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Wandel der Zeit

Wenn Träume wahr werden
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
huhu,
so dass wars nun erst einmal wieder von mir.
Ich bedanke mich bei allen die mir immer wieder einen Kommentar hinterlassen und/oder diese Fanfiction auf ihrer Favoritenliste haben.
Ein weiterer Dank geht an meine Betaleserin Liar :) Danke!

So nun aber, wünsche ich euch ein letztes Mal hier an dieser Stelle, viel Spaß beim Lesen,
mathi

PS: Das Ende könnte ein wenig Kitschig klingen, ich hoffe trotzdem dass es nicht allzu schlimm ist^^' Komplett anzeigen

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Vorbei

Vorbei
 

Ein lautes Grollen ertönte als der Blitz den Himmel erhellte. Der laute Donner krachte in starken Druckwellen hinab, die dunklen Wolken ließen keinen Lichtblick offen. Regen prasselte in Strömen zu Boden, benetzte den kahlen Stein. Das Wasser, aufgewühlt wegen des Unwetters, wurde in starken Wellen gegen das dunkle Gemäuer getrieben. Es rauschte über die Felsen und riss beinahe den hölzernen Steg mit sich.
 

Askaban, erstreckte sich in einer unheimlichen Aura vor ihr, als sie ihren Umhang enger um sich schlang. Den Zauberstab unter ihrem rechten Ärmel spürend, schritt sie mit raschen Schritten den dunklen Weg hinauf. Keine Gefühlsregung war in ihrem Gesicht abzulesen, nur ihre Augen funkelten im Licht der Fackeln gefährlich. Sie blickte sich unbemerkt um, bevor sie sich die Kapuze tiefer ins Gesicht zog und an die Tore des Gefängnisses klopfte. Ein weiteres Grollen erklang, doch diesmal war es nicht der Donner, der ein weiteres Mal einschlug. Sie spürte augenblicklich, wie es um sie herum kälter wurde.
 

Dementoren. Sie spürte wie die Kälte stärker wurde, der röchelnde Atem der Kreaturen nun ganz klar vernehmbar. Sie bemerkte wie es ihr kalt den Rücken hinab lief, ein Zittern erfasste ihren Körper als sie eines dieser Wesen direkt hinter ihr wahrnahm. Doch noch bevor sie sie erreichte, verschwand sie. Sie blickte sich um, sah wie die schwarzen Gestalten um das Gemäuer schwebten, hie und da durch die Fenster spähten. Sie vernahm Schreie, Schreie die sich wie Musik in ihren Ohren anhörten, bevor sie schneller als sie auftraten, wieder aufhörten.

Schritte erklangen, sofort legte sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf die schwere Eisentür. Ein kleiner Spalt, in der Tür wurde ruckartig aufgeschoben und ein paar dunkler Augen erschienen vor ihr. „Ja?“, wurde sie barsch gefragt. Ein übler Gestank erreichte ihre Nase, weswegen sie sie kurz rümpfte und sich unbemerkt des Mannes, mit einem Zauber die Nase gegen den Geruch schützte.
 

„Ich möchte gern einen gewissen Ronald Weasley besuchen“, sprach sie ruhig, doch in ihrem inneren brodelte es. Sie hob ihren Kopf ein wenig und blickte den dreckigen Wärter abwartend an. „Besucherzeiten sind nur mit Erlaubnis des Ministers gestattet!“, grunzte der Mann und wollte den Spalt schließen. „Das geht leider nicht“, raunte sie, zückte rasch ihren Zauberstab und legte einen Imperius über den Wärter. „Öffne mir die Tür“, befahl sie streng, ihren Zauberstab in ihren Ärmel verstauend. Der Spalt schloss sich, kurz darauf waren Schlüsselgeräusche zu vernehmen. Mit einem knarzten wurde die Tür schließlich geöffnet und sie trat an dem Mann vorbei.
 

Mit einem abschätzigen Blick musterte sie ihn. Er war klein, dicklich. Eine Wärtermütze saß auf seinem Kopf, ein brauner Umhang, der öfters geflickt war, als der von Remus Lupin, lag um dessen massive Schultern. Der Dreitagebart stach hervor, der Mund leicht geöffnet, so dass sie die gelben Zähne sehen konnte.

Angewidert verzog sie ihr Gesicht. So etwas war ein Wärter des Zauberergefägnis? Darüber verständnislos den Kopfschüttelnd, ließ sie den Mann auf dem Boden sitzen und machte sich auf in die Tiefe des Gemäuers.
 

