch eh keiner dafür interessierte wie es ihm ging. Keiner hatte nach seinem Befinden gefragt. Außer Poppy, die Schulkrankenschwester, war niemand groß da gewesen, um sich mit ihm zu beschäftigen. Gut, Remus hatte ihn besucht, hatte gefragt wie es ihm ging, aber das war es. Er war dem Werwolf nicht böse, wusste er doch, dass es ihm nicht sonderlich gut ging. Tonks hätte ihn sicher auch sehen wollen, wenn sie noch leben würde. So feierten alle, ausnahmslos, schon seit Tagen die Niederlage des dunklen Lords. Nur er, Harry, konnte sich nicht freuen. Niemand schien wirklich zu realisieren, dass dieser Kampf zwischen der weißen und schwarzen Magie zu viele Opfer gefordert hatte. Ja, und dann war da noch der Schulleiter. Dumbledore vertraute er ja, seitdem er von den Hintergründen der Properzeihung erzählt hatte, nicht mehr. Und der alte Zauberer war auch nur hier gewesen, um vom Kampf zu erfahren und dieses stetige Lächeln hatte Harry fast in Raserei versetzt. Aber jetzt im Moment war er alleine und überlegte, was er tun sollte. Hier bleiben wollte er nicht länger, so blieb also die Frage, wohin? Er überlegte, ob er einen Spruch ausprobieren sollte, den er einmal gelesen hatte. Ohne Zweifel würde keiner auch nur annähernd daran denken, ihn mit solch einem Zauber in Verbindung zu bringen. Kopfschüttelnd setzte er sich auf, schlüpfte in seine Schuhe und schlurfte in Richtung Gryffindorturm. Dort angekommen, verschwanden alle seine Habseligkeiten mit einem Wink im Koffer. Schnell schaute er, ob er auch nichts übersehen hatte. Als er sich sicher war, schnappte er sich die Klamotten, die er anziehen wollte und verschwand im Bad. Wieder im Schlafsaal, trug er eine schwarze Hose und ein dunkelblaues Sweatshirt. Seinen Koffer verkleinerte er und dann sagte er einen Spruch auf, der nicht unbedingt ungefährlich klang. Mit einem Puff war er verschwunden und nichts erinnerte mehr daran, dass er in diesem Zimmer gewohnt hatte. --- Hogwarts war in Aufruhr, denn der Held der Zauberwelt war verschwunden. Spurlos. Niemand hatte auch nur eine Vorstellung, wo er sein konnte und auch der Phönixorden konnte ihn nicht finden. Hermine und Ron sahen verzweifelt aus, wenn man das so nennen konnte. Der Einzige, dem man den Zustand der Verzweiflung wirklich abnehmen konnte, war Remus, der das Gefühl hatte, nun endgültig alles in seinem Leben verloren zu haben. Auch der Brief, den Harry ihm zukommen hatte lassen, war da nicht wirklich beruhigend. >> Wir sehen uns damals wieder, Remus. Harry << Ja, dieser eine Satz mochte vielleicht für den Jungen einen Sinn machen, aber nicht für den Werwolf. So trauerte er um den Schwarzhaarigen, der ihm so lieb geworden war. --- Als Harry wieder auftauchte, konnte er Hogwarts vor sich sehen. Das Schloss lag im Dunkeln und nur die Fenster leuchteten Wärme versprechend. Da es November war, war es auch kalt und Harry trug nicht viel mehr, als das Hemd und die Hose. So machte er sich auf, um schnell in die Wärme zu gelangen. Die große Halle war voll und Harry war sich nicht wirklich sicher, ob er einfach rein gehen sollte, oder nicht. Vielleicht war es klüger, erst mal mit Dumbledore zu reden und dann offiziell vorgestellt zu werden. Ja, das war der bessere Weg. Da er natürlich Eule mitgenommen hatte, verfasste er schnell eine kurze Nachricht und gab sie Hedwig, damit sie diese überbrachte. Es dauerte keine fünf Minuten, da kam der Direktor um die Ecke und blieb mit einem neugierigen Blick vor ihm stehen. Irgendwie, so fand Harry, sah Dumbledore ehrlicher aus. Fragte sich nur, ob das nun nur ein einfacher Eindruck war, oder ob es auch wirklich der Realität angehörte. „Hallo, ich wollte nicht einfach so rein platzen“, grüßte der Junge. „Es freut mich, sie kennen zu lernen, Mr.?