Zum Inhalt der Seite

Wiskey-Peak High

Minimaler Aufwand führt zu maximalem Chaos.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Conscious

„Ich kann das jetzt nicht.“, flüsterte Nami schwer atmend und stieß Law unbeholfen von sich, dessen Absichten an diesem Morgen wieder einmal mehr als nur deutlich gewesen waren.

„Babe, wie lange willst du mich noch zappeln lassen?“, murrte der Schwarzhaarige genervt stöhnend, während er sich mit der Hand durchs Haar fuhr und seine Klamotten zurechtrückte. Die Orangehaarige antwortete ihm lediglich mit tiefem Schweigen. Sex war immerhin die intimste Sache zwischen zweier Menschen und tief in ihrem Inneren hatte sie das Gefühl, noch damit warten zu müssen, bis sie endgültig dafür bereit war, dieses Erlebnis mit Law zu teilen. Dass er davon sichtlich wenig begeistert war, erschien natürlich offensichtlich…

Entschuldigend starrte sie ihn an, bis er sich seufzend erhob und sich daran machte, ihr Zimmer zu verlassen, in das er sich heute Morgen so zufällig verirrt hatte.

„Wir sehen uns später.“

…und damit fiel die Tür möglicherweise etwas zu laut ins Schloss.
 

[...]
 

Donnerstag war ein schöner Tag. -Der Tag vor Freitag und damit der Tag vor dem Tag vor dem Wochenende. Gelangweilt hockte Nami in einem der stickigsten Klassenzimmer und lauschte eher halbherzig den Worten des langweiligsten Lehrers der ganzen Schule. Ein lautes Piepen und die darauffolgende Durchsage schafften es schließlich, dass Herr Igaram von seinem Buch für Politikwissenschaften aufsah und sein langweiliges Geschwafel über Gott und die Welt eeeeeeendlich einstellte. Nichts und niemand konnte dessen ewig andauernde Predigt normalerweise stören. Weder die Gummigeschosse, die gegen seine Stirn abgefeuert wurden, noch das Überschlagen von Hancocks Beinen in der ersten Reihe. Anscheinend machte er lediglich für Direktor Smokers krächzende und herrische Stimme eine Ausnahme…

„Achtung, es folgt eine wichtige Durchsage! Aufgrund gewisser Umstände, die euch Bälger absolut nichts angehen, muss ich euch mitteilen, dass der Unterricht morgen, am Freitag, zu meinem tiefsten Bedauern entfällt.“

Das machte diesen Donnerstag natürlich umso schöner!

Göttlich. Traumhaft. Wie Sex mit Zwillingen!

Wie Schüler (ausgeschlossen Nerds und Streber) nun mal üblicherweise so waren, reagierte man auf diese Mitteilung in gewohnter Manier mit Fußgetrampel, klatschendem Beifall und überlautem Gegröle, Gekreische und Geschrei.

„…und hört gefälligst mit euren beschissenen Jubelschreien auf, oder ich sorge dafür, dass das der letzte freie Tag in eurem Leben sein wird!“, kam sogleich der Nachtrag aus den Lautsprecherboxen und augenblicklich verstummte das Geschrei im kompletten Schulgebäude. Bei jeder anderen Person hätte man diese vermeintliche Drohung womöglich belächelt, aber Smoker war es tatsächlich glatt zuzutrauen…
 

Pläne für das verlängerte Wochenende schmiedend, verließen Nami und Vivi wenig später das Klassenzimmer, wo Bonney, die gerade eine Freistunde hinter sich hatte mit einer großen Schachtel Donuts grinsend auf die beiden wartete. Es dauerte auch nicht lange, bis Ruffys Nase am anderen Ende des Schulgebäudes die Spur der Süßwaren aufgenommen hatte und schwups- schon stand er beinahe sabbernd vor ihnen, Pauly im Schlepptau der bei dessen Anblick genervt mit den Augen rollte.

Als Law die Gruppe entdeckte und strahlend auf die Orangehaarige zukam, sie halb erdrückte, leidenschaftlich küsste und sie schließlich besitzergreifend an seine Seite tackerte, verschwanden auch endlich das mulmige Gefühl und die Schuldgefühle in Namis Magen, die sie seit heute Morgen mit sich herumtrug. Doch anscheinend war Law doch nicht in all zu überschwenglich guter Laune...
 