Sie schritt die finsteren Gänge entlang, kam immer wieder an Zellen vorbei, wo ihr hinterher gepfiffen wurde. Doch das ignorierte sie gekonnt. Ihre Kapuze hatte sie sich schon längst vom Kopf gezogen, so dass ihre braune Haarpracht gut zu sehen war. Im Takt ihrer Schritte wippten die langen Locken auf und ab, während sie nur kurze Blicke in die Zellen warf. Sie ging immer tiefer, kälte kroch ihren Beinen empor. Dies jedoch ignorierend schritt sie zielstrebig auf eine der hinteren Zellen zu. Das rote Haar des Weasleys leuchtete selbst im dunkelstem Räum noch wie ein prasselndes Feuer.
 

Die restlichen Wärter, schienen wohl alle zu schlafen. Nur ein einziger, viel besser gekleideter Mann war auf sie zugekommen. Er wollte sie freundlich des Gebäudes verweisen, doch das passte ihr nicht in den Kram. Noch bevor der Wächter sie erreichte, hatte sie ihn zu Boden gestreckt.

Ohne Reue stieg sie über toten Körper des Mannes. Doch zuvor nahm sie ihm noch die Schlüssel ab. Man konnte ja nie wissen, für was sie einmal gut sein würden. Innerlich lachte sie auf. Wie einfach es doch war, selbst das Ministerium war strenger bewacht, als das hier! Es würde ein Kinderspiel werden, Ron auszuschalten und zu verschwinden.
 

Leise kichernd lief sie den dunklen Weg weiter, durch mehrere Sicherheitstüren hindurch. Mit dem Schlüssel nun mehr als einfach, trat sie durch die letzte Schleuse. Das Leuchten des roten Haares wurde intensiver. „Halt! Was haben sie hier zu suchen?!“
 

Sie wand sich um. Ein weiterer Wärter hatte wohl seinen Kollegen gefunden und war ihr nach. Zu Schade, dass er wohl keine Verstärkung angefordert hatte. „Ich rede mit Ihnen!“ Den Zauberstab auf sie richtend, kam er ihr immer näher. Doch sie rührte sich nicht, viel zu amüsant fand sie, das leichte Zittern des Mannes. „Ich besuche Ronald Weasley“, antwortete sie ruhig, sich keiner Schuld bewusst. „Haben Sie die Erlaubnis des Ministers?“, verlangte der Mann zu wissen, den Zauberstab noch immer erhoben auf sie gerichtet. Sie kicherte. „Nein, wieso sollte ich?“, fragte sie, zog ihren Stab und schoss einen grünen Strahl auf den Wärter. Er war viel zu überrascht, als dass er noch einen Schutz über sich sprechen konnte, fiel er leblos zu Boden. „Ich bin ja gleich wieder weg“, sagte sie liebevoll, kniete sich zu dem Mann. Sie strich ihm über die immer kühler werdende Wange. „Eine Schande“, flüsterte sie und nahm den Zauberstab hoch. Sie zerbrach ihn und warf die Einzelteile neben den Leichnam.
 

Doch kaum war das Geräusch des auf den Boden aufkommenden Holzes verklungen, hörte sie wie sich etwas näherte. Sie wirbelte herum und sah mit weit geöffneten Augen wie sich mehrere Dementoren auf sie stürzen wollten! Für einen kurzen Augenblick stockte ihr Atem, doch schnell besann sie sich und beschwör so schnell sie konnte einen Patronus und hetzte diesen gegen die Dementoren. Das magische Licht erschreckte die Gestalten, dass sie laute Geräusche von sich gaben. Nun doch etwas aus der Fassung gebracht, entfernte sie sich raschen Schrittes aus dem Bereich, tiefer in den dunklen Gang hinein. Dabei aber nie den roten Haarschopf, der mit jedem Schritt größer wurde, aus den Augen lassend.
 

Sie lief einige Minuten, hörte wie sich der Alarm des Gefängnisses aktivierte und fluchte leise. Es hätte so einfach laufen können! Wütend auf sich selbst, ließ sie ihre rechte Faust mit einer Wucht gegen die nächstgelegene Wand krachen. Ihre Finger knackten und der Schmerz der durch ihre Hand drang, war unerträglich. Doch sie würde einen Teufel tun zu schreien, daher biss sie sich auf die Lippe, bis sie blutete. Sie umklammerte ihre verletzte Hand und ging rasch weiter.
 