“ Gut, daran hatte er nicht gedacht. Wie hieß er? Seinen richtigen Namen konnte er nicht nehmen, also, welchen dann? Ja, er wusste einen... „Mr. Letum.“ Der alte Mann nickte verstehend und wies an, ihm zu folgen. So gingen sie in das Büro des Schulleiters und nahmen dort schließlich Platz. „Nun, wie komme ich zu der Ehre, sie hier begrüßen zu dürfen?“, fragte der Mann. „Ich bin hierher gezogen und muss daher die Schule wechseln und die Nächste ist nun mal hier – Hogwarts. Ich hoffe, dass ich noch einen Platz bekommen kann?“ Nachdenklich strich sich der Zauberer durch den Bart und nickte dann. „Ja, sicher doch. Aber dazu sollten wir vielleicht gleich runter in die Halle. Bei uns ist es Tradition, dass die neuen Schüler durch den sprechenden Hut eingeteilt werden. Und das heißt, auch du wirst das.“ Damit stand er auf und nahm den Hut vom Regal. Harry folgte ihm mit kurzem Abstand zur Halle. Hedwig auf seiner Schulter. --- Als sich die große Flügeltür öffnete, sahen alle auf und waren überrascht, einen Jungen beim Direktor zu sehen. Dumbledore lief bis nach vorne und wandte sich dann an die Schüler und Lehrer: „Meine Lieben, ich habe euch mitzuteilen, dass wir einen neuen Schüler bekommen. Es ist zwar ungewöhnlich, mitten im Jahr jemand neues dazu zu nehmen, aber ich denke, ihr werdet euch verstehen. Nun will ich euch nicht länger aufhalten, teilen wir Mr. Letum ein!“ Damit setzte er den alten Hut auf den Kopf des Schwarzhaarigen. >Wen haben wir denn da? Hm... Du bist stark, weißt die weiße und schwarze Magie zu verbinden. Und du bist mutig, aber auch listig. Eine schwere Angelegenheit...< Sprach das Leder und schwieg dann. Die Halle war verstummt und beobachtete neugierig den Neuen. Es war noch nie vorgekommen, dass der sprechende Hut so lange gebraucht hatte. >Vielleicht solltest du selber wählen, denn wie ich sehe, weißt du über diese Schule Bescheid.... Nun, soll es Gryffindor oder Slytherin sein? Das Haus der mutigen Löwen, oder die listigen Schlangen, die Freundschaft wahren?< Harry lächelte schief. Er hatte damals Gryffindor gewählt, und ganz ehrlich, wirklich viel gebracht hatte es ihm nicht. Nun würde er Slytherin ausprobieren. >Ich wähle die Schlangen.< Der Hut gab einen zustimmenden Ton von sich, dann schrie er laut in die Halle: „Slytherin!!!“ Lauter Applaus erklang vom Slytherintisch her und Harry begab sich zu ihnen. Natürlich nicht, ohne vorher einen kurzen Blick zu den Gryffindors zu werfen. Und dort sah er einen schwarzen, kurzen Haarschopf, der dem seinen mehr ähnelte, als man glaubte. Und daneben erblickte er noch ein paar schwarze Haare, die ihm vertraut waren. Ein rothaariges Mädchen, dass den beiden gegenüber saß und dann erkannte er noch einen Jungen. Er hatte braune Haare, die zu einem Zopf gebunden waren. Es waren die Marauders. Sich nichts anmerken lassend, nahm Harry Letum Platz. Man hatte ihn freundlich empfangen, auch wenn ihm die kühle Atmosphäre nicht entging, die von einem gewissen Blondschopf ausging. Doch das war er gewohnt und so beachtete er Lucius Malfoy nicht