„Pinky, gehört das ganze Essen dir? Du gehörst wahrlich zur Nutella und Pommes Generation.“, stichelte Law spottend und lachte herzhaft über seinen eigenen Scherz.

Empört rissen die Umstehenden den Mund auf, darunter auch Nami, die sich plötzlich extrem unkomfortabel an Laws Seite fühlte. Es war immerhin äußerst dreist von ihm, Bonney so etwas an den Kopf zu knallen, da ihre Essgewohnheiten schließlich ihre eigene Sache waren und sie obendrein sowieso eine fabelhafte, kurvige und nahezu perfekte Figur hatte.
 

Sicher hatten alle Anwesenden, die Orangehaarige inbegriffen, damit gerechnet, dass die Pinkhaarige in gewohnter Manier das eingetroffene Schweigen mit Gekreische und Beschimpfungen brechen und mit Fäusten, Klauen und Zähnen auf Law losgehen würde. Doch überraschenderweise lächelte sie ihm nur herausfordernd ins Gesicht, während die Person neben ihr hingegen weniger ruhig blieb und bereits knurrend die Knöchel knacken ließ. Bevor er aber auch nur einen Fuß vor den anderen setzen konnte, versperrte ihm Bonneys Arm den Weg.

„Lass ihn, Pauly. Du machst dir nur die Hände schmutzig.“

Beschwichtigend klammerte sie sich an seinen Arm und murmelte ihm beruhigende Worte zu, was ihn letztlich einigermaßen besänftige. Nichtsdestotrotz feuerte er todbringende Blicke auf Law ab, die dieser lediglich mit einem amüsierten Glucksen erwiderte.
 

Als hätte sie es ohnehin nicht anders erwartet, drohte die Situation völlig zu eskalieren, da Zorro lässig um die nächste Ecke spaziert kam. Sein verschwitztes Aussehen und die Sporttasche an seiner Seite ließen darauf schließen, dass er wohl gerade vom Sportunterricht kam. Mit leicht geöffnetem Mund hielt Nami die Luft an, als sie seinem intensiven Blick begegnete.

„Was willst du bei ihm, wenn du doch eigentlich einen richtigen Mann an deiner Seite brauchst?“, fragte er und legte den Kopf in fragender und leicht irritierter Manier schief. Seine Miene war entgegen ihrer Erwartung nicht provozierend, sondern zeigte vielmehr seine ehrliche Neugier und den Ernst seiner Frage. Seine warmen, fürsorglichen Augen gaben ihr das gute, familiäre Gefühl, wichtig und etwas Besonderes zu sein. Und noch dazu sah er im Moment so verboten süß aus, dass sie ihm sicher in die Arme gestolpert wäre, wenn da nicht der eiserne Griff Laws um ihre Hüfte wäre. Nichtsdestotrotz kam sie nicht darum herum, über seine Frage nachzudenken. Wie definierte man einen richtigen Mann?

Geschockt keuchte sie kurz auf, als ihr die Phantasie das Bild von Zorro an ihrer Seite in den Kopf setzte. War Zorro denn der Richtige für sie?
 

„Zorro, mein Guter. Sieh deine Niederlage ein. So hart kann es doch ohnehin nicht für dich sein. Du bist Niederlagen schließlich in allen Bereichen des Lebens gewohnt, hab ich Recht?“
 

Zum ersten Mal seit seiner Ankunft wandte der Grünhaarige seinen Blick von den schokoladenbraunen Rehaugen der Orangehaarigen ab und fixierte stattdessen Law, der ihm provozierend entgegengrinste. An dieser Stelle veränderte sich die Atmosphäre im Raum gewaltig. Ruffy stürzte entsetzt die Lippen und packte Zorro vorsorglich am Arm, mit dem simplen Vorhaben, seinen Freund zurückzuhalten, falls er plante, mit den Fäusten auf Law loszugehen. Es war, als hätte man die Temperatur im Raum um einige Grade erniedrigt. Zorro versteifte sich sichtlich und biss sich grob auf die Zunge, verharrte jedoch entgegen Namis Erwartungen an Ort und Stelle, während sein Blick in die Ferne abdriftete. Für einen kurzen Augenblick glaubte sie zu erkennen, wie ein unendlich tiefer Schmerz in seinen Augen aufflackerte, ehe sie dunkel wurden. So rabenschwarz. So fern. So leer.