„Granger!“
 

Sie hielt in ihrer Bewegung inne, ihre Brauen zogen sich fragend zusammen. „Granger!“ Sie drehte sich um und ein kalter Schauer lief ihrem Rücken hinab. „Albus“, grüßte sie ihren alten Direktor und trat mit etwas Abstand zur Zelle näher. „Befreie mich!“, forderte Dumbledore, seine Roben waren mit Dreck überzogen. Der lange Bart war ihm abgeschnitten worden und die Sichelmondförmige Brille hatte einen Sprung am linken Glas. Der Mann saß wie ein Häufchen Elend auf seinem Strohbett und sah sie mit seinen blauen Augen wahnsinnig an.
 

Eine Gänsehaut überkam sie, als sie den sonst so ‚strahlenden‘ Zauberer sah. Das hier war nicht mehr der Mann, zu dem sie einmal aufgesehen hatte. „Nein“, sagte sie nur und wand sich zum gehen, sie musste Ron erreichen, bevor die Wachen sie erreichten. Daher fiel es ihr ziemlich leicht, den Alten dort hocken zu lassen, wo er war. „Granger, das wagst du nicht!“, rief Dumbledore ihr hinterher, doch das interessierte sie relativ wenig.

Die Schritte wurden lauter und auch das Kreischen der Dementoren kam näher. Sie blickte über ihre Schultern und konnte den schwarzen Stofffetzen einer der Kreaturen erkennen. Für einen Moment blieb ihr das Herz stehen, dennoch lief sie weiter.
 

„Mist!“, fluchte sie und drückte sich näher an die Wand, in der Hoffnung man würde sie nicht erkennen. „Dort ist sie lang!“, hörte sie Dumbledore rufen, wütend verzog sie ihre Augen zu schlitzen. Das würde der alte Sack ihr noch büßen, würde sie hier lebend rauskommen! Sie hörte wie die Dementoren näher kamen. Die unerträgliche Kälte drang immer tiefer in ihre Seele. Nur schwer konnte sie sich durchringen weiter zu laufen.
 

Sie sah sich verzweifelt nach links und rechts um, sie glaubte nicht mehr daran recht unbeschädigt hier rauszukommen. Doch konnte sie einen dunklen Spalt in der Mauer, der gerade einmal so breit war wie ein dünner Baumstamm, erkennen.

Also beeilte sie sich so gut es ging und schaffte es gerade noch rechtzeitig sich in die schmale Mauerwand zu schieben, bevor die Dementoren und die Wärter sie erreichten. „Dort entlang!“, rief einer der Männer und in einer kleinen Gruppe liefen sie an dem Spalt vorbei. Selbst die Dementoren waren an ihr vorbei gezogen, so dass sie sich endlich erlaubte, zu atmen. Sie versuchte sich selbst zu beruhigen, immer wieder zog sie die Luft tief ein und blies sie langsam aus. Es brauchte eine Weile bis sie sich gänzlich beruhigt hatte und sie spähte hinaus. Die Kälte war aus ihren Knochen gewichen und auch die Wärter waren nirgends mehr zu entdecken, genauso wie die Dementoren.
 

Sich noch einmal vergewissernd dass die Luft rein war, drängte sie sich aus der Lücke und schlich so leise und unbemerkt sie konnte, einen Teil des Ganges zurück. Sie war an der Zelle ihres eigentlichen Ziels vorbeigelaufen, als sie vor den Wachen flüchten musste.
 

Vorsichtig, ohne weiter Aufsehen zu erregen, schloss sie mit dem Schlüssel des toten Wärters die Zelle auf. Leise um den Insassen darin nicht zu wecken schob sie die Tür auf, sie ließ sie auch gleich offen, falls sie erneut einen Fluchtversuch unternehmen musste. Den Zauberstab nun in der linken Hand halten, trat sie näher an den rothaarigen heran. Ein kleiner liebevoller Blick streifte den Jungen, bevor er dem Zorn wich. Sie schwang ihren Stab und kettete den Weasley an die Zellenwand. Er sollte ja nicht fliehen können, sollte er aufwachen. Noch einmal sah sie sich aufmerksam um, sie wollte nicht gestört werden. Mit einem stummgesprochenen Lautloszauber versicherte sie sich, dass die Schreie nur an ihre Ohren gelangten. Erst als sie die Vorbereitungen abgeschlossen hatte und sich sicher war, dass in den nächsten Minuten keine der Wachen oder Dementoren um die Ecke schießen konnten, beschwor sie einen Eimer eiskalten Wasser und leerte ihn über den schlafenden Rotschopf.
 