weiter. Er konnte von seinem Platz aus den gesamten Tisch überblicken und genau das tat er auch. In der Nähe Malfoys entdeckte er zu seiner geringen Überraschung einen Jungen, der schwarze Haare hatte, ebenso schwarze Augen und auch, wie sollte es anders sein, schwarze Kleidung. Severus Snape. Eine Weile beobachtete er den anderen, bis eben jener zurück sah. Harry dachte aber nicht daran, den Blick abzuwenden, so war es dann Snape, der es tat. --- Es war nicht das erste Mal, dass Harry den Gemeinschaftsraum der Slytherins betrat, aber es war schon so lange her. Hier war es gar nicht so schlimm wie immer alle annahmen. Er kannte ja die Gerüchte, die sich die Schüler untereinander erzählten. Alles war in grün und schwarz gehalten. Hier und da blitze Silber auf und rundete das Bild ab. Zufrieden mit sich selbst, sank Harry in einen der bequemen Ledersessel, die vor dem Kamin standen. Hier ließ es sich aushalten, vor allem, weil ihn niemand kannte und ständig etwas von ihm verlangte. Harry blieb nicht lange alleine, denn zwei Mädchen kamen auf ihn zu und kicherten verhalten. Innerlich verdrehte er die Augen, äußerlich sah er ihnen desinteressiert entgegen. Sie kamen vor ihm zum Stehen. „Hallo, mein Namen ist Tessa Laine“, meinte die erste. Harry war das reichlich egal. „Und ich bin Sera Kampel.“ „Harry Letum. Was gibt’s?“, entgegnete er. Etwas überrumpelt blieben die Mädchen zuerst stumm. „Äh... wir wollten dich nur in Slytherin Willkommen heißen, weißt du?“, flötete Tessa. Harry nickte registrierend und wandte sich dann einem neuen Gesicht zu, das ständig zu ihm rüber sah. Nun, es war nicht wirklich neu, aber wen störte das? „Ihr entschuldigt!“, meinte er und erhob sich. Wie bestellt und nicht abgeholt, blieben die Mädchen zurück und sahen ihm nur nach. Harry hingegen, strebte genau auf einen Jungen zu, der nun doch etwas überrascht war. Er versuchte noch, seine Sachen zu packen und zu verschwinden, aber Harry war schneller. „Was hast du? Ich hätte schwören können, du willst mich kennen lernen“, meinte er ruhig und sah Severus Snape an. Der schluckte und warf einen flüchtigen Blick nach links, wo ein blonder Sechstklässler saß. Lucius. „Brauchst du seine Erlaubnis, um mit mir zu reden?“, unterbrach Harry die Gedanken des anderen. Überraschung zeichnete sich auf Severus´ Gesicht ab und er schüttelte leicht den Kopf. „Kannst du auch reden? Oder wie sieht es aus?“, fragte er weiter. „Ja, natürlich“, antwortete der Junge dann endlich. Harry lächelte. Er hätte sich nicht gedacht, dass Snape als Junge so anders war. Immerhin könnte man meinen, dass er als Kind genauso fies und schlimm war wie in seiner Zeit. „Ich heiße Severus Snape und bin in der sechsten Klasse. Und du in der Siebten, oder?“ Harry nickte. Der Blick des Ex- Gryffindors fiel auf das noch offene Pergament. Eine Hausaufgabe für Verwandlung. Er deutete darauf und Severus folgte seinem Finger. „Oh, ja, die muss ich noch fertig machen“, sagte er und faltete das Pergament zusammen. Irritiert sah Harry ihm zu. „Und warum machst du das dann nicht? Du bekommst Ärger, wenn du sie nicht hast.“ Ein einfaches Schulterzucken war die Antwort. Das war ja nun wirklich seltsam. Snape war doch immer stinksauer, wenn jemand seine Aufgaben nicht hatte und nun das? „Ich würde mich lieber etwas mit dir unterhalten.“ „So? Von mir aus. Aber du solltest deine Aufgabe trotzdem machen. Ich helfe dir, wenn du willst.