Er schluckte sichtlich schwer, seine Schultern waren defensiv nach oben gezogen, der Griff um seine Sporttasche wirkte verkrampft und wenn ihr ihre Fantasie keinen Streich spielte, war sie sich sogar sicher, dass seine Knie zitterten. Als neben ihr das triumphierende Glucksen Laws ertönte, senkte sie hastig den Kopf, weil ihr bewusst wurde, dass sie sich nie in ihrem ganzen Leben derartig geschämt hatte.

Beschämt, weil sie gerade eben auf der falschen Seite stand.
 

„Je länger sich eine Frucht von der Sonne bescheinen lässt, umso schneller verdirbt sie, Law.“, meinte er leise und obendrein leicht melancholisch. Ein kurzes emotionsloses Lächeln folgte.

„What the fuck? Geht’s du jetzt unter die Philosophen, oder wie? Naja, egal. Komm Babe, wir gehen.“

Abrupt wurde die Orangehaarige am Arm gepackt, herumgerissen und mitgezogen. Weil sie wusste, dass sie chancenlos war und keine entschädigende Worte finden würde, warf sie lediglich einen flehenden Blick über die Schulter und versuchte, Zorro damit klar zu machen, wie unendlich Leid ihr diese Situation tat.
 

In ihrem Zimmer angekommen, stürzte sich Law förmlich auf sie und ergriff sogleich Besitz von ihren weichen Lippen, während sie immer noch verzweifelt versuchte, die Situation von gerade eben zu verarbeiten. Nur halbherzig erwiderte sie die fordernden Liebkosungen ihres Freundes, was ihn allerdings nicht äußerlich zu stören schien.

„Wieso magst du Zorro nicht?“, brachte sie schließlich hervor, als Law für einen kurzen Moment von ihren Lippen abließ. Augenblicklich verfinsterte sich sein Blick und als hätte er sich plötzlich verbrannt, ließ er zuckend von ihr ab.

„Ähm, wie bitte? Ich will mit dir schlafen und du redest dabei über Zorro? Jetzt pass mal auf! Ich hab keinen Bock mehr darauf, mir jedes Mal von dir die Stimmung verderben zu lassen!“, fauchte er aufgebracht und deutete drohend mit dem Finger auf sie. Erschrocken wich sie vor ihm zurück.

„Nicht mit mir, Fräulein!“, presste er zwischen den Zähnen hervor und machte Anstalten, das Zimmer wie bereits am frühen Morgen wieder zu verlassen.

„Merk dir; ich bekomme immer was ich will!“

Und wieder wackelten die Wände, als die Tür mit aller Wucht zugeschlagen wurde.

Die Antwort auf ihre Frage blieb er ihr schuldig.
 

[…]
 

Betrübt und grüblerisch schritt die Orangehaarige kurze Zeit später durch den Park, um ihre Gedanken im Grünen unter blauem Himmel zu sortieren. Als sie Ruffy erblickte, der an einen Baumstamm gelehnt das schöne Wetter ebenfalls zu genießen schien, aber dennoch einen sorgenvollen Eindruck erweckte, gesellte sie sich aufmunternd lächelnd zu ihm. Mit ziemlicher Sicherheit konnte sie sagen, dass seine betrübte Miene denselben Ursprung hatte, wie die Ihre…

Es vergingen Minuten über Minuten, in denen nichts weiter als das Summen der Bienen und das Rascheln des Grases und der Blätter im Wind zu hören war.

Schließlich, als das Schweigen schier erdrückend wurde und die Neugier in Namis Innerem die Oberhand über Zweifel und Sorgen gewann, stellte sie die Frage, von der sie wusste, dass Ruffy sie mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit auch beantworten konnte. Ob er es tun würde, war eine andere Sache…

„Wieso haben die beiden so ein schlechtes Verhältnis zueinander?“

Die harten, beleidigenden und angespannten Wortgefechte, die verwünschenden, gehässigen Blicke auf den Gängen, in der Mensa, in den Clubs, im Klassenzimmer, der blanke Hass in den Augen des Einzelnen; dazu die Szene heute Morgen…