Dieser riss japsend die Augen auf, verwirrt sah er sich um, bis sein Blick auf sie fiel. „Hermine…“, flüsterte Ron, wollte von ihr wegrücken. Doch das ließ sie nicht zu, sie beschwor noch einige weitere Fesseln. „Ja Ron, ich bins. Es ist schön dich zu sehen“, antwortete sie ruhig, das Pochen in ihrer rechten Hand erst einmal ignorierend. „Wieso bist du hier?“ Rons Stimme klang rau, doch das war ihr ziemlich egal. Sie betrachtete ihn näher, er hatte abgenommen, sah schäbig aus und doch funkelte das rote Haar im Licht, der Fackel die neben der Zelle angebracht war. „Ich wollte dich sehen, Ron.“ Sie blickte ihn liebevoll an, trat einige Schritte auf den Jungen zu und stemmte ihre linke Hand gegen die kahle Wand. Dabei blickte sie ihm tief in die Augen, bevor sie ihre zu schlitzen verengte. Sie führte ihren Mund zu Rons Ohr und flüsterte mit gefährlicher Stimme: „Ich werde mich dafür revanchieren, dass du alles zerstört hast.“
 

Ein Zittern ergriff den ausgemergelten Körper, bevor sie sich zurückzog und mit einem warmen Lächeln den Zauberstab auf Ron richtete. Der erste Fluch schoss aus ihrem Zauberstab und traf den Jungen an der Seite. Ein lauter Schrei erklang und an der getroffenen Stelle quoll Blut hervor. „Hermine…“, keuchte der Junge. Doch sie lachte nur und schoss nun einen Fluch nach dem anderen auf den gefesselten Körper.
 

Es dauerte fast eine halbe Stunde bis sie endlich fertig war und der tote Körper des Jungen in den Ketten hing. Die Zelle war blutgetränkt, es gab keinen Fleck der nicht mit der roten Flüssigkeit bedeckt war. Sie selbst hatte ebenfalls den ein oder anderen Spritzer abbekommen, doch das war ihr egal.

Sie atmete genießerisch den eisernen Duft des Blutes ein, bevor sie an die Leiche des rothaarigen herantrat. Sie ließ ihre Finger über die zerkratzte Wange streicheln, bis sie sie unter das Kinn legten und den Kopf etwas anhoben. „Ich hoffe es war genauso schön für dich, wie für mich“, flüsterte sie und legte ihre Lippen auf die geschundenen des Anderen. Mit einem überschlugen sich ihre Gefühle und Tränen rannen ihr über die Wangen, als sie sich von ihm löste. Liebevoll betrachtete sie Ron, bevor sie die Fesseln löste und ihn auf das mit Blut bespritzte Strohbett legte.
 

Sie löste den Zauber den sie über die Zelle gesprochen hatte und kniete sich noch einmal über den Toten. Ihre Hand legte sie auf die Stelle wo das Herz ruhte, sie übte leichten Druck aus, bohrte ihre Fingernägel in das kühler werdende Fleisch. Dabei schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich auf ihre Magie, die durch ihren Körper strömte, sie lenkte sie in ihre linke Hand, bis sie spürte wie das Fleisch nachgab. Warmes Blut floss über ihre Haut, bis sie das Herz mit ihren Fingern umschloss. „Ich werde es mir in Ehren halten“, flüsterte sie, zog ihre Hand aus dem Brustkorb, das Herz fest umschlossen.
 

Sie legte das Herz in ihre Handflächen, öffnete die Augen und betrachtete es. Dabei rannen ihr weiterhin Tränen über die Wangen. Schmerz erfüllte ihr inneres, unerträglich nahm er von ihr Besitz. Bis sie es nicht mehr aushielt, das Herz an ihre Brust drückte und schrie. Sie schrie ihren Hass, ihre Wut, ihre Trauer und ihre Verzweiflung heraus. Viel zu spät hatte sie bemerkt, dass sie diesen Trottel liebte, viel zu spät erkannte sie ihren Fehler. All ihr Hass auf den Jungen war verschwunden, die Wut darüber dass er sie verraten hatte, war wie weggeblasen. Es blieb nur noch die Verzweiflung und die Trauer übrig, die von ihr besitzergriffen hatten. Immer mehr Tränen liefen ihr über die Wangen, auf den toten Körper.
 