“ Das Angebot wurde angenommen und so verließen die beiden den Gemeinschaftsraum und verschwanden im Zimmer Harrys. Das schien allerdings einer bemerkt zu haben und folgte ihnen mit seinen eisigen Augen, bis sie den Raum verlassen hatten. --- Der nächste Morgen war ruhig und angenehm. Aber auch nur, weil Harry zur zweiten Stunde Unterricht hatte. Es war doch schön, wenn ein Lehrer mal krank war. So ging er gemütlich zum Frühstück, bei dem er wieder die zwei Mädchen vom Abend ausmachte. Von vorneherein setzte er sich mit großem Abstand zu ihnen und begann zu essen. Sie schienen ihn nicht bemerkt zu haben, dafür aber jemand anderes. Die Sechstklässler hatten wohl auch die erste frei, denn Malfoy kam auf ihn zu. Nicht, dass er Angst gehabt hätte, aber er hatte absolut keine Lust, sich mit ihm zu ärgern. Der Blonde blieb vor ihm stehen. „Mein Name ist Lucius Malfoy. Und du bist Harry Letum, wenn ich nicht irre“, sprach er schnarrend. Der Schwarzhaarige sah ihn kurz an und aß weiter. „Und, ein Problem mit meinem Namen, Malfoy?“, erwiderte er, den Namen seins Gegenübers merklich abweisend aussprechend. Das wiederum schien dem anderen nicht entgangen zu sein. „Nein, aber dir sollte klar sein, dass ich das Sagen in Slytherin habe. Und ich will nicht, dass du meine Untergebenen aufstachelst, verstanden?!“ Harry kam dieses Gespräch albern vor. Dachte Lucius wirklich, dass er eine reelle Chance hatte, ihn zu besiegen? „Nein. Ich tu und lass´, was ich will. Außerdem kann ich befreundet sein, mit wem ich möchte. Und wenn jemand mit mir befreundet sein will, kannst du das demjenigen nicht verbieten. Tja, und falls du es versuchst, werde ich es nicht tolerieren!“, zischte er Malfoy an. Der war erschrocken über die Reaktion des Neuen. Es hatte noch niemand gewagt, ihm zu widersprechen. „Hör mal, ich habe eine Menge Beziehungen und die könnten dir Probleme machen. Also pass auf wie du mit mir redest!“ „Ich glaub dir, dass du Beziehungen hast - wahrscheinlich mit halb Hogwarts - aber das stört mich nicht. Und Voldemort kannst du auch an der Pfeife rauchen, mit dem machst du mir keine Angst. Also vergiss es ganz schnell wieder.“ Damit erhob sich Letum und ging davon. Zurück ließ er einen erstarrten, blonden Aristokraten, der es kaum glauben konnte – der Neue hatte IHN beim Namen genannt!!! --- Von der anderen Seite der Halle, hatten fünf neugierige Gryffindors gespannt beobachtet, was passiert war. Es hatte ihnen schon Respekt eingeflösst, dass der Neue Malfoy Paroli bot. „Den würde ich gerne mal sprechen, echt“, gestand Tatze. Und auch Krone kam nicht drum herum, dies einzugestehen. „Ja, ich auch.“ Peter schwieg, denn es hatte ihn etwas an dem Gespräch der beiden sehr beunruhigt. Und außerdem hatte Letum Malfoy verärgert, was wiederum bedeutete, dass er heute alles an ihnen, den Löwen, auslassen würde. „Meint ihr, er dient ihr- wisst- schon- wem?“, flüsterte Remus und sah jedem nacheinander in die Augen. Nachdenklich verzog James das Gesicht. „Schwer zu sagen, aber ich glaube, er tut es nicht. Immerhin hat er ihn vorhin schlecht gemacht.“ „Das hat nichts zu sagen, James. Es könnte einfach nur Tarnung sein!“, entgegnete Lily. Remus nickte und Sirius hatte ein breites Grinsen aufgesetzt. „Dann müssen wir ihn eben kennen lernen, ganz einfach!“ So, das war das erste Kap! Wie hat es euch gefallen?? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)