Menschen reagierten nicht grundlos empfindlich. Menschen hassten und verachteten sich nicht grundlos. Was auch immer Law und Zorro an Erinnerungen teilten, beherbergte auch den Grund für ihr Verhalten…
 

Der Strohhutträger wirkte auf ihre Frage hin leicht zerstreut und trübsinnig, als sein Kopf in den Nacken fiel und er gedankenverloren in Richtung Himmel starrte. Von ihrer Position aus konnte sie erkennen, wie sich die Wolken und die Sonne in den Augen des Schwarzhaarigen widerspiegelten, was ihn noch einen Tick abwesender erscheinen ließ. Nur äußerst selten konnte man in seinem Gesicht keinen Funken Freude und Glück ausmachen. Die leicht melancholische, ratlose und unansprechbare Seite, die er ihr gerade offenbarte, war so unpassend, so widernatürlich, so fremd für ihn, dass ihr bei seinem Anblick ein kalter Schauer parasitenhaft über den Rücken kroch. Und entgegen ihrer Erwartungen vertraute er ihr anscheinend genug, da er anfing die Geschichte zu erzählen.
 

„Du hast Zorro mittlerweile als einen typischen Kerl kennengelernt, der Gefallen an Frauen, Partys, Geld, Schlägereien und Aktionen, die sein Ego stärken, findet. Ich kenne ihn nun schon seit unserer Kindheit und glaub mir, wenn ich sage, dass er schon immer so war! Auf dem College lernten wir neue Leute kennen, darunter auch Law. Zorro und er waren, auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, sofort ein Herz und eine Seele. Manchmal war ich sogar ziemlich eifersüchtig auf die beiden…“
 

Er lachte kurz auf, als ihn die Erinnerungen einholten. Doch schnell verblasste das Lächeln wieder und ein tiefes Seufzen entrann seiner Kehle, als er die Augen schloss, um das warme Gefühl der Sonne auf der Haut zu genießen.
 

„Nach einer Weile, wurden Zorros Schwester Kuina und Law ein Paar. Zorro liebte seine Schwester sehr und freute sich natürlich für die beiden. Aber dann, so plötzlich, passierte es und Kuina starb.“
 

Unwillkürlich biss sich die Orangehaarige auf die Lippe, als sie die neuen Informationen sacken ließ. Sie kannte den Schmerz des Verlustes nur zu gut. Selbst ein willensstarker Kerl wie Zorro konnte diesen Schmerz nicht leichtfertig an sich vorbeischieben.
 

„Daraufhin ist Zorro verschwunden, ohne Verabschiedung, ohne Nachricht, ohne auch nur ein einziges Wort. Ein ganzes Jahr, zwölf lange Monate wusste niemand, wo er sich aufhielt, geschweige denn, ob er überhaupt noch existierte. Eines Tages kehrte er zurück und verhielt sich so, als wäre nie etwas geschehen, als wäre er nie weggewesen. Und doch war er nicht mehr der Selbe…Aus einem, meiner Ansicht nach, unerfindlichen Grund, verabscheuten sich er und Law plötzlich aus tiefstem Herzen. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war, hatte Zorro grundlegend verändert. Er ist härter geworden. Distanzierter. Empfindungsloser. Kälter. Es gibt Momente, so wie heute Morgen, da sehe ich in seine Augen und…erkenne nichts. Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass er nur noch eine leere Hülle ist. Seelenlos. Leblos. Er schweigt, was dieses Thema betrifft.“
 

Verständnisvoll nickte Nami und beobachtete den Strohhutträger dabei, wie er sich langsam erhob und zum Gehen abwandte.
 

„Ruffy? Wieso trägst du den immer?“, fragte sie neugierig und deutete auf seinen Kopf.

„Wieso ich immer diesen Hut trage? Weil er auf meinen Kopf passt.“, antwortete er traurig lächelnd und wandte sich endgültig von ihr ab.
 

Und während sich Nami ebenfalls erhob und langsam durch den Park spazierte, kaute sie wieder auf ihrer Unterlippe. Tief in ihrem Inneren konnte sie fühlen, konnte sie verstehen, dass es womöglich seine Gründe dafür gab, dass Ruffy ihr gewisse Dinge verschwieg.

Sein trauriges Lächeln hatte ihn verraten…
 

[…]
 

„ARRRGH!“

Nach der Szene mit Law heute Morgen, hatte sich Zorro in sein Zimmer zurückgezogen, wo er sich seit Stunden die Seele aus dem Leib schrie und so ziemlich alles zertrümmerte, was ihm in die Hände fiel.