Schritte erklangen von weiter Ferne, die lauten Schreie Rons hallten in ihrem innerem immer wieder auf. Kälte erfasste ihren Körper, Dunkelheit nahm besitz von ihr. Ein kalter Luftzug glitt über ihren Mund, Schmerz und die Erinnerung der Schreie drehten in ihrem Kopf Karussell. Ihr wurde schwindlig, die Kälte wurde unerträglich. Doch dann spürte sie nichts mehr, ihr Körper erschlaffte, das Herz des Geliebten immer noch fest an ihre Brust gedrückt, verlor sie ihr Bewusstsein.
 


 

„… sie wurde noch an Ort und Stelle den Dementoren überlassen“, endete Harry leise. Er zitterte am ganzen Körper, eiskalt lief es ihm den Rücken runter. Nie, nie hätte er gedacht dass Hermine zu so etwas fähig wäre. Zwei Wärter ermordet, Ronald in seiner Zelle zu Tode gefoltert. Und als ob das nicht schon grausam genug wäre, hat sie ihm wortwörtlich das Herz aus der Brust gerissen.

Ein weiterer kalter Schauer lief über seinen Rücken, als er den Artikel ein weiteres Mal überflog. Als er jedoch an der Stelle stehen blieb, was Hermine alles mit Ron angestellt hatte, wurde ihm übel. Er warf die Zeitung bei Seite, sprang vom Esstisch auf und rannte ins nächstgelegene Badezimmer. Sein Frühstück verabschiedete er in der Kloschüssel, bevor er auch schon an den weißen Fließen hinab sank.
 

Somit waren wohl seine ehemaligen besten Freunde beide ihrem Schicksal erliegen. Doch zu welchem Preis? Tränen sammelten sich in seinen Augen, er wollte den Beiden nicht nachheulen. Doch so einen Tod hatte keiner der beiden Verdient. Wobei Ron wohl am meisten gelitten haben musste. Das Bild der beiden Toten schoss ihm wieder in den Kopf, das blutige Herz in der Hand des Mädchens ließ ihn erneut schlecht werden. Doch diesmal hatte er sich unter Kontrolle und erbrach nicht, den Rest seines Frühstückes. „Harry?“
 

Er sah auf. Vor ihm stand Tom, ein besorgter Ausdruck lag in seinen Augen, während er sich zu ihm hinunter kniete. „Alles in Ordnung?“, wurde er gefragt, die warmen Finger seines Freundes strichen ihm zärtlich über die Wange. Dennoch musterte ihn der aufmerksame Blick des anderen. „Ich kann es einfach nicht glauben…“, murmelte er, ließ sich von Tom aufhelfen. Seine Beine wollten ihn nicht tragen, denn als er losgelassen wurde, knickte er ein. Sofort waren da die starken Arme von Tom, die ihn stützten. „Ich kann es mir vorstellen. Komm, ich bring dich erst einmal in dein Zimmer.“ „Ist gut“, ergab er sich und ließ sich von Tom in sein Zimmer tragen. Denn selbst als er vor seinem Bett abgesetzt wurde, zitterten seine Beine stark. Weswegen er sich so schnell wie möglich auf der Matratze nieder ließ.
 

Liebevoll wurde ihm eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen und ein Kuss auf die Lippen gedrückt. „Harry, nimm es mir nicht übel, aber wieso trauerst du ihnen nach? Sie haben dich belogen und ausgenutzt.“ Tom meinte es nicht böse, dass wusste er. Dennoch schmerzte es ihn, dass seine einstigen Freunde so aus dem Leben geschieden waren. „Ich weiß“, murmelte er niedergeschlagen.
 

„Harry!“ Hörte er eine weitere Stimme rufen, laute Schritte waren zu hören. Mit einem lauten Knall wurde seine Tür aufgerissen und Luna stand im Rahmen. Ihren Bauch nicht mehr verbergen könnend. „Luna.“ „Harry, ich habe es gerade gelesen. Wie geht’s dir?“, fragte Luna, ihr Gesicht war etwas grünlich. Wahrscheinlich weil es ihr in etwa genauso ging wie ihm selbst. Nur dass er nicht schwanger war. „Es geht schon“, antwortete er ihr und ließ sich von ihr Umarmen. „Denk nicht zurück. Sie haben es nicht verdient von dir betrauert zu werden, nicht nach alldem was sie dir angetan haben“, flüsterte sie ihm zu und löste sich von ihm. Aufmunternd lächelte sie ihm zu und begrüßte nun auch Tom herzlich.
 

Dennoch konnte Harry nicht gänzlich vergessen. Ron, Hermine und er, sie waren einmal Freunde gewesen. Sei es nicht gegen Ende, doch zu Anfang. Er seufzte leise, schloss für einen Augenblick die Augen. Er sah das lächelnde Bild seiner beiden ehemaligen Freunde und schüttelte den Kopf. Luna hatte Recht. Er sollte nicht in der Vergangenheit leben. „Komm Harry!“, forderte das Mädchen, sie hatte sich vor ihm aufgestellt und griff nach seinem Arm. „Du hast mir versprochen, dass gemeinsam in die Winkelgasse gehen!“ Unwillkürlich musste er lächeln. Luna schaffte es immer wieder, ihm die trüben Gedanken auszutreiben. „Natürlich!“
 

„Na siehst du. Tom kommst du auch mit?“, fragte sie Tom, der nur dankend ablehnte. Trotzdem zog er Harry noch einmal zu sich um ihn liebevoll zu küssen. „Luna hat Recht, Harry. Aber jetzt amüsier dich. Wir reden nachher weiter.“ „Jetzt komm schon, Harry!“, rief Luna vom Kamin aus und winkte ihn zu sich rüber. „Ich komme ja schon!“, lachte er und sprang vom Bett auf. Seine Beine zitterten noch ein wenig, aber das sollte sich Laufe des Tages wieder einrenken. Er stellte sich zu Luna, nahm das Flohpulver, kurz darauf waren sie auch schon verschwunden.
 


 

„Haach, was bin ich fertig“, stöhnte Harry. Er warf sich aufs Bett und blickte hinauf an die Zimmerdecke. Dabei schloss er seine Augen für einen kleinen Moment. Einkaufen mit Luna war die Hölle, besonders wenn sie Schwanger war. Er konnte sich nicht erinnern in so vielen verschiedenen Geschäften gewesen zu sein wie heute. So viele Babysachen hatte er noch nie gesehen, er selbst hatte so viele Sachen nie gehabt. Okay, bei ihm war es leider auch nicht normal gewesen.
 

Dennoch schwor er sich, nie wieder mit Luna einkaufen zu gehen. Nie wieder!! Seine Füße taten ihm immer noch weh und er lag nun schon eine halbe Stunde auf dem Bett. So tief in Gedanken versunken bemerkte er nicht, wie Tom ins Zimmer kam und ihn kopfschüttelnd musterte. Leise, um ihn nicht zu erschrecken, trat er ans Bett. Vorsichtig beugte er sich zu ihm hinunter und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Doch es blieb nicht bei diesem Kuss, der nächste wurde leidenschaftlicher, fordernder.

Harrys Arme schlangen sich um den Nacken des anderen und zogen ihn tiefer zu sich. Ihre Zungen umschlangen sich, fochten ihren eigenen Kampf. Doch ließ es sein Herz automatisch höher schlagen. Wie sehr er diesen Mann doch liebte.
 

Er öffnete seine Augen, liebevoll wurde er angesehen. Lächelnd zog er Tom mit aufs Bett. Als dieser lag, kuschelte er sich auf dessen Brust ein wenig zusammen und seufzte wohlig auf. „Harry?“, fragte ihn Tom und malte kleine Kreise auf seinen Arm. „Mh?“ „Ich würde dir gerne etwas zeigen.“ Mühsam öffnete er seine Augen, er fixierte den anderen genau. Trotzdem war er etwas verwirrt, was wollte Tom so plötzlich von ihm? „Dafür müssen wir aber aufstehen“, amüsiert beobachtete Tom ihn, wie er versuchte wach zu werden. „Muss das jetzt sein?“, fragte er einfach nur und wurde schon von seinem Liebsten hochgezogen. „Ja muss es.“
 

„Hm, okay.“ Müde ließ er sich von Tom aus dem Zimmer führen, hinaus auf den Gang. „Kannst du dich noch daran erinnern, was ich einmal zu dir gesagt habe?“, fragte Tom ihn und blieb vor der verschlossenen Bibliothek der zweiten Etage stehen. Verwirrt blickte Harry zu Tom. „Meinst du das mit der Aufgabe, das verstecke Schlafzimmer von Salazar und Godric zu finden?“ Ein breites Lächeln erschien auf dem Gesicht des Lords und ließ sein Herz einen kleinen Aussetzer machen. Es schien, als hätte Tom nicht damit gerechnet dass er sich noch an damals, vor drei Jahren erinnern konnte. Er würde diese Momente niemals vergessen, als er Tom das erste Mal ohne sein Schlangengesicht gesehen hatte. Er war überwältigt und würde es womöglich immer wieder sein. Es war, selbst nach den zwei Jahren, in denen sie zusammen waren, unglaublich für ihn. Als lebe er einen Traum, so kam es ihm vor. Bedachte man das ein oder andere Hindernis nicht, wie zum Beispiel der Tod seiner ehemaligen besten Freunde. „Genau das meine ich. Ich glaube ich habe es gefunden“, verkündete Tom und nahm seine Hand. Er hatte es gefunden? Nun wurde aber auch er neugierig, er ließ sich in die alte Bibliothek führen.
 