Er hasste die Erinnerungen, die ihn jeden Tag einholten und ihn in den Wahnsinn trieben.

Er hasste Laws Provokationen, die Sticheleien, die Herausforderungen.

Er hasste dessen Worte, dessen Blicke, dessen Taten.

Er hasste die Tatsache, dass Nami an dessen Seite stand.

Es gab keinen Menschen auf dieser Welt, den er mehr hasste, als ihn!
 

So sehr er sich auch immer vorgenommen hatte, die alten Zeiten nicht wieder aufleben zu lassen; so sehr er sich auch geschworen hatte, nie wieder von seiner aggressiven Seite gebrauch zu machen…

Aber er wollte das Mädchen. Er wollte sie um jeden Preis. Und wenn es keine andere Möglichkeit gäbe, dann würde er wohl kein Risiko scheuen dürfen und einen Pakt mit dem Teufel eingehen müssen.

Er wollte nicht wieder verlieren. Er durfte nicht…

Wieder schrie er aufgrund seiner inneren Unmut und seines Dilemmas laut auf und räumte mit einer fegenden Handbewegung seine komplette Kommode ab. Keuchend und völlig fertig mit den Nerven stützte er sich mit beiden Händen auf der nun freien Fläche ab und starrte mit weit geöffneten Augen in den Spiegel…und erstarrte.
 

Genug war genug!
 

Seine Züge verhärteten sich, während er sich roboterartig auf der Stelle umdrehte. Mit schweren Beinen schritt er am Bett vorbei zu seinem Nachttischchen und griff mit gefährlich aufblitzenden Augen nach dem kleinen Fläschchen mit der hellblauen und, wie er insgeheim wusste, betäubenden Flüssigkeit.

Es war also soweit.

Anscheinend gab es wirklich nur diese eine Möglichkeit.

So sollte es also sein…

Er würde Laws Plan, ihn in den Wahnsinn zu treiben, nicht aufkommen lassen.

Action speaks louder than words - Die Tat wirkt mächtiger als das Wort.

Und schon bald würde es sehr viel Action geben…

Rasch verstaute er das Fläschchen sowie seine Autoschlüssel in der Hosentasche und zog aus der Nachttischschublade einen weiteren Gegenstand hervor, den er sich verstaute, ehe er zügig das Zimmer verließ.

Dabei ein breites, verschmitztes und hämischen Grinsen auf den Lippen.
 

[…]
 

Währenddessen kehrte Nami von ihrem langen Spaziergang zurück. Gemächlich schlenderte sie die letzten Rosengärten entlang und bog schließlich am Ende des Weges in Richtung Parkplatz ab, um schnellstmöglich in das Hauptgebäude zu gelangen. Abrupt machte sie jedoch Halt, als ein kalter Schauer über ihren Körper hinwegfegte und ihre kleinen, empfindlichen Nackenhärchen dazu beflügelte, stramm zu stehen. Gewöhnlich signalisierte ihr diese besondere Fähigkeit; diese seltene Gabe einen unmittelbaren und unberechenbaren Wettersturz. Doch die Kälte, die sich quälend langsam ihre Beine hoch schlängelte und das unangenehme Gefühl tief in ihrer Magengrube, waren ihr fremd.

Festgefroren, versteinert, regungslos verhaarte sie an Ort und Stelle.

Das hier hatte nichts mehr mit dem Wetter zu tun.

Die Reaktion ihres Körpers war vielmehr eine Art…

Warnung.

Und als sie hinter sich das Rascheln von Kleidung und das Knacken eines Astes hörte, wusste sie, dass sie ganz ganz ganz tief in der Scheiße steckte.
 

Schwarz-weiße Umgebung.
 

Urplötzlich, blitzschnell und ohne ihr die Chance zu geben, in jeglicher Hinsicht eine Reaktion zu zeigen, schlang sich ein muskulöser Arm von hinten um ihren Oberkörper, um ihre Arme bewegungsunfähig zu machen. Ehe sich auch nur erschrocken aufschreien konnte, wurde ihr von einem zweiten starken Arm ein großes Tuch, getränkt mit einer stechend riechenden Flüssigkeit gewaltsam auf die Nase und den Mund gepresst, sodass sich selbst der lauteste Schrei in ein unterdrücktes, gedämpftes Murren verwandelte. Instinktiv reagierte ihr Körper mit einem heftigen Zucken, als der Schrecken und der Schock wie eine große, vernichtende Welle auf sie hereinbrachen.

Fakt war, sie wurde gerade überfallen…
 

Kalte Brise.
 

Auf den anfänglichen Schock folgte augenblicklich die Angst und Panik. Intuitiv hielt sie die Luft an, um dem verheerenden Geruch zu entkommen, während sie verzweifelt versuchte, zu schreien, zu kreischen, zu quieken, sich irgendwie bemerkbar zu machen, um ihrem Peiniger und damit dieser furchtbaren Situation zu entkommen. Vergeblich zappelte, zitterte, strampelte sie und schlug mit den freiliegenden Körperteilen um sich, um den Angreifer eventuell mit einem Tritt gegen das Schienbein für kurze Zeit außer Gefecht zu setzten. Verzweifelt. Vergeblich.

Denn der Griff, der sie an Ort und Stelle gefangen hielt war so eisern und unüberwindbar stark, dass es einer zierlichen Frau wie ihr unmöglich war, dieser Lage ohne fremde Hilfe entkommen zu können.
 

Düstere Stille.
 

Ihre billigen Verteidigungsversuche verlangten mit der Zeit viel Kraft und Ausdauer von ihr. Ausdauer, die sie nicht besaß. Ausdauer, die verstärkt Sauerstoff für ihre geschundenen Lungen einforderte. Und auch wenn sie wusste, dass es im Moment falsch war, zog sie nach kurzer Zeit hektisch die Luft ein, um sich selbst vor dem qualvollen Ersticken zu bewahren. Doch die frische, reine Luft wurde ihr unbarmherzig verwehrt, als hätte man einen dicken Strick um ihren Hals gelegt, den man nun fest zuschnürte. Lediglich der stechende, dennoch süßliche Geruch, der auf dem Tuch lastete, wurde über ihre Nase zum Gehirn transportiert.
 

Dicke, drückende Luft.
 

Sofort bemerkte sie, welch fürchterliche Folgen ihr Tun und Handeln mit sich zog. Angefangen bei ihren kleinen Zehen breitete sich eine fürchterliche Taubheit parasitenartig über ihre einzelnen Gliedmaßen aus. Eine derartig schlimme Taubheit, die die Orangehaarige sogar vergessen ließ, dass diese Körperteile überhaupt noch existierten. Gewaltsam bahnte sich der fremde, betäubende Stoff einen Weg durch ihre Sinne und ihren Verstand, bis jegliche Gegenwehr abrupt eingestellt wurde und ihr Körper erbarmungslos erschlaffte. Wie ein Kleinkind alleine in der Großstadt. Wie ein Stückchen Steak im Löwengehege. Wie ein Käfer auf dem Rücken.

Wehrlos und hilflos…
 

Untergehende Sonne.
 

Kleine weiße und schwarze Flecken taten sich in Namis Blickfeld auf, die von Sekunde zu Sekunde größer wurden, ineinander überliefen und sich vermehrten, bis sich das Unterbewusstsein und die Sinnesorgane der Orangehaarigen endgültig verabschiedeten und damit komplette Dunkelheit über die junge Frau hereinbrach.

Rigorose, kalte, furchteinflößende Schwärze; totale, abscheuliche Finsternis.

Völlige Bewusstlosigkeit. Tiefe Ohnmacht.
 

Blutroter Himmel.
 

Sie spürte weder, dass sie in ein nahegelegenes Auto verfrachtet wurde, noch hörte sie, wie der Motor laut aufheulte und die Reifen quietschten. Und zu allem Überfluss konnte sie die ganze Zeit über auch keinen Blick in das Gesicht ihres Peinigers erhaschen, der ihr gegenüber erbarmungslos und unbarmherzig gehandelt hatte.
 

Dabei ein breites, verschmitztes und hämischen Grinsen auf den Lippen…
 

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Bääääm. So siehts aus!