Staunend betrachtete er die, in dicken Leder eingebundenen Bücher, die äußerst alt aussahen. Wie viele hunderte Jahre standen diese Bücher hier nun schon? Denn dass dieser Raum unbenutzt war, sah man auf Anhieb. Auf den Regalen befand sich eine ein Zentimeter Staubschicht, die Vorhänge waren zugezogen und jeder Schritt wirbelte vereinzelte Staubwölkchen auf.

Er fragte sich gerade, wieso er hier noch nie war. Diese Bücher müssten ein Reichtum an Wissen sein, was wohl noch keinem so wirklich aufgefallen war.
 

„Hier ist es“, meinte Tom plötzlich, er war vor einem zugestaubten Kamin stehen geblieben. Es war ein sehr kunstvoll gearbeiteter, links und rechts waren zwei verschiedene Statuen, als Stützsäulen gefertigt worden. Links war eine Kobra und rechts ein Löwe, beide waren wohl spezialangefertigt und äußerst wertvoll. „Das ist der Eingang?“, fragte er nach, untersuchte den Löwen ein wenig genauer. Seine Finger fuhren den glatten Stein entlang, auf der Suche nach einem versteckten Knopf. Auch Tom fing seinerseits an die Kobra nach einem gewissen Mechanismus zu untersuchen.
 

„Es kann nicht hier sein, ansonsten müsste man ja etwas finden. Wir kennen den Kamin von allen Seiten!“, beschwerte er sich ein wenig und musste wegen des ganzen Staubs plötzlich niesen! „Gesundheit. Harry ich bin mir ganz sicher dass es hier ist! In dem Buch, welches ich gefunden habe, stand, dass die Kobra und der Löwe den Eingang zum Zimmer markieren! Dass kann nur hier sein!“ Zweifelnd sah er zu Tom, der fest davon überzeugt war, dass es hier sein musste. „Okay, lass uns mal tauschen, vielleicht haben wir was Grundlegendes übersehen“, schlug er vor und trat zur Kobra. Auch Tom hatte sich zum Löwen gesellt und untersuchte ihn jetzt dort.
 

Er selbst fing genauso an, wie bei dem Löwen zuvor. Er fuhr zuerst den Körper entlang, hinab zum Sockel. Dann untersuchte er den Kopf eingehender und ihm sprang auch sofort etwas ins Auge! Auf dem Schädel der Schlange, war ein roter Edelstein. „Tom, sieh mal!“ „Wo denn?“ „Hier, dort ist ein Rubin, auf dem Schlangenkopf“, erklärte er und zeigte Tom die genaue Stelle. Doch dieser blickte nur Stirnrunzelnd hin und guckte genauer nach. „Ich seh da nichts, bist du sicher dass da was ist?“, fragte Tom. „Klar, ich sehe ihn ja. Er ist genau dort“, erneut zeigte er mit dem Finger darauf, doch sein Liebster schüttelte nur den Kopf. „Ich seh da nichts“, antwortete er, suchte jedoch bei sich weiter.
 

Es dauerte nicht lange, bis Tom ein grüner Edelstein auffiel, der an der linken Vorderpfote war. „Harry? Kannst du das hier sehen?“, fragte Tom und zeigte auf seinen Smaragd. Er beugte sich zu Tom runter und sah genau auf die Stelle, auf die Tom zeigte. „Ich seh da nichts, tut mir leid“, meinte er. „Hm, seltsam“, murmelte Tom und fuhr über die Pfote. Auch Harry berührte den Rubin auf dem Schlangenkopf.
 

Als sich jedoch die Statuen innerhalb einiger Sekunden in den Boden gruben, sprang er erschrocken zurück. Dabei verlor er das Gleichgewicht und landete ziemlich ungünstig auf seinem Hintern! „Was..“, setzte er an, doch ihm blieben die Worte im Hals stecken, als selbst der Kamin hinab in den Boden fuhr. Tom und er sahen sich an. „Wollen wir?“, fragte Tom, hielt ihm lächelnd eine Hand hin, die er nur allzu gern ergriff. Er ließ sich aufhelfen, dann klopfte er sich erst einmal den ganzen Staub von seiner Kleidung und trat zusammen mit Tom durch den Kamin.
 

Zum Vorschein kam ein relativ normales Schlafzimmer, doch lag es all die Jahre unbenutzt. Jedoch sah es so aus, als wäre es gerade erst verlassen worden. Das Himmelbett, welches aus dunklem Holz bestand, war mit einer feinen Leinenbettwäsche bezogen. Ein riesiger Schreibtisch stand gegenüber dem Bett, darauf lagen einige Dokumente, Papiere und auch Bücher, die äußerst alt und wertvoll wirkten. Am Fußende des Bettes stand eine Kleiderkiste, auf der drei Kissen lagen, so dass man sich dort auch hinsetzten konnte. Ein kleiner Tisch, stand auf einem großen hellbraunen Teppich, sowie zwei dunkelbraune Sessel.

An der Außenwand, wurde das Zimmer mit vier großen Fenstern mit Licht erhellt, dicke Vorhänge waren zurückgezogen, so dass die Sonne dennoch hineinschien.
 

„Unglaublich“, murmelte Tom, er war von diesem Zimmer gefesselt. Selbst wenn es einem normalen Schlafzimmer kaum unterschied, so war die Qualität der Möbel so hochwertig. Etwas, dass er sich selbst nie gegönnt hatte, unter anderem auch weil ihm dieser Aufwand nicht wert war. „Tom!“, rief Harry. Aus seinem Staunen herausgerissen, schreckte Tom auf.
 

„Was denn?“
 

„Guck doch!“
 

Harry stand vor dem Bett, sein Gesicht war etwas blasser geworden und seine Augen waren leicht geweitet. Weswegen Tom sich gezwungen sah, ebenfalls ans Bett zu treten. „Wow…“, war das Einzige was der Lord herausbrachte, als er die Skelette der Gründer auf dem Bett erblickte. „Es ist wahr“, hauchte Harry und trat langsam um das Bett zu Tom. Dieser schloss ihn in die Arme und gab ihm einen Kuss auf die Haare. „Ob wir auch mal so zusammen einschlafen?“, fragte Harry und drehte sich in der Umarmung um, um Tom in die Augen blicken zu können. Dieser beugte sich zu ihm hinunter, zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss und flüsterte, nachdem sie sich wieder lösten, liebevoll: „Ja.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich musste doch Hermine auch noch erwähnen^^ schließlich wollte sie sich eigentlich noch an Harry rächen - doch dieses Ende erscheint mir etwas sinniger, als das welches ich zuvor geplant hatte Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DarkAngel7
2017-05-01T16:09:48+00:00 01.05.2017 18:09
Tolle Geschichte, spannend bis zum Schluss mit einen schönen Ende
Von:  Omama63
2013-09-10T13:11:02+00:00 10.09.2013 15:11
Ein schönes Ende.
Dass Hermine nicht mehr richtig im Kopf war, das hat man gemerkt, als sie das Herz von Ron an sich gedrückt hat und jämmerlich angefangen hat zu weinen. Dass sie sie den Dementoren überlassen haben, war ein zu leichter Tot. Sie hätte genauso leiden sollen, wie Ron.
Deine FF hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.
Danke für die ENS.
Ich würde mich über eine ENS von dir sehr freuen, wenn du wieder eine Harry Potter FF schreibst.
Lg
Omama63
Von:  sasa56
2013-09-09T21:12:21+00:00 09.09.2013 23:12
Super Kapitel
Hermine ist auch verrückt wurden
lg
sasa56
Von:  Amy-Lee
2013-09-09T17:46:17+00:00 09.09.2013 19:46
Hi.
Was für ein Anfang, hermine bricht in Azkaban ein um Ron zu töten (kommt davon),
weil dieser Sie verraten hat,hallo die hat Es doch selbst auch getan oder
was war das was Sie Harry angetan haben, he?
Aber gut Sie ist auch Tod, also was soll´s und Sie hat es mehr als nur verdient,
so wie die da Reinmaschiert ist und Leute getötet hat musste es doch so kommen.

Sie haben das Zimmer von Salazar und Godric gefunden nicht schlecht und
dann lagen die Zwei auch noch im Bett, also ihre Skelette diese Umarmen sich auch.

Bis zu deiner nächsten FF.
Bye


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