Cliffhanger :D

*teuflisches-freches-Grinsen*

Yoaa, hat länger gedauert. Sorry unso…

Lg ♥



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sama-chan
2018-12-18T09:00:01+00:00 18.12.2018 10:00
Sorry - keine Zeit für lange Kommentare - muss weiterlesen!!!
Von: abgemeldet
2011-07-08T22:11:37+00:00 09.07.2011 00:11
schreib bitte weiter
Von:  OnePieceFan
2011-07-06T17:02:23+00:00 06.07.2011 19:02
:D ich muss sagen i-wie hatte ich grad total den herzanfall :D
ich dachte zorro wolle sich umbringen (weil i-wie weiß ich nichmal warum ich das gedacht hab :D ich hab nur zorro-betäubende flüssigkeit- autoschlüssel gelesen :D)

ich schließ mich den anderen einfach mal an :D
ich weiß echt nich was ich sagen soll ^^°
-gemein das du etz aufhörst!
-ich liebe Zorro :D
-law was hast du nur angestellt?
-warum will ich immer in den Fernseher springen, wenn OP läuft?? :D
-ich will eine nami-zorro-kuss-scene >.< :DDDD
-total süß das pauly sich für bonney eingesetzt hat ^^

und noch 100 andre sachen ^^

freue mich wahnsinnig aufs nächste kappi :))))
♥ hdl ♥
Von:  Kugelfischi
2011-07-06T16:40:07+00:00 06.07.2011 18:40
Was für ein schrecklich fieser Moment um ein Kapitel zu beenden ;D (aber so freut man sich schliesslich umso mehr auf die Fortsetzung... =])

ich fasse mich mal wieder kurz:
SUPER TOLLE GESCHICHTE!! =) dein Schreibstyl wird von mal zu mal überzeugender... eifach genial!!

Freue mich schon auf das nächste Kapitel!
(hoffentlich macht Zorro nicht allzu grosse Dummheiten...)

LG,
Kugelfischi
Von:  TrafalgerLaw_Ace
2011-07-06T15:46:57+00:00 06.07.2011 17:46
Das die Leute auch immer an der spannsten Stelle aufhören müssen...
Aufjedenfall bin ich gespannt was wie es weiter geht und was noch so alles passiert, vor allem was jetzt Zorro vor hat.

Freue mich schon aufs nächste Kapitel.
Von: abgemeldet
2011-07-06T08:13:27+00:00 06.07.2011 10:13
ARRGGG, Cliffhänger...diese blöden Dinger. :P :D
Aber echt mal, wie kann man da aufhören? Willst du mich umbringen, sodass ich vor lauter Aufregung und Spannung sterbe? xD
*räusper* Also ich muss mich Zicke anschließen, dass hätte ich jetzt nicht von Zorro erwartet. Wer weiß, was da noch passiert...Aber offensichtlich hat er dieses Zeug ja schon länger, wenn ich ein paar Kapitel zurückdenke.
Hat er es schon lange vorher geplant und was genau eigentlich? Obwohl es mir schon fast so vorkam, als ob es eine Art Kurzschlussreaktion war, das er im Affekt handelt. Er will sich ja so oder so an Law rächen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er Nami was Böses will, naja. Und Ruffy macht die Ganze Sache immer noch so geheimnisvoll. Was ist wohl damals noch vorgefallen? *Sherlock ermittelt* :D

Freu mich schon aufs nächste Kapitel. :)

glg ♥
Von: abgemeldet
2011-07-05T18:35:57+00:00 05.07.2011 20:35
Ach du scheiße...
Na ich bin echt mal gespannt wie das weiter geht!!!
Vor allem hab ich echt eher gedacht das Law sowas macht und nicht Zorro

o.o
...
Von:  ice_cold
2011-07-05T17:43:18+00:00 05.07.2011 19:43
o.O wie kannst du jetzt bloß aufhören? wie fies xD
omg. hätt ich nie gedacht dass die Story so eine Wendung nimmt!
Einfach nur WOW!
Ich liebe deinen Schreibstil und diese FF. Ich hoffe du schreibst bald weiter! :)
GLG

Von: abgemeldet
2011-07-05T17:32:08+00:00 05.07.2011 19:32
Boah, was für ein böser Cliffhanger!
Aber geiles Kapitel.
Mir hats besonders gefallen, wie du zum schluss hin ziwschen die Absätze immer kurze Sätze geschrieben hast. Hat irgendwie die Spannung gesteigert^^
LG


Zurück